(HH) Razzia bei Polizisten wegen rassistischer Chats

Polizisten stehen während einer Razzia in einer Haustür. (Symbolbild)
Ermittlungen in Hamburg Razzia bei Polizisten wegen rassistischer Chats

Stand: 04.03.2025 14:15 Uhr

Nach rechtsextremen Chatnachrichten kam es am frühen Dienstagmorgen zu Durchsuchungen in Hamburg. Im Fokus der Razzia stehen mehrere aktive und auch pensionierte Polizisten. Zuerst berichtete das „Hamburger Abendblatt“.

Im Rahmen anderer Ermittlungen gegen die beschuldigten Männer, stießen Polizistinnen und Polizisten auf mehrere Zehntausende Chat-Nachrichten mit fremdenfeindlichen, rassistischen und auch Gewalt und Nationalsozialismus verherrlichenden Texten und Bildern, die die Beschuldigten an Kollegen verschickt haben sollen. Dienstagmorgen wurden dann die Wohnungen von drei pensionierten und sechs aktiven Polizisten durchsucht. Dabei stellten die Ermittler diverse Handys, Laptops und Speichergeräte sicher. Insgesamt wird gegen 15 Polizisten ermittelt.
Polizisten vorerst suspendiert

Den beschuldigten Polizisten wurden ihre Dienstausweise und die Dienstwaffen abgenommen. Bis auf weiteres dürfen sie keine Polizeigebäude betreten. Polizeipräsident Falk Schnabel stellt klar: „Die Polizei Hamburg steht für die Werte unseres Grundgesetzes. Wir sind daher alle aufgefordert, nicht wegzusehen, sondern aktiv einzuschreiten, wo auch immer uns Aussagen begegnen, die diesen Werten widersprechen.“
Staatsanwaltschaft ermittelte bereits

Gegen einen jetzt beschuldigten Wasserschutzpolizisten wurde wegen eines anderen Verfahrens bereits ermittelt. Dieses wurde jedoch von der Staatsanwaltschaft eingestellt. Bei einem zweiten Beschuldigten handelt es sich um ein Schutzpolizisten aus Hamburg. Gegen ihm wurde auch bereits vorher aufgrund seiner Äußerungen in den sozialen Medien ermittelt. Er wurde anschließend zu einer Geldstrafe verurteilt. Gegen alle 15 Verdächtigen im Alter von 44 bis 61 Jahren sind Disziplinarverfahren eingeleitet worden.

passiert am 4. März 2025