Bericht und Meinung zur großen Demo gegen Kolonialismus (+eng)
Angekündigt als Demo gegen Kolonialismus gingen am Samstag Abend in Kreuzberg etliche Tausend Menschen auf die Straße. In Sprechchören wurde u.a. die Genozid-Politik des israelischen Staates angprangert und die Freiheit für Palästina und für Gaza gefordert. Immer wieder wurde die internationale Solidarität hoch gelebt. Die gesamte Demo war durchgehend lautstark und über die kurze Strecke vom Oranienplatz bis zum Hermannplatz schlossen sich immer mehr Menschen an. Die von vielen befürchtete Zerschlagung durch die Polizei war spätestens ab dem Kotti nicht mehr zu erwarten, da diese trotz massiver Präsenz zunehmend in der Unterzahl war. Zweimal wurde die Demo jedoch aufgestoppt – aus für die meisten unersichtlichen Gründen. Im Nachhinein hieß es, dass Dinge über den Lautsprecherwagen oder in Parolen geäußert wurden, die nicht genehmigt waren. Welcher Wortlaut genau der Grund der Disziplinierungen war, war während der Demo erst recht nicht nachvollziehbar und glücklicherweiße konnte sich der Lautsprecherwagen der Polizei nicht annähernd gegen den Lärm der Menge durchsetzen. Offenbar wurde beim zweiten Zwangsstopp der Demo-Lautsprecher durch die Polizei verboten und entfernt. Vielen auf der Demo ging es sicherlich neben dem Widerstand gegen die Vertreibung und die Bombardements der Menschen in Gaza genau um diese Politik und Stimmung der Zensur. Dass die Demo trotz alledem bis zum Ende lief und sich so viele Menschen angeschlossen haben, ist ein starkes Zeichen der Solidarität für die, die die letzten Tagen an vielen Orten und insbesondere auf der Sonnenallee trotz brutaler Repression auf die Straße gegangen sind, ihre Stimmen erhoben haben und dafür gegen die Polizei kämpfen mussten. Die Demo war aber auch ein klares Bekenntnis zum Widerstand gegen die koloniale Besatzungs- und Vertreibungspolitik sowie gegen die imperialistische Politik der USA und Deutschlands.
Following an announcement of an anticolonial demonstration on saturday thousands of people went to the streets of Kreuzbergs. There were slogans accusing the state of Israel of genocidal politics and demanding freedom for Palestine and for Gaza. Repeatedly the international solidarity was celebrated. The whole demonstration was strong and loud and during the short route from Oranienplatz to Hermannplatz more and more people joined in. An attack by the police that many had expected was becoming unrealistic after passing Kotti, as the police was more and more outnumbered. They anyway stopped the Demo two times for unclear reasons. Afterwards it was said, that it was for unauthorized things voiced by from the truck with the speakers or by slogans of the participants. The exact reason for this disciplining was not comprehensible during the demo as also the police’s speaker truck was luckily not able at all to compete with the noise the demo produced. Apparently the police prohibited the further use of the demo’s speaker truck at the second stop.
Besides the resistance against the expulsion and bombarding of Gaza’s people, exactly this policy and atmosphere of censorship was the issue for many of the demonstrators. The fact that despite this the demo was walking until the end and so many people joined, is a strong sign of solidarity to all those who went to the streets in many places and especially in Sonnenallee facing the brutal repression, who raised their voices and who therefore had to fight against the police. Also the demonstration was a clear commitment for the resistance against the colonial occupation and expulsion policy as well as against the imperialist policy of the USA and Germany.