Sexualisierte Gewalt in Leipzig Connewitz

CN / TW : sexualisierte Gewalt in Leipzig Connewitz

Schaut man sich die Strukturen geschlechtlicher Hierarchieverhältnisse im Connewitzer Kiez an und hört man den Geschichten hier von Betroffenen zu,kann einem nur übel werden.
Menschen, die sich als politisch und links bezeichnen sind keineswegs immun gegen gesellschaftlich verankerte patriarchale Strukturen.
Im Gegenteil: diese Muster existieren unverändert wie sie es schon seit Jahrtausenden tun, sie sind allerdings so weit in den Untergrund des Untergrunds gewandert und subversiver geworden, dass sie nicht sofort sichtbar und erkennbar sind.
Man gibt sich nach außen aufgeklärt und feministisch, weil das so erwartet wird, aber in den Sportgruppen,Gym’s, hinterm und vor dem Tresen,vorm Späti, in den Projekten und hinter verschlossenen Türen passiert es ständig und immer:
Täter üben Gewalt aus. Täter definieren. Täter relativieren.TÄTER SCHÜTZEN TÄTER !

FLINTA erfahren seit jeher Gewalt in unterschiedlichsten Formen.
Auch hier, mitten im linken Szene-Viertel Connewitz und niemand sieht es, niemand hört es, niemand sagt es.
Betroffene berichten von jahrelangem Gaslighting bei dem bewusst und ganz gezielt manipuliert,Verunsicherung hervorgerufen und das Realitäts- und Selbstbewusstsein nach und nach deformiert bzw. ganz zerstört wurde.Vorhandene Beziehungen wurden negiert, Ereignisse und Verhaltensweisen geleugnet, obwohl sie beweisbar sind.

FLINTA berichtet von sexualisierter Gewalt durch den Trainer David Lee H. einer Sportgruppe .
Als Antwort aus der Gruppe hören sie, dass das gar nicht sein könne, da er ja im Training gendergerechte Sprache benutzen würde. Stattdessen wurde in gezielten Einzelgesprächen versucht, die Betroffene zu manipulieren und jegliche Glaubwürdigkeit abzusprechen.Auch der Freundeskreis der Betroffenen wurde hierzu gezielt aufgesucht, um in Gesprächen den Vorfall zu negieren, zu verharmlosen oder gar für nicht passiert zu erklären.Der Vorfall wurde nie aufgearbeitet !

Die Beispiele dafür, dass geschlechterbezogene Hierarchieverhältnisse genau hier, genau jetzt existieren und die Lebensrealität Betroffener bestimmen sind so zahlreich, dass es fast unmöglich scheint, jeden Vorfall im Einzelnen aufzuarbeiten.
Macker bestimmen, wann ein sexualisierter Übergriff eine Grenzüberschreitung war und wenn es jemand aus’m Späti nebenan, aus der Sportgruppe oder aus dem engen Freundeskreis war, dann kann nicht sein was nicht sein darf.Dann folgen keinerlei Konsequenzen für Täter. #akwbitterfeld
Auch jahrelange Grenzüberschreitungen gifelten sich in einem nächtlichen körperlichen Überfall auf eine Betroffene Person in einem Park von Connewitz.Mehrere Täter griffen die Person gezielt von hinten an und brachten diese nach heftigen Faustschlägen ins Gesicht, zu Boden.

Was stimmt in dieser Szene nicht ! Es ist inakzeptabel, dass die Definitionsmacht über sexualisierte Gewalt und konkrete Taten nicht ausschließlich und allein bei den Betroffenen selbst liegt. Männergewalt trifft jede FLINTA Person in ihrer spezifischen Lebenssituation und daher ist einzig das persönliche Empfinden der Grenzüberschreitung ausschlaggebend. Im Sinne der Definitionsmacht darf ein Benennen eines Übergriffs niemals in Frage gestellt werden.Wenn Betroffenen, die ihre Erlebnisse ansprechen, gehört werden wollen und Konsequenzen für Täter einfordern, um andere zu schützen, jegliche Wahrnehmungsfähigkeit und Glaubwürdigkeit abgesprochen wird, werden Täter aktiv geschützt.
Warum Täter einen Übergriff abstreiten liegt auf der Hand.Warum sollte aber eine FLINTA einen Übergriff erfinden, wenn ihr daraufhin ein Rückzug aus der Szene, Verlust von vielen Freund:innen, Genoss:innen, Wohnung und Strukturen droht?
Der Schritt, eine derartige Grenzüberschreitung und Demütigung öffentlich zu machen,ist immens groß und kostet so viel Überwindung, dass er NIEMALS leichtfertig oder gar willkürlich getan wird.

Die Abwehrreaktion der patriarchalen Strukturen, anklagenden Betroffenen jegliches Denkvermögen und alle Glaubwürdigkeit abzusprechen, ist so alt wie die sexualisierte Gewalt selbst. Und mit der patriarchalen Struktur sind hier auch FLINTA gemeint.Die meisten Menschen sind aktiv an der Reproduktion hierarchische Geschlechterverhältnisse beteiligt. So auch FLINTA, die sich frauenfeindlich verhalten.
Niemand ist immun !

Strukturell benachteiligte Menschen werden vom bestehenden patriarchalen und kapitalistischen System gegeneinander ausgespielt und es liegt in der Verantwortung jedes und jeder Einzelnen, das zu erkennen und das eigene Verhalten zu reflektieren.

Wir fordern eine Positionierung aller, die aktiv oder passiv an der Aufrechterhaltung dieser Mechanismen beteiligt sind !
Aller, die dazu beigetragen haben, dass Betroffene manipuliert und nicht ernst genommen werden und schlussendlich psychische und/oder physische Gewalt ausgeübt haben.

Wir fordern eine kritische Reflexion des eigenen Verhaltens und ein aktiver Beitrag zur Veränderung dieser inakzeptablen Situation. Das Narrativ der „Verrückten, die sich alles nur zusammenspinnt“ muss sofort aufgelöst werden !

Wir fordern eine obligatorische Therapie für Täter und Konsequenzen für Täterschützer !

Wir fordern präventives kollektives Handeln im Viertel, damit solche Ereignisse in Zukunft nicht mehr vorkommen können und Betroffene sexualisierter Gewalt keine Angst haben müssen, ihre Erlebnisse öffentlich zu machen !

Smash the patriarchy – Solidarität den Betroffenen 💜🖤✊

smash.jpg

passiert am 2016 - 2021