Diskussion Peter Hollinger

Liebe empörte Anne,
Bevor du so für die Vermieterin von Peter H. in die Bresche springst, wäre eine gute Recherche der Zusammenhänge wünschenswert gewesen.
Den vom Verlust betroffenen Freunden und Bekannten Verschiebung der eigenen Schuldgefühle zu unterstellen ist m. E. eine Umkehrung der Verantwortlichkeiten.

Die Sätze: „… wer von euch hätte Peter 20 Jahre eine Wohnung zur Verfügung gestellt? In welchem besetzten Haus oder Wohnprojekt hätte er Platz gefunden?“ stellen im Übrigen eine Entwertung von Peter Hollinger dar, da sie suggerieren er sei es wohl nicht wert…
Peter Hollinger wurde der Wohnraum entzogen, indem er über 35 Jahre gelebt hatte. Er hat die Wohnung renoviert, gepflegt und geliebt. Er wohnte schon dort, bevor die jetzige Vermieterin drei Wohnungen in der Adalbertstr. 74 gekauft hatte. Alt und krank geworden hatte er nicht mehr die Kraft für einen Umzug.
Es geht in dem Protest nicht nur um diese Vermieterin, es geht um Verantwortung und Ungerechtigkeit. Dies scheint bei einigen selbsternannten „Altlinken“ leider in Vergessenheit geraten zu sein. Verantwortung kann jeder Mensch übernehmen, dies ist nicht an Konzerne gekoppelt. In diesem Sinne sollten Entscheidungen mit Bedacht gefällt werden, besonders dann, wenn ein Menschenleben in Gefahr ist.

Mit freundlichen Grüßen A.W.

 

[Anmerkung kontrapolis: Es handelt sich hier um eine Replik auf >diesen Beitrag<, welcher sich auch auf >diese Aktion< bezogen hatte.]