5000 Personen bei Demo gegen „Polizeigewalt“

Eine Woche nach dem 1. Mai demonstrieren linke und linksradikale Gruppen am Samstagmittag unter dem Motto „Ihr seid keine Sicherheit“ gegen „Polizeigewalt“.

Die Demonstranten zogen ab 13 Uhr vom Polizeipräsidium am Platz der Luftbrücke in Tempelhof durch Kreuzberg und Neukölln zum Spreewaldplatz in Kreuzberg.

Angemeldet seien 2500 Teilnehmer, hieß es bei der Polizei. Gestartet ist die Versammlung mit rund 1500 Personen, wie es auf Twitter hieß. Die Veranstalter der Demonstration sprachen von rund 5000 Teilnehmenden.

Die Polizei begleitet die Demonstration mit einem größeren Aufgebot. Die meisten Demonstranten hielten sich an die Corona-Regeln.

Die Polizei war mit rund 1300 Polizisten bei der Demonstration und einem Fahrradkorso im Einsatz, wie sie auf Twitter mitteilte. Es habe bisher keine besonderen Vorkommnisse gegeben, sagte eine Polizeisprecherin. Die Versammlungsleitung weise auch immer wieder auf die geltenden Hygieneregeln hin.

Gegen 16 Uhr war der Aufzug kurz vor dem Spreewaldplatz und erhielt laut Polizei noch einmal Zulauf, die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl nun auf 5000.

Grundsätzlich eine friedliche Demo

Polizei und Veranstalter sprachen zunächst grundsätzlich von einem friedlichen Verlauf. Zu einem Zwischenfall kam es bei einer Festnahme am Rande des Protestzugs.

Polizisten brachten einen Mann in ein Gebäude an der Hasenheide an der Strecke der Demonstration. Daraufhin versammelten sich andere Demonstranten lautstark vor dem Haus und den draußen stehenden Polizisten. Nach einiger Zeit kam der festgenommene Mann wieder heraus und die Demonstration zog weiter.

Die Polizei schrieb auf Twitter, an der Hasenheide sei eine Baustelle beschmiert worden. Einsatzkräfte hätten einen Demonstrationsteilnehmer deswegen kurzzeitig festgenommen. Zudem twitterte die Polizei, mittags seien mehrere Schriftzüge „mit Demobezug“ an Hauswänden festgestellt und Strafverfahren wegen Sachbeschädigungen eingeleitet worden.

Das fordern die Demonstranten

Im Vorfeld hatte die Polizei die Demonstranten davor gewarnt, unerlaubte Gegenstände mit sich zu führen. Dazu gehörten u. a. „mit Drähten, reißfesten Seilen oder Latten verstärkte & verbundene Transparente“ sowie „Sturm- & Flammschutzhauben“. Darüber hinaus sind Pyros, Steine, Glasflaschen, Wurfeisen, Krähenfüßen u.a. gefährlichen Gegenstände verboten.

Der Protest war schon vor dem 1. Mai als bundesweite Aktion angekündigt worden. Die Veranstalter fordern „eine konsequentere Aufklärung rassistischer Vorfälle in den Reihen der Polizei und die Entnazifizierung der mit rechtsradikalen Netzwerken durchsetzten Sicherheitsbehörden“.

Aufrufe zur Unterstützung kursierten auch auf linksradikalen Internetseiten.

Eskalation am 1. Mai

Am 1. Mai war an mehreren Stellen der Demonstration linker Gruppen Gewalt ausgebrochen. Demonstranten und Randalierer griffen die Polizei mit Flaschenwürfen an und zündeten Müllcontainer an. Die Polizei setzte Reizgas ein.

93 Polizisten wurden insgesamt an dem Tag verletzt, die allermeisten leicht. Auch Demonstranten erlitten Verletzungen. Die Polizei nahm 354 Männer und Frauen fest, die meisten wurden schnell wieder entlassen.

https://www.bz-berlin.de/berlin/2500-links-chaoten-fuer-demo-gegen-polizeigewalt-angemeldet

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passiert am 08.05.21