Berlin: Demonstration zum 1. Mai startet dieses Jahr am Hermannplatz

Am Montag wurde der erste Aufruf der linken Szene veröffentlicht. Die Demonstration zum 1. Mai soll dieses Jahr am Hermannplatz starten.

Berlin. Inmitten der Corona-Pandemie mobilisiert die linke Szene zum 1. Mai. Die sogenannte Revolutionäre 1. Mai Demonstration soll um 18 Uhr am Hermannplatz an der Grenze von Neukölln und Kreuzberg beginnen. Am Montagmorgen wurde auf der Internetseite „Indymedia“ der entsprechende Aufruf veröffentlicht. „Wir laden euch ein, gemeinsam mit uns am 1. Mai ein Zeichen zu setzen und die Tradition der internationalen, revolutionären Kämpfe unserer Vorfahren und Vorgänger*innen fortzuführen“, heißt es darin. Eine genaue Route enthält der Aufruf noch nicht.

Die Demonstranten wollen gegen globale Ungerechtigkeit, gegen Verdrängung aus der Berliner Innenstadt und gegen ein kaputt gespartes Gesundheitssystem auf die Straße gehen, wie es weiter heißt. „Der Applaus lässt uns das Tagewerk nicht leichter ertragen, der Jubel von Balkonen macht den Arbeitstag nicht kürzer“, schreiben die Verfasser wohl in Anspielung auf den Beifall für Pflegekräfte zu Anfang der Corona-Pandemie vor einem Jahr.

Vor einem Jahr 1. Mai-Protest trotz Versammlungsverbots

Anders als in den Vorjahren, in denen sich die „Revolutionäre 1. Mai Demonstration“ immer einfach irgendwann in Kreuzberg formierte, scheint es in diesem Jahr anders zu laufen. In jedem Fall ist bereits eine Versammlung ab 15 Uhr auf dem Hermannplatz mit 1000 Teilnehmern bei der Polizei angemeldet. Es ist bei weitem nicht die einzige an diesem Tag – knapp ein Dutzend weitere Veranstaltungen sind am 1. Mai insbesondere in Kreuzberg, aber auch etwa in Pankow und Mitte geplant.

Der 1. Mai 2020 fiel in die erste Corona-Welle, während der in Berlin ein Versammlungsverbot galt. Trotzdem kamen am Abend des Tages mehrere tausend Menschen auf dem Oranienplatz zusammen und unternahmen den Versuch, eine Demonstration zu starten. Immer wieder wurde über soziale Medien kurzfristig der nächste Routenpunkt bekannt gegeben. Zwar konnte die Polizei einen Protestzug, nicht aber große Ansammlungen von dicht an dicht stehenden Menschen überall in Kreuzberg verhindern. In Mitte griffen Vermummte gleichzeitig ein Team der ZDF-“Heute-Show“ an. Zwei Tatverdächtige stammten aus der linken Szene.

passiert am 29.03.2021