Nach Brandanschlag auf Stromnetz dauern Reparaturen bis 2026
Die Folgen des schwersten Stromausfalls seit dem Zweiten Weltkrieg beschäftigen Berlin noch lange. Die Schäden nach dem linksextremistischen Brandanschlag im Südosten der Stadt sind so gravierend, dass Reparaturen sich bis ins Jahr 2026 ziehen.
Wie der Netzbetreiber Stromnetz Berlin mitteilte, könne „eine finale Wiederherstellung des ursprünglichen Netzzustandes“ frühestens im ersten Quartal 2026 erfolgen. Grund seien die aufwendigen Reparaturarbeiten nach dem gezielten Angriff auf zwei Strommasten in der Nacht zum 9. September.
Damals waren rund 50.000 Kunden von der Stromversorgung abgeschnitten. Es war der längste Stromausfall in Berlin seit dem Krieg.
Stromnetz: Infrastruktur nicht schuld
In einer Antwort auf eine Anfrage der Grünen bekräftigt der Netzbetreiber, dass nicht etwa ein Mangel an der Technik den Schaden verursacht habe. Vielmehr seien die Auswirkungen „auf die Schwere des gezielten Brandanschlags zurückzuführen“. Die Täter sind bislang nicht gefasst.
Trotz erhöhter Sicherheitsmaßnahmen bleibt das Risiko: „Für kritische Infrastrukturen gibt es keine absolute Sicherheit gegen vorsätzliche Anschläge“, so Stromnetz Berlin. Nach dem Vorfall habe man allerdings alle Risiken neu bewertet.
Inzwischen seien sämtliche Endmasten von Starkstromkabeln „weit über dem Branchenstandard hinaus“ gesichert worden, heißt es.
Netz zu 99 Prozent unterirdisch
Das Stromnetz in Berlin ist rund 35.000 Kilometer lang – und zu 99 Prozent unterirdisch verlegt. In den letzten zehn Jahren sei die frei zugängliche Länge der Hochspannungskabel fast halbiert worden. Doch bis alle oberirdischen Leitungen ersetzt sind, werden noch Jahre vergehen.
Wie hoch der finanzielle Schaden ist, steht weiterhin nicht fest. Zwar seien Umspannwerke und Netzknoten durch technische Anlagen sowie Zäune geschützt – Details zu den Maßnahmen nennt das Unternehmen aber aus Sicherheitsgründen nicht.
passiert am 13.11.2025
