Linksextremisten bekennen sich zu Brandanschlag auf Marzahner Baustelle

Wegen der Erweiterung der Tesla-Fabrik in Grünheide haben Linksextremisten erneut die Bahn und ein Bauunternehmen ins Visier genommen. Der Staatsschutz ermittelt.
Nach einem mutmaßlichen Brandanschlag auf eine Baustelle in Berlin-Marzahn haben sich Linksextremisten zu der Tat bekannt. Auf der Plattform Indymedia tauchte ein entsprechendes Bekennerschreiben auf. Hintergrund des Angriffs ist demnach die geplante Waldrodung für die Erweiterung des Tesla-Geländes in Grünheide um einen Güterbahnhof.
Nach Polizeiangaben hatte es in der Nacht zu Dienstag um kurz nach halb zwei auf dem Baustellengelände nahe der Marzahner Brücke gebrannt. Betroffen waren Baukräne und Signalkabel der Deutschen Bahn. Die Polizei geht von Brandstiftung aus und prüft eine politische Tatmotivation. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt und stuft das Bekennerschreiben als authentisch ein, wie ein Polizeisprecher auf Anfrage mitteilte. Zunächst hatte die „Berliner Zeitung“ berichtet.
„In der Nacht vom 24.02.2025 auf den 25.02.2025 haben wir Strabag angegriffen“, heißt es in dem Schreiben. „Zwei ihrer Baukräne in Berlin-Marzahn sind nun unbrauchbar.“ Man habe Schaltschränke geöffnet und dort Feuer gelegt, außerdem zwei Brandsätze in den Kabelschächten einer Güterzugstrecke deponiert. Das Ziel seien Signalstörungen und Verspätungen im Güterverkehr gewesen, insbesondere zu nahe gelegenen Zementwerken.
„Wegen der Erweiterung der Tesla-Gigafactory sollen weitere 50 Hektar Wald in Grünheide bei Berlin gerodet werden. Dieser Wald soll einem Güterbahnhof der Deutschen Bahn zum Transport von Millionen Teslas weichen. Wer baut den Tesla-DB-Güterbahnhof? Unter anderem Strabag“, heißt es im Bekennerschreiben. Und weiter: „Keine Firma steht so sehr für den neuen technokratischen Faschismus wie Tesla.“ Unterschrieben ist das Schreiben nicht.
Wiederholt Brandanschläge wegen Tesla
Während der Löscharbeiten war der Tram- und Autoverkehr auf der Landsberger Allee laut Polizei gut eine Stunde lang eingeschränkt. Auch der Fern- und Güterverkehr zwischen Biesdorfer Kreuz und Ahrensfelde war betroffen.
Erst vor zwei Wochen hatte ein Brandanschlag auf einen Kabelschacht nahe Wuhlheide zu Einschränkungen im Bahnverkehr geführt. Auf Indymedia hatten sich ebenfalls Linksextremisten zu der Tat bekannt. Auch dieser Anschlag richtete sich gegen die Bahn und Tesla und die Räumung des Protestcamps im Wald nahe der Autofabrik. In dem Schreiben vom 12. Februar war ebenfalls vom „Techno-Faschisten“ Elon Musk die Rede.
Am Schluss tauchte auch die Baufirma Strabag auf: „Auch andere Unternehmen, die an der Räumung durch die Vermietung von Baumaschinen beteiligt waren oder sich an der Erweiterung der Giga-Factory bereichern, freuen sich sicher über Besuch“, hieß es. Aufgezählt wurden daneben auch die Firma Matthäis Bauunternehmen, der Maschinen- und Werkzeug-Vermieter Boels und das Unternehmen HKL Baumaschinen. Unterschrieben war die Selbstbezichtigung nicht.
Über Monate hatten Aktivisten im vergangenen Jahr mit einem Protestcamp im Wald nahe der Autofabrik gegen Tesla demonstriert. Seit Ende Februar hatten die Tesla-Gegner das Waldstück besetzt und Baumhäuser errichtet, im November räumte die Polizei das Camp.
Vor etwa einem Jahr hatte ein Brandanschlag auf die Stromversorgung der Tesla-Fabrik das Auto-Werk tagelang stillgelegt. Die Tat, zu der sich Linksextremisten bekannten, führte auch zu Stromausfällen in der Region. Der Konzern sprach damals von einem Schaden im neunstelligen Bereich.
passiert am 26.02.2025