Der Bundeswehr den Tag versauen -„Veteranentag“ als „Naziprepper-Tag“ enttarnen!
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Am 15. Juni 2025 feiert sich die Bundeswehr zum „Veteranentag“ mit großen Veranstaltungen selbst. Lasst uns diesen Tag mit vielfältigen Aktionen in einen „Naziprepper-Tag“ umdeuten und damit deutlich machen, dass die Bundeswehr ein mörderischer und sexistischer Verein ist, in dem sich Nazis munter tummeln. Lasst uns am 15. Juni 2025 aufzeigen, dass eine Welt ohne Militär möglich und nötig ist.
https://jugend.dfg-vk.de/subversiver-protest-tod-besucht-bundeswehr-auf-gamescom/
Tag der Kriegspropaganda
Der im April 2024 vom Bundestag ins Leben gerufene „Veteranentag“ ist ein weiterer Schritt, den militärischen Mordapparat in der Öffentlichkeit schrittweise zu normalisieren. Veteran*in der Bundeswehr ist laut Kriegsministerium, wer als Soldat*in der Bundeswehr im aktiven Dienst steht oder aus diesem Dienstverhältnis ehrenhaft ausgeschieden ist.
Nazi-Preppertag
Wer am „Veteranentag“ eigentlich gefeiert wird, verrät ein Blick auf die Veteran*innenverbände. In ihnen sammelt sich der rechte Bodensatz der ohnehin schon sehr rechten Bundeswehr. Der „Bund Deutscher Einsatz Veteranen e. V.“ ist zwar sehr darum bemüht, sich einen seriösen Anstrich zu geben. Doch schaut man sich auf der Homepage vom „Bund Deutscher Einsatz Veteranen e. V.“ um, findet man merkwürdige Unterstützer*innen und Untergruppen. Man muss sich bloß die Präsenzen dieser Leute im Netz anschauen: Alles schreit hier Naziprepper. In unserem Hintergrundtext findet ihr mehr Infos dazu. Soldat*innen, die für viel Geld in Afghanistan auf Menschen geschossen haben, wollen dafür nun auch noch gesellschaftliche Anerkennung bekommen.
Umfassende Militarisierungsbestrebungen
Der „Veteranentag“ wurde nicht in einem Vakuum ausgerufen. Weitere Beispiele dafür, wie Bundeswehr und Politik die Gesellschaft zu militarisieren versuchen, sind der jährlich stattfindende „Tag der Bundeswehr“, die „Mach-was-zählt“-Werbekampagne, die Gelöbnisse zum Gründungstag der damals als „neue Wehrmacht“ bezeichneten Bundeswehr, Propaganda-Offiziere in Schulen und Arbeitsämtern und kostenfreie Bahnfahrten für Tarnfleck-Träger*innen. Insbesondere zum „Tag der Bundeswehr“ gelang es Antimilitarist*innen in den letzten Jahren immer wieder, der Bundeswehr mit Kreativprotest die Show zu stehlen und der Militarisierung etwas entgegen zu setzen.
Viel Geld für’s Militär
Der gesellschaftliche Gegenpol, den antimilitaristischer Kreativprotest liefert, ist weiterhin bitter nötig. 2024 gibt Deutschland 72 Milliarden Euro für das Militär aus. Nachdem die Bundesregierung 100 Milliarden Sonderschulden für die Bundeswehr aufgenommen hat, diskutiert sie nun auch über Kredite für die Rüstungsindustrie. Geld, welches wir für Klimaschutz, Bildung, günstiges Wohnen und Pflege für ein gutes Leben für alle viel dringender brauchen.
Soziale Verteidigung statt Militär
Die Regierung begründet diese Aufrüstung mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Daraus ergebe sich auch für Deutschland eine verschärfte Sicherheitslage. Doch die unzähligen Toten in der Ukraine zeigen: Waffen und Militär schaffen keine Sicherheit für Menschen, sondern dienen der Verteidigung von Nationalstaaten. Das, was uns persönlich wichtig ist: Unser Leben, unsere Gesundheit, unsere Familie und Freund*innen, eine solidarische Nachbarschaft, demokratische Teilhabe–all das kann ein Militär nicht verteidigen. Statt uns beim Schutz der Demokratie und unserer Mitmenschen auf die Bundeswehr zu verlassen, also eine Organisation voller autoritärer Chauvinisten und bürgerkriegsgeiler Naziprepper, sollten wir uns für den Ernstfall um eine soziale Verteidigung bemühen.
Druck auf Russland ausüben
Die sehr dringende Aufgabe der Bundesregierung wäre eigentlich, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln Druck auf Russland aufzubauen, um es zur Beendigung seines verbrecherischen Krieges zu zwingen. Eine Möglichkeit dafür sind Sanktionen, doch deren Umsetzung scheitert aktuell spektakulär. Jahre nach dem russischen Überfall auf die Ukraine importiert Deutschland über Umwege immer noch russisches Gas. Putins Wagner-Söldner mordeten sogar mit deutschen Waffen und die russische Rüstungsindustrie gelangt weiterhin problemlos an die für ihre Produktion essenziellen deutschen Maschinen und Elektronikbauteile. Die russische Atombehörde Rosatom ist gänzlich von Sanktionen ausgenommen. Die Milliarden, die die Bundesregierung für die Aufrüstung der Bundeswehr ausgibt, wären besser zum Beispiel im Ausbau der erneuerbaren Energien aufgehoben, um endlich tatsächlich unabhängig von russischer Energie zu sein.
Soldaten: Chauvinisten und Sexisten
Da im Militär Gewalt ein Selbstzweck ist, findet sich in der Bundeswehr der perfekte Nährboden zum Wuchern gesellschaftlich bereits bestehender Gewaltverhältnisse. So steht sexueller Missbrauch für Frauen bei der Bundeswehr auf der Tagesordnung, wie die Jahresberichte der Wehrbeauftragten bestätigen. Wie ausgeprägt männliches Dominanzverhalten in der Bundeswehr ist, offenbart das Kommando Spezialkräfte (KSK) der Öffentlichkeit in immer neuen Skandalen. Unter den Soldaten dieser Eliteeinheit ist zum Beispiel das „Schweinskopfwerfen“ eine beliebte Freizeitbeschäftigung.
Nazis in der Bundeswehr
Außerdem hören Soldaten im KSK gerne Rechtsrock, zeigen Hitlergrüße und schicken sich Hakenkreuze über Instant-Messenger. Deren braune Fantasien sind nicht nur theoretischer Natur. Sie bereiteten sich schon auf ihren geplanten Bürgerkrieg vor, indem sie einfach mal so 85.000 Schuss Munition und 62 Kilogramm Sprengstoff „verschwinden“ ließen.
Bundeswehr? Abschaffen!
Der „Veteranentag“ ist ein guter Anlass, um mit vielfältigen Aktionen aus dem Propagandatag der Militärs einen „Naziprepper-Tag“ zu machen. Wir lassen die Bundeswehr am 15. Juni nicht einfach so mit Flugshows und Panzer-Hüpfburgen davon ablenken, dass sie ein mörderischer und sexistischer Verein ist, in dem sich munter Nazis tummeln. Stattdessen werden wir sie in aller Öffentlichkeit bloßstellen und im besten Fall gar lächerlich machen.
Mitmachen!
Daher rufen wir zum 15. Juni deutschlandweit zu allerlei kreativen Aktionen auf, die sich für eine Welt ohne die Bundeswehr einsetzen. Wenn du Interesse hast, dich dafür mit uns in Kontakt zu setzen, schreib uns einfach eine E-Mail an jugend@dfg-vk.de oder berlin@dfg-vk.de.
Kein Raum für Rechtsoffenheit
In Teilen der Friedensbewegung ist Antifaschismus leider keine selbstverständliche Position. Deswegen zum Schluss einmal der Disclaimer: Wer z. B. gerne mit dieBasis abhängt oder findet, dass es in der AfD Leute gäbe, mit denen man „gut zusammenarbeiten“ könnte, der*die bleibe am 15. Juni bitte einfach zuhause. Wie sollte man Friedensbewegte im Einsatz gegen Nazis in der Bundeswehr auch ernstnehmen, wenn sie selber munter mit Rechten abhängen?
passiert am 15.06.2025