Politisches Motiv! Brandanschlag bei Thyssen

Die Täter kamen in der Nacht. Überwanden ein 2,50 Meter hohes Tor. Ihr Ziel: das Logistik-Zentrum von „ThyssenPlastics“ an der Ullsteinstraße in Tempelhof. Brandstifter legten an zwei 7,5-Tonnen-Transport-Lastern Feuer. Metallpaletten mit Kunststoff gerieten in Brand. Fenster am Gebäude wurden beschädigt.

Ein Passant sah frühmorgens die Flammen und alarmierte die Feuerwehr.

Ein Polizeisprecher bestätigte auf Anfrage: „Gegen 4.25 Uhr wurden zwei auf dem Gelände parkende Laster und Metallgitterboxen in Brand gesetzt. In der Folge brannte ein Laster vollständig aus. Beim zweiten wurde das Fahrerhaus beschädigt und auch die Ladefläche eines dritten Lasters.“

Auch die Metallpaletten wurden von den Brandstiftern angezündet. Die Flammen schlugen so hoch, dass das Gebäude dahinter beschädigt wurde. Der Sprecher weiter: „Fenster des Firmengebäudes wurden durch übergreifende Flammen aus den angesteckten Metallgitterboxen beschädigt.“

Immerhin: Personen wurden nicht verletzt. Die Feuerwehr hatte den Brand schnell unter Kontrolle und löschte die Flammen. Zur Schadenshöhe konnten noch keine Angaben gemacht werden.

Offenbar hatten die Brandstifter ein politisches Motiv: „Nach derzeitigem Ermittlungsstand wird von einem politischen Hintergrund ausgegangen. Der Staatsschutz der Berliner Polizei ermittelt.“ Den genauen politischen Bezug konnte der Sprecher bisher nicht nennen.

Ermittler des Landeskriminalamtes sicherten am Nachmittag Spuren auf dem Gelände von „ThyssenPlastics.“ Am Werktor suchten sie nach Fingerabdrücken.

„ThyssenPlastics“ ist eine Tochter des Stahlkonzerns Thyssen-Krupp und hält für Kunden an vielen Standorten weltweit Kunststoff-Teile auf Lager. Bis zu 40.000 verschiedene Produkte sind im Angebot. Inwieweit darunter auch Teile für Waffen, oder Rüstungsprodukte angeboten werden, ist nicht bekannt. Eine Anfrage an die Geschäftsleitung des Berliner Werkes blieb zunächst unbeantwortet.

Möglicherweise richtet sich der Anschlag gegen die Waffensparte von ThyssenKrupp: So ist ThyssenKrupp Marine Systems GmbH mit Sitz in Kiel nach eigenen Angaben führender europäischer Systemanbieter für nicht-nuklear angetriebene U-Boote, Marineschiffe und neue Über- und Unterwassertechnologie.

Das Unternehmen beschäftigt laut eigenen Angaben im Geschäftsjahr 2021/22 rund 6.500 Mitarbeiter mit einem Umsatzvolumen von rund 2 Milliarden Euro.

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passiert am 07.10.2024