Aufruf zur Solidarität mit Dimitris Koufontinas – Updates zu seinem Gesundheitszustand [+Eng.]
Aufruf zur Solidarität mit Dimitris Koufontinas – Updates zu seinem Gesundheitszustand
Donnerstag, 18.02.2021 | 10:00 | Griechische Botschaft, Kurfürstendamm 185, U7 Adenauer Platz
++ Englisch below ++
Wieder nimmt der griechische Staat den kommunistischen Revolutionär Dimitris Koufontinas ins Visier. D. Koufontinas ist Mitglied der revolutionären Organisation 17. November, einer Organisation, welche gegen den griechischen, US-amerikanischen, türkischen und britischen Staat kämpfte und dabei hauptsächlich auf den Imperialismus zielte.
Unter Anwendung eines erst kürzlich eingeführten Gesetzes, welches die Rechte von Gefangenen in den landwirtschaftlichen Gefängnissen [1] einschränkt und Gefangene mit lebenslanger Haftstrafe für diese Art Gefängnis sperrt, wurde Dimitris Koufontinas ohne Ankündigung aus dem landwirtschaftlichen Gefängnis, in dem er bisher seine Strafe verbüßte, entführt.
Anstatt ihn erst in das Gefängnis Korydallos (Hochsicherheitsgefängnis in Athen) zu verlegen, wie vom neuen Gesetz vorgesehen, wurde er unter dem gleichen Gesetz vom griechischen Staat auf Anordnung der Sekretärin für Kriminalitätsbekämpfung, welche selbst überhaupt nicht das Recht für so eine Entscheidung hat, ohne Ankündigung in das Gefängnis Domokos entführt. Domokos ist ein Hochsicherheitsgefängnis der sogenannten Klasse C, in welchem nach dem „Antiterror“-Gesetz verurteilte Gefangene ihre Strafe absitzen. Die Klasse C ist der Typ Gefängnis, der nach vielen Kämpfen eigentlich abgeschafft wurde.
Mit der Forderung nach Verlegung in das Gefängnis Korydallos entschloss sich Dimitris Koufontinas wieder einmal Widerstand in Form eines Hungerstreiks zu leisten, welchen er am 8. Januar begann.
Heute, nach 40 Tagen Hungerstreik, ist der Gesundheitszustand von D. Koufontinas sehr kritisch und er hat irreversible Schäden. Nicht nur sein Alter, sondern auch sein schlechter Gesundheitszustand, mitunter in den vorherigen vier Hungerstreiks begründet, da der griechische Staat rachsüchtig und strafend gegen ihn vorging und vorgeht, führte heute, Dienstag den 16.02.21 zu seiner Verlegung auf die Intensivstation in dem Krankenhaus Lamia. Dies geschah gegen seinen Willen. Das Risiko für andere Infektionen ist sehr hoch und Covid19-bedingt sind keine Besucher*innen zugelassen. Außerdem hatte der Leiter der Intensivstation schon angekündigt, gegen seinen Willen in seinen Körper einzugreifen und ihn, wenn sein Leben in Gefahr ist, Zwangszuernähren, oral oder intravenös. [2] Während der griechische Staat immer autoritärer wird, Bullen in die Universitäten drängt, weitere Freiheiten jeder Person welche in diesem Land lebt oder aktiv ist eingeschränkt werden, ist das Leben für die Gefangenen sogar noch unerträglicher. Für uns ist das klar.
Im Fall des kommunistischen Revolutionärs Dimitris Koufontinas entfaltet der griechische Staat deutlich erkennbar seine rachsüchtigen Strategien gegen einen ideologisch und praktisch unbeirrbaren, reuelosen Revolutionär.
Hierbei sollte Erwähnung finden, dass der 17. November (17N) Mitglieder der Familie des jetzigen Premierministers Mitsotakis hingerichtet hat (die Hinrichtung von Pavlos Bakoyannis, 1989) und der Angriff gegen Koufontinas somit in diesem Rahmen verstanden werden sollte.
Nach 18 Jahren Inhaftierung in den Zellen der bürgerlichen Demokratie ist Dimitris Koufontinas immer noch Teil der Bewegung – inspirierend und kämpfend gegen die Unterdrücker und die Ausbeuter dieser Welt. Und er ist nie alleine. Außer ihm waren noch zwei anarchistische Gefangene im Hungerstreik – Nikos Maziotis, Mitglied des anarchistisch revolutionären Kampfes, und Giannis Dimitrakis, Hungerstreikender vom 16. Januar bis zum 04. Februar. Noch zwei weitere politische Häftlinge – Vagelis Stathopoulos und Polykarpos Georgiadis – befanden sich fünf Tage in einem symbolischen Hungerstreik.
Im Zuge der Pandemie zeigen alle Staaten weltweit ihre höchste Form von Autorität, und, dass Profit an erster Stelle steht. Lockdowns, omnipräsente Polizei, prekäre Arbeitsverhältnisse und rassistische Bedingungen sind bloß ein paar Beispiele ihrer politischen Strategien. Mit der Unterdrückung der Gesellschaft leiden die Unsichtbaren dieser Welt um so mehr – in überfüllten Knästen, unter prekären Gesundheitsbedingungen, konfrontiert mit Isolation und Entfremdung. In diesen Momenten ist unsere Solidarität wichtiger denn je. Durch dezentrale Aktionen, Kundgebungen und in kollektiven Momenten zeigen wir unsere Solidarität mit Dimitris Koufontinas – und allen, die von Repression betroffen sind. Wir rufen zu einer Kundgebung am Donnerstag, den 18. Februar um 10:00 vor der griechischen Botschaft am Kurfürstendamm 185 – U7 Adenauer Platz auf, um zu zeigen, dass Solidarität grenzenlos und niemand allein in den Händen des Staates ist.
SOLIDARITÄT MIT DIMITRIS KOUFONTINAS, HUNGERSTREIKENDER SEIT DEM 8. JANUAR
BIS ALLE FREI SIND, SIND WIR ALLE INHAFTIERT
[1] Landwirtschaftliche Gefängnisse sind ländliche Gefängnisse, in denen Gefangene mit weniger Einschränkungen auf den Feldern arbeiten können. [2] Wichtiges Update – Der Hungerstreikende D. Koufontinas wurde auf die Intensivstation verlegtHeute, am Dienstag den 16.02., wurde der kämpferische und Hungerstreikende D. Koufontinas, augrund seines immer kritischeren Gesundheitszustandes, am 40sten Tag des Hungerstreiks, auf die Intensivstation des Krankenhauses in Lamia verlegt.
Für alles weitere was kommt, wird es Updates geben.
DER STAAT MÖCHTE DEN TOD DES KÄMPFERS D. KOUFONTINAS – WIR WERDEN DIES NICHT ZULLASSEN
Versammlung in Solidarität mit dem Hungerstreikenden D. Koufontinas
Übersetzung von dem original: https://athens.indymedia.org/post/1610431/
Thursday, 18.02.2021 | 10:00 | Greek Embassy, Kurfürstendamm 185, U7 Adenauer platz
It is not the first time, that the greek state is targeting the communist revolutionary Dimitris Koufontinas, member of the revolutionary organization 17th of November with intense political references on the national-liberation struggle and was acting against the Greek, American, Turkish and British states, focusing on the struggle against imperialism.
Under a recently introduced law restricting the permits of prisoners and blocking prisoners with life-sentences from serving them in agricultural [1] prisons, Dimitris Koufontinas was abducted from the agricultural prison where he was serving his sentence. Instead of transferring him to the prison of Korydallos (high-security prisons in Athens), as prescribed by the same law, the greek state under the order of the secretary of the anti-crime policy (who actually does not even have the jurisdiction of such a decision), D. Koufontinas was transferred at the prisons of Domokos ( Domokos Prisons was a high security prison where prisoners under the “antiterrorist” law will convict their sentence. After many fights, these prisons were actually abolished.)
Demanding his transfer to the prisons of Korydallos, Dimitris Koufontinas is choosing once again to resist, by starting a hunger strike on the 8th of January.
At the moment, after 40 days of hunger strike, D. Koufontinas health is crucial and he has non reversible damages. Not only his age but also his imperaid health condition, caused also of the previous hunger strikes, this one is the 5th as the greek state was and is functioning vindictively and punitively against him, on 16th of Tuesday D. Koufontinas got transferred in to the intensive care unit in Lamia hospital. This is against his will. The risk of getting other infections is really high and because of covid-19 no visiters are allowed. Moreover, the director of this unit declared the previous days that they will intervene to his body without his will, by forcefeeding, orally or intravenously if there is a lifethreatining situation against. [2]
While the greek state is becoming more and more authoritarian, by forcing cops in the universities, by limiting the freedom of every person living and acting in this country, is making the prisoner’s lifes even more unbearable. For us its clear. In the face of the communist revolutionary Dimitris Koufontinas the greek state is unfolding it’s revengeful strategy against an ideologically and practically consistent, unrepentant revolutionary. It is worthy to mention that 17N has executed members of the family of the current prime minister Mitsotakis (the execution of Pavlos Bakoyannis, 1989) and the attack against Koufontinas is therefore integrated in this frame too. After 18 years of detention in the cells of their bourgeois democracy, Dimitris Koufontinas is still a member of the movement, inspiring and fighting against the oppressors and the exploiters of this world. And he is never alone. Besides him, two more anarchists prisoners were in hunger strike (Nikos Maziotis -member of the anarchist Revolutionary Struggle, and Giannis Dimitrakis, hunger strikers from 16/1 till 4/2) and two more political prisoners in custody (Vagelis Stathopoulos and Polykarpos Georgiadis) were in a 5 days symbolic hunger strike.
During a pandemic the states worldwide are showing their most authoritarian faces making clear that profit comes first. Lockdowns, omnipresent police, precarious working conditions, racists policies are some of the few examples of their policy strategies. The same time when the society is being oppressed, the invisibles of this world are suffering in overcrowded prisons under precarious health conditions facing isolation and alienation. And in these moments our solidarity is more necessary than ever.
Through decentralized actions, manifestations and collective moments we stand in solidarity with D. Koufontinas, as also with everyone facing state repression, and we call for a manifestation on Thursday the 18th at 10:00 in front of the Greek Embassy at Kurfürstendamm 185 – U7 Adenauer platz showing that solidarity is borderless and none is alone in the hands of the state.
SOLIDARITY WITH DIMITRIS KOUFONTINAS, HUNGER STRIKER SINCE 8TH OF JANUARY
UNTIL ALL ARE FREE, WE ARE ALL IMPRISONED
[1] Agricultural prisons are rural prisons where prisoners can work in the fields with less restrictions. [2] URGENT UPDATE – The hunger striker D. Koufontinas got transefered in the intensive care unitToday, Tuesday 16/2, the struggler-hunger striker D. Koufontinas, who is on the 40th day of hunger strike, after a worsening of his health status, got transefered to the Intensive Care Unit (Μ.Ε.Θ.) in Lamia hospital.
For anything newer there will be an update.
THE STATE WANTS THE DEATH OF THE STRUGGLER D. KOUFONTINAS – WE WILL NOT ALLOW IT
Assembly in solidarity with the hunger striker D. Koufontina
translate from: https://athens.indymedia.org/post/1610431/