Kampf um Kultkneipe in Prenzlauer Berg: Der letzte Sommer für „den renitenten Rest“

Das Watt ist eine der letzten Kulturkneipen im Prenzlauer Berg. Ein Mann, der in Berlins Clubkultur Karriere machte, will sie rauswerfen. Doch so leicht gibt Ost-Berlin nicht auf.
Es gibt keine Freiheit in der Diktatur der Bourgeoisie,
Demokratie genannt, Sklaverei ist gemeint.
Es gibt keine Freiheit
in der Diktatur des Proletariats,
Sozialismus genannt. Bestenfalls Toleranz.
Die Freiheit wird nicht kommen,
Freiheit wird sich rausgenommen.
Wird Staatsapparaten abgetrotzt,
in die Klos der Büros gekotzt.
(Bert Papenfuß, Es gibt keine Freiheit)
In ihrer Kneipe lehnt Sindy Kliche am Tresen, als gebe der ihr Halt. Nervös schiebt sie ihre Kaffeetasse hin und her, schaut zur Tür. Draußen in der Aprilsonne stehen die Stammgäste, Nachbarn und Verbündeten ihrer Kneipe, dem Watt in Prenzlauer Berg. Bestimmt fünfzig Leute. Sie warten auf den Vermieter der Wirtin wie auf einen Klassenfeind. Mit knallgelben Plakaten in den Händen und Ablehnung im Blick.
Aber der Vermieter kommt nicht. Der Klassenkampf fällt aus.
Neben Sindy Kliche fummelt ein kleiner Mann mit feinem Oberlippenbart in Anzug, Krawatte und Hut an alten Tonbandgeräten. Er sei Musiker, mache „Aufnahmen“, nuschelt der Mann. Wofür? Da klingelt das Telefon, Kliche hastet um den Tresen. Der Vermieter? Nur ihre Mutter. Als sie aufgelegt hat, schaut sie wieder zur Tür. „Was machen wir denn jetzt?“
Die Wirtin des Watt ist eine drahtige Frau mit festem Händedruck und kurzem, geradem blonden Pony. Sindy Kliche, 47 Jahre alt, aufgewachsen in Brandenburg an der Havel. Im Dezember hat sie erfahren, dass ihr Vertrag im September ausläuft. Nach zehn Jahren. Dass ihr Vermieter nicht verlängern will. Es ist, wie es aussieht, der letzte Sommer für das Watt. Wieder droht einer Kneipe im Prenzlauer Berg das Aus.
Eine Kneipe in bestes Lage, mitten im Kollwitzkietz
Für diesen Tag hatte sich der Vermieter zur Begehung angemeldet, mit einem Architekten und dem Nachmieter. Angeblich soll ein Restaurant einziehen, gehobene Küche, munkelt man im Kiez. Aber niemand weiß Genaueres. Der Vermieter hüllt sich in Schweigen. Gesprächsanfragen auch dieser Zeitung lässt er von einem Medienanwalt der Kanzlei Schertz Bergmann beantworten.
Vor etwa drei Jahren hat der Mann das graue Gründerzeithaus, in dessen Erdgeschoss sich das Watt befindet, gekauft. Metzer Straße, Ecke Straßburger, beste Lage, mitten im Kollwitzkiez.
Vielleicht war ihm nicht ganz klar, wen er sich zum Feind machte, als er entschied, das Watt zu schließen. Musiker, Autoren und Schauspieler gehen im Watt ein und aus. Meret Becker und Alexander Scheer standen schon auf der kleinen Bühne. Volker Braun saß am Tresen, an dem früher, in den Vorgängerkneipen, Ost-Berliner Untergrundkultur gelebt wurde. Bis heute ist das Watt ein Refugium der Musiker- und Literatenszene.
Deshalb weht dem Vermieter nun ein lauter Wind entgegen. Überall im Kiez kleben die knallgelben Sticker und Plakate. In den Fenstern der Agenturen, Cafés und Restaurants, an den Laternen, Stromkästen und Mülltonnen: „Watt! Muss bleiben“. Der Vermieter kann das nicht übersehen, er wohnt quasi gegenüber.
Er bekommt auch eine Menge Post. Briefe von Politikern. Wolfgang Thierse, der ehemalige Bundestagspräsident, appellierte an sein „soziales und kulturelles Bewusstsein“. Daniela Billig, die grüne Fraktionsvorsitzende im Abgeordnetenhaus, mahnte, ein Ort wie das Watt stärke den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Und Klaus Lederer, Ex-Kultursenator, schrieb, es gehe um mehr als nur eine Kneipe: „Ich musste miterleben, wie hier immer mehr solcher originären Orte verdrängt wurden. Übrig blieben Tristesse, austauschbare Fassaden, Glasfronten, Schmutz und Fressmeilen – oder Luxustempel, die sich kaum noch jemand leisten kann.“
Die Appelle sind verhallt. Der Vermieter möchte nicht reden.
Er kommt auch an diesem Tag nicht. Nach einer halben Stunde entscheidet Sindy Kliche: „Ich hol die Leute jetzt rein.“ Mitarbeiter Leon zündet die Kerzen an. Wenig später fließt Bier aus den Zapfhähnen, klirren die Gläser, ist der Raum erfüllt von Stimmen. Fast wie immer. Fast wie eine normale Nacht im Watt. Nur eben mitten am Tag.
Im oberen Teil hat sich der Schriftsteller, DJ und Musikjournalist Ronald Galenza auf einer Holzbank niedergelassen. Breitschultrig wie ein Türsteher und in der Stimme den Sound von Ost-Berlin. Vor ihm ein Aschenbecher und eine Schachtel Zigaretten. „Ick war schon hier, da jabs dit allet noch nich, da jabs noch nich mal Punk“, sagt er. Ende der Siebziger war das und Galenza Anfang zwanzig. Er hatte in Leipzig Journalistik studiert, aber weil er sich weigerte, in der brandenburgischen Provinz zu arbeiten, blieb ihm so gut wie jeder Job verwehrt. Sechs Jahre lang fegte er den Französischen Dom. „Ick war Putze in der Kirche bis zum Mauerfall“, sagt er.
An das Watt war damals noch nicht zu denken. Eine Kneipe gab es trotzdem in den Räumen hier. Wie sie hieß, weiß Galenza nicht mehr. Nur dass am Tresen das Proletariat saß, die Arbeiterklasse, und Karten drosch. Üble Gestalten, sagt er. Permanent schlechte Laune. Reinsetzen? Keine Chance mit seinen langen John-Lennon-Haaren. Da hätte es direkt auf die Fresse gegeben. Nur schnell rein, wenn sonst nichts mehr offen hatte, Bier holen mit der Blech-Milchkanne, das ging. Und selbst da gab’s schon einen Spruch: Ein paar Jahre Arbeitslager würden dir och juttun.
Der Punk erreicht Ost-Berlin
Es war die Zeit, als der Punk aus New York und London nach Westdeutschland schwappte. Und über Kassetten, Platten und Radiowellen auch in die DDR gelangte, allen Grenzen zum Trotz. Junge Leute mit einer Menge Wut im Bauch, mit zu viel Zeit und dem dringenden Wunsch, dagegen zu sein. Das Epizentrum der Szene war der Prenzlauer Berg in Ost-Berlin mit seinen leerstehenden Wohnungen voller Künstler, Tagträumer, Kreuz- und Querdenker. Ein Bezirk im Rausch der Sinne.
Während sich die Punks im Westen gegen den Kommerz auflehnten, kämpften sie im Osten vor allem gegen die Enge des Staats. Dafür wurden sie kriminalisiert. „Die Szene war durchsetzt von IMs“, sagt Galenza und zündet sich die nächste Zigarette an. Immer musste man aufpassen, was man sagte. „Es gab eine offizielle Sprache und eine inoffizielle zu Hause.“ Er sieht da Gemeinsamkeiten zur heutigen Zeit.
Trotz allem klingt es bei ihm nach den besten Jahren überhaupt. Sie trafen sich in den spottbilligen Wohnungen, lasen, schrieben, diskutierten. Und sie feierten. Im Dachatelier des Malers Michael Diller in der Pappelallee stiegen die besten Feten. „Diller war ’ne Legende im Prenzlauer Berg“, sagt Galenza. In einem Raum stand ein Billardtisch, in einem anderen ein Zahnarztstuhl, alles voller Pflanzen und Gemälde und hohen Fenstern. Es lief B52 und The Police.
Die besetzten Wohnungen wurden zu Proberäumen, unzählige Bands entstanden. Manche wurden berühmt. Feeling B, die anderen, Pankow. Für letztere schrieb Galenza 1986 den Song „Er will anders sein“ und bündelte darin den Frust einer ganzen Generation:
Zuerst wird er mal zur Kneipe geh’n,
so für zwei – drei Bier im Steh’n
Da sitzt heute auch Steffi drin,
aber er, er geht zum Stammtisch hin.
Hier sitzen die, die immer hier sind,
die meinen, dass er am meisten spinnt.
Beim dritten Bier fängt das Gejammer an,
was man alles nicht darf und nicht kann.
Er hat außer Klagen noch mehr zu sagen
Er will anders sein,
er will ganz anders sein.
Dann kam die Wende. Die Neunziger im Kiez waren fast noch besser als die Achtziger, sagt Galenza. Überall sprossen Bars aus dem Boden: Torpedokäfer, Café Westphal, Kommandantur. Und dort, wo heute das Watt ums Überleben kämpft, eröffnete damals die Bar Diller. Als Hommage an die Maler-Legende, die 1993 bei einem Autounfall ums Leben gekommen war.
Im Watt schaut sich Galenza um, vergisst für einen Moment die Holzbänke und die Leute am Tresen, die über den Vermieter schimpfen. Vor seinem inneren Auge taucht das Interieur der Neunziger auf. Im Diller waren die Karten dreschenden DDR-Arbeiter Gästen aus der ganzen Welt gewichen, überall standen jetzt helle Ledersofas. Aus den Boxen kamen Ambient, House und Techno. Es traf sich die Avantgarde. Aus Galenzas Sicht: die Yuppies.
Er ging lieber ins Kaffee Burger in der Torstraße. Treffpunkt der Literatenszene, der Prenzlauer Berg Connection um Bert Papenfuß, den großen DDR-Dichter, Anarchisten und Kneipier. Ein Mann mit wilder Mähne und meist in schwarzer Lederkutte, dessen Gedichte radikal, politisch und oft komisch waren. Das Kaffee Burger war sein Lokal.
Als Berlin-Mitte zu „Szene“ wurde und das Burger plötzlich in jedem Reiseführer stand, stieg Papenfuß aus. Floh vor der Gentrifizierung. 2010 eröffnete er mit seiner Frau Mareile Fellien die Kulturspelunke Rumbalotte Continua, ein paar Straßen bergauf, in den alten Räumen des Diller. Die Vorgängerin des Watt. Eine Kneipe für den „renitenten Rest“ von Prenzlauer Berg, wie Papenfuß es mal nannte. Für die, die noch nicht weggezogen, vertrieben oder gestorben waren.
In der Rumbalotte lief Musik nur über Kassetten und Vinyl. Auf der Bühne fanden Lesungen statt, meist Lyrik. Ein russisch-österreichisches Duo malte ein pornografisches Deckenbild. Galenza war fast jeden Abend da. Überquellende Aschenbecher, dichter Rauch, billige Getränke. Hinterm Tresen Musiker und Maler, auf den Hockern Ost-Berliner Dichterkollegen. Um sie herum wurde der Kiez von jungen Familien aus Stuttgart, Düsseldorf und Frankfurt übernommen. 2015 zog Papenfuß sich erneut zurück. Er habe die „Schnauze voll“, wolle keine „reichen Gäste“. Sindy Kliche kam und eröffnete das Watt.
Galenza schweigt jetzt. Er wirkt nachdenklich, ein bisschen wehmütig. Die Geschichte seiner Kneipen ist die Geschichte des Prenzlauer Bergs. Vielleicht sogar die der ganzen Stadt. Was Berlin einst besonders machte, weicht noblen Restaurants, glatten Fassaden und uniformen Spätis. Galenza geht noch immer dieselben Straßen entlang, an denselben Häusern vorbei wie damals. Doch die Treffpunkte schwinden. Er erkennt seinen Kiez nicht mehr. Ein letzter Mohikaner im Prenzlauer Berg.
Dass das Watt jetzt schließen muss, sei nur der Endpunkt dieser Entwicklung, sagt er. „Das ist die allerletzte Kneipe, in der sich noch Menschen aus unterschiedlichen Schichten treffen. Wenn die weg ist, dann ist alles mausetot, dann sind alle allein. Dann kann der Vermieter in Hausschuhen rüber in sein Lokal latschen.“ Kämpfen müsse man dagegen, sagt er noch, ehe er sich erhebt. Allein schon, um sich noch im Spiegel ansehen zu können.
Ein paar Wochen später, ein Mittag im Mai. Im Watt ist es fast leer, nur oben sitzen sieben Leute. Auf dem Tisch Limonade und zwei Aschenbecher. Gegenüber von Sindy Kliche, der Wirtin, sitzt der Journalist Robert Mießner. Er legt hier manchmal Wave-Punk auf, jetzt ist er Sprecher der Initiative „Watt! Retten“. In den Händen hält er eine griechische Gebetskette. „Hilft gegen das Rauchen“, sagt er. „Aber nicht immer.“
Sie blicken auf eine große Tafel voller grüner Zettel. Ihr Schlachtplan. Unterteilt in „Ideen“, „To Do“, „In Arbeit“ und „Fertig“. Fertig sind die Plakate und Flyer, Mails an Politiker, ein Termin mit der Bürgermeisterin von Pankow. In Arbeit sind die Versuche, weitere prominente Ost-Berliner zu gewinnen, Gregor Gysi, Leander Haußmann. In Arbeit sind auch die Vorbereitungen für die Fête de la Musique im Juni. Dann soll es ein großes Fest geben. Mit alten Weggefährten und lauten Reden.
Jemand erzählt, ein Filmstudent wolle eine Doku über das Watt drehen. Etwas über einen sterbenden Ort.
„Hallo? Ein sterbender Ort?“, unterbricht Kliche. „Man kann ja auch schön sterben“, sagt jemand. Eine Dritte entgegnet: „Stell dir vor, jemand kommt zu dir und will über deinen Tod schreiben.“ Die Erste erklärt, der Student wolle zeigen, wie immer weniger Leute kämen. „Aber das stimmt doch überhaupt nicht“, sagt Kliche. „Wenn, dann gehen wir mit einem großen Knall. Nicht ‚Stirb langsam V‘ …“ Sie stockt. Eine andere ergänzt: „Sondern ‚Kill Bill 2‘.“
Dann reden sie über den Vermieter. Im April hingen plötzlich zwei Überwachungskameras am Haus. Beide auf den Eingang gerichtet. Nach einer Beschwerde bei der Hausverwaltung verschwanden sie wieder. Was das sollte, weiß niemand. Jetzt geht der Vermieter mit den teuersten Medienanwälten der Stadt gegen sie vor.
In Kulturkreisen ist der Mann nicht unbekannt. Auch wenn er – wie sein Anwalt mitteilt – seinen Namen in Verbindung mit dieser Geschichte nicht in der Zeitung lesen will. Er hat sich durchaus um die Musik- und Clubkultur von Berlin verdient gemacht. Ein Münchner, der Ende der Neunziger in Ost-Berlin eine Akademie für Nachwuchskünstler gründete und internationale Stars wie die Techno-Legende Jeff Mills in die Stadt holte. Eine Kunst-Zeitschrift schrieb mal über ihn, sein Beruf bestehe aus Reden. „Reden, zuhören, reden, zuhören.“
Nur übers Watt reden will er nicht.
Gegen wen kämpft man eigentlich, wenn man nicht einmal den Namen nennen darf? „Das erzeugt doch keinen Druck“, sagt eine Frau im Watt. Es ist ein Ungleichgewicht: Auf der einen Seite hunderte Unterstützer, sogar Briefe aus der Politik. Auf der anderen ein einzelner Mann mit Macht und Geld. Alles hängt von ihm ab. Daumen rauf oder runter. „Dass der so eine große Kanone an Anwalt auffährt, hebt uns doch auch in den Rang eines Schwergewichts“, sagt eine Schauspielerin. Alle lachen.
Der Vermieter im Watt möchte keinen Dialog – oder doch?
Allein, sagt Sindy Kliche ein paar Tage später, hätte sie diesen Kampf nie aufgenommen. „So einen Widerstand kannst du nicht allein führen.“ Sie ist eigentlich Bildhauerin. Zum Studieren ging sie aus der Brandenburger Provinz nach Bologna und dann nach Norwegen, weil es dort die besten Schulen gab. Aber auch, um der Kleinstadt zu entkommen. 2008 kam sie nach Berlin.
Als Bert Papenfuß 2015 die Rumbalotte schließen wollte, bot sie sich als Nachfolgerin an. „Das Herzstück des Tresens hat mich immer interessiert“, sagt sie. Wie sich ein Abend entwickelt, wer mit wem spricht. Menschen miteinander zu verknüpfen, ist auch eine Form von Kunst. Das Kuratieren einer Nacht.
An der Einrichtung änderte sie wenig. Drehte nur die Anarcho-Atmosphäre ein paar Grad wärmer. Hängte die alten Kronleuchter wieder auf, die Papenfuß abgenommen hatte, ließ das Deckengemälde übermalen. Auf der Bühne wird heute öfter Jazz gespielt, Lesungen gibt es etwas seltener.
Über all das spricht sie zögerlich, als müsste sie die Worte aus sich herausmeißeln. Es gehe nicht um sie, sagt sie. Sondern um die Leute hier. Um die, für die das Watt ein Wohnzimmer ist. Um eine Existenzgrundlage. Nicht nur ihre, nicht nur die ihrer Mitarbeiter, sondern auch jener, für die dieser Ort ein geschützter Raum geworden ist.
Klar, es habe auch mal Beschwerden von einzelnen Nachbarn gegeben. Sie wollte das klären, auf eigene Kosten die Anlage einpegeln, schalldämmende Markisen anbringen.
Dazu kam es nicht. Auch, weil sich der Vermieter nie darum bemüht habe, zwischen Kneipe und Hausgemeinschaft zu vermitteln, findet sie. Dabei sei das doch die Aufgabe bei so einem sozial-gesellschaftlichen Ort. Auch für den Eigentümer. Es klingt, als hätten sie im Dialog viel erreichen können für den Kiez: er der Mäzen, sie die Wirtin, beides Kulturmenschen.
Aber der Vermieter möchte keinen Dialog. Oder doch?
Ein paar Tage später schickt Kliche eine euphorische SMS. Der Hausverwalter sei da gewesen, habe die Tür ein Stück aufgemacht. Sie solle sich mit einem neuen Angebot beim Vermieter melden, habe er gesagt. Vielleicht, schreibt sie, erkenne der Vermieter ja doch den Wert dieses Ortes. Vielleicht könne er zu den Menschen gehören, die ihn erhalten. Anstatt ihn aus der Stadt zu radieren. An Anerkennung solle es dann nicht mangeln!
Ein Happy End scheint greifbar. Fünf Tage später schreibt sie nochmal: Der Wind habe sich leider schon wieder gedreht. Der Medienanwalt habe sich gemeldet. Die Aussagen des Hausverwalters, heißt es, habe es so nie gegeben. Es bleibt dabei: Der Vermieter möchte nicht reden.
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