Landesvertretung: Buchstabe gestohlen – aus „NRW EU“ wird „NRW E“
Eine Gruppe soll am Samstagmorgen das „U“ aus dem vor der NRW-Landesvertretung montierten Schriftzug „NRW EU“ entfernt haben. Zwei Verdächtige wurden festgenommen.
Eine Gruppe von mindestens zehn Personen soll gegen 3.50 Uhr am Samstagmorgen einen Buchstaben aus einem vor der Landesvertretung Nordrhein-Westfalens in Berlin-Tiergarten montierten Schriftzug entfernt und auf eine Sackkarre geladen haben. Das meldete die Polizei. Von dem Schriftzug „NRW EU“ wurde das „U“ entwendet, sagte eine Polizeisprecherin dem Tagesspiegel.
Einsatzkräfte hätten zudem zwei Schriftzüge auf Glasscheiben des Gebäudes festgestellt. „Smash“ und „Lützi lebt“ lauteten der Sprecherin zufolge die beiden Parolen. Als Polizeikräfte wenig später eintrafen, flüchteten die Mitglieder der Gruppe in Richtung Großer Tiergarten, heißt es in der Mitteilung. Die Karre und den Buchstaben sollen sie zurückgelassen haben. Die Polizei prüft nach Angaben eines Sprechers einen Zusammenhang zu den Protesten im nordrhein-westfälischen Lützerath. Der Ort wird abgerissen, um dem Energiekonzern RWE zu ermöglichen, die darunter liegende Kohle abzubaggern. Dagegen protestierten am Samstag viele Tausend Menschen.
Zwei tatverdächtige Männer seien in der Nähe festgenommen worden. Ein 25-Jähriger wurde den Informationen zufolge nach Feststellung seiner Personalien am Ort entlassen, ein 22-Jähriger konnte ebenfalls nach einer erkennungsdienstlichen Behandlung seinen Weg fortsetzen. Die Ermittlungen wegen Diebstahls und Sachbeschädigung dauern an und wurden von einem Fachkommissariat des Polizeilichen Staatsschutzes beim Landeskriminalamt übernommen.
Der Slogan „Lützi lebt“ nimmt Bezug auf die aktuellen Ereignisse in Nordrhein-Westfalen: Der Energiekonzern RWE will das Dorf Lützerath abreißen, um den Tagebau Garzweiler auszudehnen. In den vergangenen Jahren wurden die Bewohner:innen umgesiedelt. Seit Tagen räumt die Polizei den Ort, in dem Klimaaktivist:innen gegen die Fortsetzung des Braunkohletagebaus protestieren. (mit dpa)
passiert am 14.01.2022