Zur Teilnahme von cis-Männern an dem „Together in Love and Rage-Kongress“ in Berlin

An die cis-Männer,

wir sind ein Kreis von FLINTA* aus verschiedenen Regionen, die nicht Teil der Organisation des „Together in Love and Rage-Kongresses“ sind. In einer Diskussion über die Teilnahme von cis-Männern an dem Kongress, sind wir zu dem Schluss gekommen, dass momentan nicht der Zeitpunkt ist, um mit euch gemeinsam auf dem Kongress zusammen zu kommen.
Solltet ihr euch überlegt haben zu kommen, regen wir an, dass ihr eure Motivation für die Teilnahme überdenkt.
Geht es euch darum, euch selbst darzustellen und als reflektiert wahrgenommen zu werden oder wollt ihr konsumieren und mal hören, was wir so zu sagen haben? Das, was wir sagen und wie wir es sagen können, wird mit eurer Anwesenheit nicht dasselbe sein, wie ohne euch.
Vielleicht wollt ihr euch auch solidarisch zeigen und unsere Kämpfe unterstützen, dann begrüßen wir das, aber nicht unbedingt dort.
Dieser Kongress ist einer der ersten Momente seit Jahren, an denen wir als FLINTA* mit vielen zusammen kommen, uns kennen lernen und über eine Perspektive sprechen können.
Uns ist klar, dass wir diese Perspektive auch irgendwann gemeinsam besprechen müssen, aber gerade jetzt brauchen wir diesen Raum für uns.
Nach allem, was in den letzten Jahren passiert ist (oder auch nicht), nehmen wir nicht wahr, dass Patriarchat und feministische Kämpfe Themen sind, die cis-Männer in unseren Umfeldern mit Ernsthaftigkeit und Kontinuität in ihrem Alltag behandeln, deswegen fehlt uns das Vertrauen, dort gemeinsam mit euch über diese Themen zu sprechen.

Kämpferische Grüße

Keine Bienchen für Macker