Erlebnisbericht Diskussionsveranstaltung vom Glitzerkatapult zu Corona

Über die Einladung zur offenen Diskussionsrunde zum Umgang mit der Pandemie aus anarchistischer Perspektive habe ich mich sehr gefreut. Meiner Wahrnehmung nach war das die erste DiskussionsVeranstaltung seit 2 Jahren in Berlin zu diesem Thema. Daher Props ans Glitzerkatapult

Zur davor geäußerten Kritik (https://kontrapolis.info/6008/) an der Veranstaltung wurde auch diskutiert, wobei manche die Kritik als kompletten Käse abgetan haben, andere manche Punkte nachvollziehen konnten. Ich teile die Kritik des damit einhergehenden Ausschlusses von nicht gegen Covid 19 geimpften Personen, finde allerdings den Ton ziemlich daneben, vor allem in Betracht der Tatsache, dass dies die erste offene Diskussionsveranstaltung in 2 Jahren (wirklich? schon krass) Pandemie war. Interessant war dann die Tatsache, dass die Organisierenden die Kritik nicht mal per Mail oder so erhalten haben und sie daher auch nicht gelesen hatten. Bubble ina Bubble?

Außerdem stellt sich die Frage, wie und wo momentan Verantaltungen durchgeführt werden können, die auch nicht gegen Covid 19 geimpften Personen den Zutritt gewähren (also offiziell und so).
Wenn ich es richtig lese wäre das bei Veranstaltungen im Freien der Fall (bis zu 1000 Personen)

https://www.berlin.de/corona/massnahmen/verordnung/

Daher freue ich mich auf Folgeveranstaltungen! Kälter wirds nicht!

Das damit einhergehende Spannungsverhältnis zwischen „offen für alle“ sowie „Rücksicht auf bezüglich Covid19 vorsichtige Personen“ wurde angesprochen und bleibt schwierig. Meine Meinung: Lieber schreibe ich weniger Leuten vor, wie sie sich zu verhalten (impfen) haben und schließe damit leider Personen aus (die selbst entscheiden können ob sie sich wohl fühlen oder nicht). Das tagesaktuelle Schnelltesten auf Covid 19 fände ich super, ließe sich natürlich auch diskutieren.

Andiskutierte Themen waren die (Covid19)Impfpflicht, wobei ich überrascht war, dass sich dem anarchistischen Spektrum zugehörig fühlende Personen hier kein klares Nein benennen können, und mit dem Gefühl konfrontiert bin, dass diese Personen doch sehr gerne anderen Vorschriften machen wollen und das A nur als Gimmik mit sich rumtragen, die aktuell stattfindenden sogenannten Spaziergänge, das Versagen der anarchistischen/linken Bewegung, das Nichtvorhandensein einer anarchistischen Bewegung, Kritik an staatlichen Maßnahmen, Ausgangssperre, die allgemeine Problematik beim Ausschließen von Personen bei Veranstaltungen (Barrierefreiheit, kinderfreundlich,etc.),… (subjektiv unvollständig).

Ein Ausblick und für mich aktuell wichtige, praxisorientierte Themen sind: Ist eine Reaktion auf das Versagen des Berliner Senats bei den PCR Testkapazitäten angebracht?
Wie reagieren wir auf drastischere Maßnahmen wie eine Ausgangssperre, oder eine Ausgangssperre für nicht gegen Covid 19 geimpfte Personen?
Wie agieren wir?

Gruß
Ein Erlebender

passiert am 19.01.2022