[BURE] ANDRA dégage – Vive le bricolage!

Rund um die Aktionstage gegen CIGEO am Rande des Rayonnantes Camps auf dem Bahnhof von Luméville im August ist einiges passiert. Eine kurze Einschätzung der Ereignisse und ein Aufruf zur Intensivierung unseres Widerstandes von ein paar Räuber*innen.

Aktionen im Vorfeld
Bereits vor dem Rayonnantes-Camp gab es Interventionen der Gruppe B.O.R.I.S.
In einer koordinierten Aktion gab es Angriffe mit Farbe und Glasbruch auf die Landwirtschaftskammer SAFER in Bar-le-Duc und Nancy. Auch die an der Zivilklage der Gemeinde Bure beteiligte Versicherungsgesellschaft Groupama wurde mit Sachschaden bedacht. Auf der zu renovierenden Zugtrasse zwischen Ligny und Gondrecourt sabotierten Aktivist*innen Teile der Gleise mit Wagenhebern.

Graffitis und Collagen vor dem Camp
In den Tagen vor Beginn des Aktionscamps vermehrten sich Sprühereien gegen das Endlager und zum Antrag auf Anerkennung öffentlichem Nutzens (DUP), etwa in Saudron und Mandres-en-Barrois. In vielen anliegenden Dörfern gab es Collagen und Plakatieraktionen, um auf die Demonstration des 21.08. in Horville, die DUP und das Rayonnantes Camp hinzuweisen.

Brennender 5G-Mast am 18.08.
Mit einem Bekenner*innenschreiben von „erleuchteten Jogger*innen“ gegen „5G und Kernkraft“ wurde die Zerstörung eines Funkmastes in der Nähe von Nancy begründet. Dieser stand in der Nacht auf den 19. August in Flammen.

Landwirtschafts-Aktion am 19.08.
Am Donnerstag verließen rund 100 Demonstrant*innen das Camp am Bahnhof von Luméville, um mit Samba und Parolen gegen drohende Landenteignungen und für kleinbäuerlichen Widerstand in Richtung Haute-Marne zu ziehen. Dort wurde kollektiv die Struktur eines landwirtschaftlichen Schuppens nahe der geplanten Bahntrasse errichtet. Das Ganze geschah unter den Augen der spät alarmierten Cops, die erst nach einer knappen Stunde auf die Bau-Demonstration aufmerksam wurden.

Sabotage am 21.08.
Fünf „Finger“, von denen einer im Camp verweilte, setzten sich im Umfeld von Gondrecourt-le-Château in Bewegung. Während die Cops sich am vor allem auf die „Goldenen-“ und blauen „Zirkusfinger“ konzentrierten, welche sich am offiziellen Treffpunkt in Horville südlich von Gondrecourt trafen, konnten sich der „Lila“ und der „Grüne“ Finger zunächst weitestgehend unbehelligt im nördlicheren Abainville einfinden. In Horville hatte die Präfektur vorsorglich sämtliche dekorativen Steine am Straßenrand verräumen lassen.
Nach der Teilung der beiden Demozüge in Abainville, die aus je ca. 200 Atomkraftgegner*innen in Maleranzügen bestanden, stoppten die Cops den „Lila Finger“ am Ortseingang von Gondrecourt. In diesem Demoszug gab es einen Übergriff auf die Begleitperson einer Rollstuhlfahrerin, der die Cops völlig grundlos auf den Kopf knüppelten. Später gelang es dem lila Demozug über den Stadtrand zum Logistik-Depot der ANDRA zu gelangen, wo er erneut mit Tränengas gestoppt wurde.
Der „Grüne Finger“ konnte derweil unter strahlender Sonne und mit geringst denkbarer Bullen-Begleitung entlang der Bahntrasse nach Süden ziehen. Während eine Gruppe das Nachrücken mit Barrikadenbau verhinderte, machten sich einige dutzend Aktivist*innen daran, Gleisabschnitte zu demontieren und zu verbiegen. Mit Rauch und Regenschirmen wurden sie von den Blicken des Gendarmerie-Hubschraubers und einem Aufklärungs-Flugzeug der Behörden geschützt. Nach einer guten Stunde zog der Demozug unter dem Motto „ANDRA dégage – Vive le bricolage“ weiter, um in die Nähe des „Lila Fingers“ zu gelangen.

Angriff auf das Depot am 21.08.
Dem „Goldenen Finger“ gelang es derweil von Süden her bis zum Depot des Endlagerkonzerns ANDRA zu gelangen und den Zaun wie auch die Fassade zu beschädigen. Beim Rückzug erfolgte die einzige Festnahme des Aktionswochenendes.
Während die „Lila“ Gruppe am Ortseingang nach Gondrecourt zum zweiten Mal gestoppt wurde, zog der „Grüne Finger“ zielstrebig zur Nordseite des ANDRA Depots. Im Handumdrehen ging der Zaun zu Boden und über hundert Aktivist*innen stürmten das Gelände. Während sich mit präparierten Farb-Feuerlöschern und Sprühdosen auf der Fassade ausgelassen wurde, zerstörten die Kernkraftgegner*innen einen Großteil der Fensterscheiben. Auch im Inneren des Gebäudes gab es Verwüstungen und ein Betriebsauto wurde demoliert und um 180° gewendet. Nach knappen zehn Minuten waren die Demonstrant*innen wieder von Gelände verschwunden – die nachrückende Hundertschaft kamen für jegliche Intervention zu spät. Die solidarische Haltung des „stressfreien“ blauen Fingers, die auf der entscheidenden Kreuzung Freudentänze zum Rhythmus von Samba und klirrenden Scheiben einlegten, erleichterte den Rückzug und schufen eine solidarische Bezugnahme.

Angriffe auf Bullen am 21.08.
Der Rückzug der fortan vereinten grünen und lila Demozüge erfolgte mit etwas Verzögerung. Leichte Scharmützel zwischen den Demonstrant*innen und Bullen, in Form von Pyrotechnik, Stein- und Tränengasbeschuss, füllten den Nachmittagsbeginn. Nach einer Ruhepause, während der die Beweismittel den Flammen übergeben wurden, zogen die Aktivist*innen entlang der Bahntrasse zurück nach Abainville. Die „Goldenen-“ und „Zirkusfinger“ hatte bereits den langen Rückweg in Richtung Camp angetreten.
Ab Abainville spitzte sich die Situation ein letztes Mal zu: Barrikaden hinderten die Cops am Nachrücken und die Demonstrant*innen mussten sich erneut gegen Tränengasgebrauch zur Wehr setzen. In der Nähe des Ortskerns flogen ordentlich Steine in Richtung Gendarmerie – sogar der stolze P4-Jeep wurde lädiert. Mithilfe der Unterstützung spontan improvisierter Shuttles konnten die Aktivist*innen mit Wasser versorgt und von einer langen Autoschlange in Sicherheit gebracht werden.

Fazit
In erfolgreichen Aktionstagen wurde in diesen Tagen erneut offensiv gegen die ANDRA und ihr Atommüllprojekt CIGEO vorgegangen. Es gab wenige Verletzte und nur eine Festnahme. In einem Schnellverfahren vor dem Gericht in Bar-le-Duc wurde die Person am Montag nach knappen 48 Stunden zu einem Meuse-Verbot verurteilt. Im September soll sie in einem Prozess wegen Sachbeschädigung und Ablehnung von DNA-Entnahme verurteilt werden. Die Bullenpräsenz blieb weit hinter den Befürchtungen zurück und somit kam es zu deutlich weniger Konfrontationen als üblich. Die Solidarität und der Mut, sowie eine für Frankreich neue dezentrale „Finger-Strategie“ waren aufgegangen und hatten die überraschend knapp aufgestellten Bullen in den Schatten gestellt. Es wurde erneut ein deutliches Zeichen gegen das Projekt gesetzt und nebst vielen inhaltlichen Veranstaltungen auch einiges an Wut nach Außen getragen. ANDRA strebt die Anerkennung öffentlichen Interesses (DUP) an und will bei der Enteignung und mit den Bauanträgen vorankommen. Am 15. September beginnt die „Öffentlichkeitsbeteiligung“ mit Anhörungen zur DUP in Montiers-sur-Saulx. Es ist höchste Zeit ihnen einzuheizen!

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ANDRA dégage – Vive le bricolage !

Beaucoup de choses se sont passées autour des journées d’action contre CIGEO aux abords du camp des Rayonnantes à la gare de Luméville en août 2021. Un bref bilan des événements et un appel de quelques brigan*des à intensifier notre résistance.

Actions en amont
Déjà avant le camp des Rayonnantes, il y avait eu des interventions du groupe B.O.R.I.S..
Dans le cadre d’une action coordonnée, des attaques à Bar-le-Duc et à Nancy avec de la peinture et des vitres défoncées ont visé la SAFER. La compagnie d’assurance Groupama, qui s’était portée partie civile avec la commune de Bure durant les 1·2·3-procès, a également subi des dommages matériels. Sur la voie ferrée à rénover entre Ligny et Gondrecourt, des militant*es ont saboté des parties de la voie avec des crics.

Grafittis et collages avant le camp
Dans les jours précédant le début du camp d’action, des tags contre CIGEO et à propos de la DUP se sont multipliés, par exemple à Saudron et Mandres-en-Barrois. Dans de nombreux villages voisins, des collages et des affichages ont été réalisés pour attirer l’attention sur la manifestation du 21.08. à Horville, la DUP et le camp des Rayonnantes.

Incendie d’une antenne 5G le 18.08.
Une revendication de „joggeurs éclairés“ contre „la 5G et le nucléaire“ a été publiée pour justifier la destruction d’un pylône 5G près de Nancy. Celui-ci a été brûlé dans la nuit du 19 août.

Action paysanne le 19.08
Jeudi, une centaine de manifestants ont quitté le campement de la gare de Luméville pour marcher vers la Haute-Marne aux sons de batucada et des slogans contre les expropriations foncières menaçant la région. La structure d’un hangar agricole a été érigée collectivement près de la ligne ferroviaire prévue. Tout s’est passé sous les yeux des policiers alertés tardivement, qui n’ont pris conscience de la bâtifestation qu’après une heure d’action.

Sabotage le 21.08.
Durant la journée d’action quatre cortèges, le cinquième restant au camp, se sont mis en route autour de la ville de Gondrecourt-le-Château. Les flics se sont concentrés principalement sur les „cortège doré“ et les „cortège cirque“ bleu, qui se réunissaient au point de rencontre officiel à Horville, au sud de Gondrecourt, les cortèges „violets“ et „verts“ ont pu se rassembler dans le village d’Abainville, plus au nord, sans être inquiétés. A Horville, la préfecture avait pris la précaution de retirer toutes les pierres décoratives du bord de la route.
Après que les deux cortèges d’Abainville, composés chacun d’environ 200 militants antinucléaires en costume de peintre, se sont mis en route, les flics ont arrêté le „doigt violet“ à l’entrée de Gondrecourt. Lors de cette marche, une camarade accompagnant une personne en fauteuil roulant a été agressée et les policiers l’ont frappée à la tête sans aucune raison. Plus tard, la marche violette a réussi à traverser la périphérie de la ville jusqu’au dépôt logistique de l’ANDRA, où elle a de nouveau été arrêtée par des tirs de gaz lacrymogène.
Pendant ce temps, le „cortège vert“ a pu marcher vers le sud le long de la ligne de chemin de fer sous un soleil radieux et avec une escorte policière la plus minime imaginable. Tandis qu’un groupe empêchait les flics d’avancer en érigeant des barricades, quelques douzaines d’activistes ont entrepris de démonter et de plier des sections de la voie ferrée. Avec des fumigènes et des parapluies, i·elles étaient protégé·e·s du regard de l’hélicoptère de la gendarmerie et d’un avion de reconnaissance des autorités. Après une bonne heure, la manifestation s’est déplacée sous le slogan „ANDRA dégage – Vive le bricolage“ pour atteindre les environs du „cortège violet“.

Attaque du dépôt le 21.08.
Pendant ce temps, le „cortège doré“ a réussi à atteindre le dépôt de l’ANDRA par le sud et a endommagé la clôture ainsi que la façade. Pendant leur retraite, la seule arrestation du week-end d’action a eu lieu.
Tandis que le groupe „violet“ était arrêté pour la deuxième fois à l’entrée de Gondrecourt, le „cortège vert“ se dirigeait résolument vers le côté nord du dépôt de l’ANDRA. En un clin d’œil, la clôture est tombée et plus d’une centaine de militants ont pris d’assaut le site. Pendant qu’ils se défoulaient sur la façade avec des extincteurs et des bombes de peinture préparées, les opposant·es détruisaient la plupart des fenêtres du bâtiment. L’intérieur du bâtiment a également été saccagé et une voiture de société a été démolie et retournée de 180°. Après à peine dix minutes, les manifestant·es avaient à nouveau disparu·es du site – l’escadron qui suivait est arrivée trop tard pour pouvoir intervenir. L’attitude solidaire du doigt bleu „sans stress“, qui a dansé joyeusement au rythme de la samba et du tintement des fenêtres à l’intersection, a facilité la retraite et créé une belle connivence.

Attaques contre des policiers le 21.08.
La retraite des cortèges verts et violets, désormais unis, a été quelque peu retardée. De légères échauffourées entre manifestant·es et flics, sous forme de tirs d’engins pyrotechniques, de pierres et de gaz lacrymogènes, ont émaillé le début de l’après-midi. Après une accalmie, au cours de laquelle des preuves ont été remises aux flammes, les militants se sont déplacés le long de la ligne de chemin de fer pour retourner à Abainville. Les cortèges „dorés“ et „cirque“ avaient déjà entamé la longue marche de retour vers le camp.
A partir d’Abainville, la situation s’est tendue une dernière fois : des barricades ont empêché les flics d’avancer et les manifestants ont dû se défendre à nouveau contre l’utilisation de gaz lacrymogènes. Près du centre du village, des pierres ont volé en direction de la gendarmerie – même la fière jeep P4 a été endommagée. Grâce à des navettes spontanément improvisées, les militant·es ont été approvisionnés en eau et une longue file de voitures a permis leur retraite.

Conclusion
Lors de ces journées d’action couronnées de succès, l’ANDRA et son projet de gestion des déchets nucléaires CIGEO ont une fois de plus fait l’objet d’une opposition massive. Il y a eu peu de blessés et une seule arrestation. Lors d’un procès en référé au tribunal de Bar-le-Duc, lundi, l’intéressé a été condamné à une interdiction de meuse après presque 48 heures de GaV. En septembre, la personne sera accusée dans un procès pour dommages à la propriété et refus de signalétique. La présence des flics est restée bien en deçà de ce que l’on craignait, et il y a donc eu beaucoup moins de confrontations que d’habitude. La solidarité et le courage, ainsi qu’une stratégie de cortèges décentralisée, nouvelle pour la France, a fonctionné et dépassé les flics, étonnamment peu nombreux. Une fois de plus, un signal clair a été envoyé contre le projet et, en plus de nombreux événements de fond, beaucoup de colère a pu éclater au grand jour. L’ANDRA demande la reconnaissance de l’utilité publique (DUP) de son projet et veut aller de l’avant avec les demandes d’expropriation et de construction. Le 15 septembre, les audiences de „participation publique“ sur la DUP débuteront à Montiers-sur-Saulx. Il est grand temps de faire monter la pression !

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passiert am 21.08.2021