Erfahrungsbericht „Rache am Patriarchat 14.02.“ – Offensive Aktionen aus der Demo heraus!
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Wir wollten in diesem Raum nochmal Erfahrungen teilen, die wir auf der „Rache am Patriarchat“ – Demo am 14.02. in Berlin-Kreuzberg gemacht haben. Die FLINTA-only Demo ging vom Hermannplatz los und mit lauter Musik und über tausend Menschen ging die Demo über den Kotti weiter durch Kreuzberg36.
Es war klar, dass diese Demo nicht nur ein Ort des Empowerments und des Sich-Selbst-Feierns sein sollte. „Rache am Patriarchat“ ist ein klares Statement und fordert auch direkte Aktionen gegen all diese, die uns durch patriarchale Gewalt unterdrücken. Wir sind es satt, dass unsere Wut nur leere Worthülsen sind. Wir waren da um Rache zu üben und uns die Straße zu nehmen. Das hieß also auch Sebstverteidigung und aktive Teilnahme an dem Demozug. Den Worten sollten Taten folgen.
Schon zu Anfang der Demo gab es Macker, die sich über den Demozug lustig machten und uns beleidigten. Widerständige FLINTA’s ließen sich das allerdings nicht gefallen und bewarfen diesen Macker mit Eier. Zurück kam ein Flaschenwurf – Eier reichen nicht zum Selbstschutz! Auch andere Cis-Typen, die sich offensichtlich unsolidarisch zeigten, wurden immer wieder angegangen und der Demo verwiesen. Wir waren gemeinsam stark, wir waren viele und wir waren wütend.
Am Kottbusser Tor gab es mehrere Redebeiträge, auch zu Themen wie sexualisierter Gewalt und Feminiziden. Jedoch wurde sich auch am Kotti die Straße genommen. Es wurden feministische Sprüche gesprüht und ein Bullenwagen samt verängstigtem Schwein wurde von einer Gruppe von FLINTA’s mit Eiern eingedeckt. Während der Demo wurden immer wieder einzelne Bullen mit Eiern und Schneebällen beworfen, manche von ihnen haben sich darauf hin zurückgezogen. Außerdem wurden Bullen, die dachten sie müssten Macker aus der Demo stellvertretend für uns entfernen in die Schranken gewiesen und mit „ganz Berlin hasst die Polizei“ zum Rückzug gezwungen. Die Bullerei ist ein patriarchaler Machtapparat und auch auf feministischen Demos besteht die Notwendigkeit gegen diese Unterdrücker vorzugehen.
Es ist traurig zu sehen, dass die Widerständigkeit, die von feministischen Kämpfen ausgehen, immer wieder auch in unseren eigenen Kreisen unterschätzt werden. Auch die Bullen haben an diesem Tag die Bedrohung ignoriert. Dies ist ein Werkzeug von patriachaler Unterdrückung. Denn das Unsichtbarmachen und das Abwerten der Wut, die in unseren antipatriarchalen Kämpfen steckt, ist ein Machtinstrument. Leider lasen wir nach der Demo auf Twitter und in anderen (auch unseren) Medien kaum Berichte über diese Demo. Dem Typ am Anfang der Demo, der verjagt wurde, wurde zugestanden, dass er eine Flasche geworfen hatte. Aber es wurde nicht erzählt, dass sich FLINTA’s gewehrt haben.
Die militante feministische Geschichte wurde in der Vergangenheit klein gehalten. Die Geschichte der wütenden FLINTA’s, die auf der Demo am 14.02. gemeinsam unterwegs waren, um sich am Patriarchat zu rächen, wurde jetzt (zumindest in Teilen) erzählt.
Rache am Patriachat, jeden Tag!
++++ ENGLISH VERSION +++++
[B] Anti-report „Revenge of patriarchy 14.2“ offensive actions from the demoWe want to share in this space experiences which we made on the „Revenge of patriarchy“ demo on the 14th of February in Berlin-Kreuzberg. The FLINTA-only demo started at Hermannplatz with loud music and more than a thousand FLINTAS, moving towards Kotti and through Kreuzberg36.
It was a given, that the demo was not only ti be a place of empowerment and celebrating oneself. „Revenge of the patriarchy“ is a clear statement and demands direct action against all those which oppress us through patriarchal violence. We are sick or our anger being just empty words. We took part to take revenge and take the streets. That also meant self defence and an active participation in the demonstration. Those words were followed by actions.
Soon after the beginning, machos were making fun of and insulting the demo. Some militant FLINTAs reacted by throwing eggs at them. This was answered with a glass bottle from there side – eggs are not sufficient for self defense. Equally other cis-men which were clearly not in solidarity with us were told to leave the demo. Together we were strong, we were many and we were angry.
At Kottbusser Tor the demo stopped for some speeches about topics such as sexualised violence and feminicides. Nontheless, also at Kotti FLINTAs took the streets. Femisnist slogans and symbols were sprayed and a cop car including an intimidated pig was covered in eggs. During the demo, single pigs were attacked with eggs and snow balls, some of which withdrew from the demo. Those pigs who thought they had to protect us from unsolidary machos were answered with a loud „the whole of Berlin hates the police“. The pigs are an institution of patriarchal power and we see the necessaity to attack these oppresors specifically from feminist demos as they
It is sad to notice, that we resistance that comes from feminist struggles is repeatedly underestimated, even on our own circles. The pigs ignored our offensiveness on this day. Doing so is a tool of patriarchal oppression. The ghosting, making invisible and deameaning the anger which is inherent to our feminist struggles is an instrument of power. After the demo we hardly found and reports on twitter or in (our own) media channels. That is unfortunate. The macho from the start of teh demo was accorded that he threw a bottle. But it was not mentioned, that FLINTA’s also attacked him.
The history of (militant) feminist struggles have always been kept small. The story of angry FLINTA’s which went together to the demo on 14th February to revenge patriarchy has now been told (in parts).
Revenge of patriarchy, every day!
passiert am 14.02.2021