20-Jähriger nach Ausschreitungen auf Opernplatz verurteilt-Sozialstunden und Buchlektüre

Im vergangenen Juli feierten Tausende auf dem Frankfurter Opernplatz, dann kam es zu Angriffen auf die Polizei. Nun fällte das Amtsgericht ein erstes Urteil – und empfahl dem Angeklagten ein Buch.

Rund sieben Monate sind die schweren Ausschreitungen auf dem Opernplatz in Frankfurt am Main her. Nun hat das Amtsgericht der Stadt das Urteil im ersten Prozess um die Krawalle gesprochen. Ein 20-Jähriger wurde vom Jugendgericht wegen schweren Landfriedensbruchs, versuchter Körperverletzung und eines Angriffs auf Polizeibeamte zu 50 Arbeitsstunden verurteilt, wie eine Gerichtssprecherin sagte.

Darüber hinaus muss der nicht vorbestrafte Student 500 Euro an die Kinderhilfe zahlen und das Buch »Deutschland im Blaulicht« der Polizistin Tania Kambouri lesen.

Der Angeklagte hatte eingeräumt, im Juli 2020 eine Glasflasche in Richtung von Polizeibeamten geworfen zu haben. Nach seiner Festnahme war bei ihm mehr als ein Promille Alkohol im Blut festgestellt worden. Vor diesem Hintergrund habe er sich zu der Tat hinreißen lassen, sagte er.

Am Frankfurter Amtsgericht sind noch sechs weitere Verfahren zu den Ausschreitungen anhängig. Verhandlungstermine stehen noch nicht fest. Die Beschuldigten sind zwischen 18 und 31 Jahre alt und wohnen überwiegend in Frankfurt. Sie sollen in der Nacht zum 19. Juli 2020 an den Krawallen in der Innenstadt beteiligt gewesen sein und Flaschen auf Polizisten geworfen haben.
3500 Menschen feierten unter freiem Himmel

Die Krawalle hatten sich in der Nacht zum 19. Juli ereignet. Im vergangenen Sommer hatte sich der zentrale Opernplatz angesichts geschlossener Klubs und Diskotheken zu einer Partyzone unter freiem Himmel entwickelt. Auch am Wochenende des Vorfalls hatten bis zu 3500 Menschen zunächst friedlich gefeiert. In den frühen Morgenstunden kam es dann zu Angriffen auf Beamte und ihre Fahrzeuge.

aus: Spiegel

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passiert am 17.02.2021