LAP-Cafés in Berlin mit roter Farbe beschmiert
Berlin. Die Start-up-Cafékette LAP sorgt mit Kampfpreisen für Kritik und Verdrängungsängste. Nun erregt eine Farbattacke gegen die Shops Aufsehen.
In einer offenbar koordinierten Aktion sind die Filialen der Start-up-Kaffeehauskette LAP in Berlin mit roter Farbe beschmiert worden. Wie die „B.Z.“ berichtet, sind sämtliche 15 LAP-Shops in Prenzlauer Berg, Mitte, Kreuzberg und Schöneberg betroffen.
Verantwortlich für die Farbattacken soll eine anonyme Gruppe sein. Diese kritisiert schon länger LAP, da sie mit ihren Dumpingpreisen – 1,50 Euro für einen Espresso und 2,50 Euro für einen Cappuccino – zur Verdrängung von lokalen Cafés führen würden.
LAP-Cafés eröffnen mit finanzstarken Investoren in immer mehr Kiezen
LAP wurde erst 2023 von den Start-up-Unternehmern Ralph Hage und Tonalli Arreola gegründet. Das Konzept: Kunden können den Kaffee online im Shop bestellen – dieser kommt dann aus Vollautomaten. Das Ambiente ist kostengünstig und spartanisch ohne große Sitzmöbel. Das Akronym LAP steht dabei für „Live Among People“ (Leben unter Menschen).
Seit der Gründung eröffnet LAP immer mehr Filialen in trendigen Kiezen in der Hauptstadt – auch durch finanzkräftige Unterstützung von Investoren wie FoodLabs, HV Capital und Insight Partners sowie Business Angels wie Diana zur Löwen. Auch in München und Hamburg gibt es inzwischen Filialen.
Farbattacken gegen LAP-Cafés: So reagiert das Start-up
LAP selbst reagierte auf die Farbattacken mit Humor: Ein Post des Unternehmens auf Instagram zeigte unter anderem eine ChatGPT-Anfrage mit den Worten: „Wie reinige ich meine Schaufensterscheibe in weniger als fünf Minuten“ und Fotos von enthusiastischen Mitarbeitern beim Fensterputzen. Auch LAP-Gründer Hage soll demnach selbst mit angepackt haben.
Er will nach den Farbattacken auf Dialog setzen: „Wir wissen, dass Teile dieser Gruppe organisiert sind, darunter Personen aus der Kaffeeszene. Wir haben Hinweise auf einzelne Beteiligte und werden sie zunächst zu einem Gespräch einladen“, sagte Hage der „B.Z.“. Sollte dies allerdings nicht fruchten, soll die Polizei eingeschaltet werden.
jst/FMG
Im Artikel ist außerdem ein IG-Post eingebunden, in dem sie sich über die Farbanschläge lustig machen und eine Firmeninterne Slack-Ansprache des CEO. Und damit nich nur die zur Sprache kommen: https://lapcoffeescheisse.noblogs.org/info/
passiert am 24.10.2025