Solidarität mit Daniela Info Nr. 30 / 10.3.2025

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„Die Solidarität lässt für sie, so sagt Daniela, die Sonne aufgehen“
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Hallo,
dieses Info wird wieder recht umfangreich sein. 3 wichtige Termine stehen im März an: die Kundgebungen am 15. März in Vechta und am 25. März in Celle und vor allem der Prozessbeginn gegen Daniela am 25. März in Celle.
Menschen, die einen Redebeitrag für die Kundgebungen planen, sollen sich bitte an die Gruppe Solidarität mit Daniela wenden. Es wird um KURZE und KNACKIGE Beiträge gebeten. Immer dabei im Blick, was uns verbindet.
Burkhard Garweg hat was zu Geschichte der RAF geschrieben.
https://de.indymedia.org/node/496935
Um damit eine Debatte anzuschieben, weisen wir deshalb auch auf einen älteren Artikel aus dem Gefangenen Info Nr. 440 vom März 2022 hin:
Das Front-Konzept der RAF:
Entstehung, Widersprüche, Bezüge zu heute und Ausblick
https://political-prisoners.net/das-front-konzept-der-rafentstehung-widersprueche-bezuege-zu-heute-und-ausblick/31256/
Gruppe: Solidarität mit Daniela, solidarisch-mit-daniela@t-online.de

Inhaltsverzeichnis:
1. Ein paar Prozessinfos
2. Aufruf zur Kundgebung am 15. März in Vechta
3. Aufruf zur Kundgebung am 25. März in Celle
4. Demo Berlin 22. Februar
5. Ein paar Hintergrundinfos zu Tommy Weisbeckers Ermordung
6. Internationaler Frauentag

1. Der Prozess beginnt am 25. März 2025 um 10 Uhr im Staatschutzsaal (Saal 94) im OLG Celle am Schlossplatz. Auch die Prozesstermine im April finden noch dort statt. Hier sind die Prozesstermine für den Monat April: 1. April (Dienstag), 15. April (Dienstag), 16. April (Mittwoch) und 29. April (Dienstag) jeweils Beginn um 9 Uhr. Ab dem 28. Mai soll der Prozess in Verden stattfinden. Die weiteren Termine ab Mai und den Ort geben wir euch rechtzeitig bekannt. In Celle können nur 10 Zuschauer*innen dabei sein! Die Presse hat 28 Plätze!

2. Solidarität mit Daniela
Kundgebung am 15. März 2025 um 14 Uhr In Vechta, Bürgermeister-Möller-Platz
Im Kontext zum Tag der politischen Gefangenen am 18. März rufen wir zu einer weiteren Solidaritätskundgebung vor dem Frauenknast in Vechta auf.
In den ersten Wochen war Daniela, nach ihrer Verhaftung am 26. Februar 2024 in Berlin, im Knast Vechta in Isolationshaft, sie hatte keinerlei Kontakt zu anderen Gefangenen. Vor ihrem Zellenfenster war eine Metallblende angebracht, so dass sie kein Sonnenlicht und kein natürliches Tageslicht in ihrer Zelle hatte. Sie hatte frühmorgens allein Hofgang. Erst nach öffentlichen Solidaritätsaktionen wurden die Haftbedingungen von Daniela gelockert. Inzwischen hat sie Hofgang und Aufschluss unter der Woche für insgesamt 4 Stunden, aber aus Personalmangel sind es oft nur 3 Stunden. Daniela darf, wenn sie Hofgang und Aufschluss hat, nicht allein zur Toilette gehen. Ein halbes Jahr konnte Daniela keinen Sport machen, jetzt ist es wieder angelaufen.
Nun beginnt am 25. März um 10 Uhr der erste Prozess wegen der Geldbeschaffungsaktionen beim Landgericht Verden, Prozessdauer ungefähr 1 Jahr. Bei den anstehenden Transporten zu den Prozessterminen soll Daniela nach dem Willen der Bundesanwaltschaft immer an Händen und Füßen gefesselt werden und Spezialeinsatzkräfte mit Maschinengewehren sollen sie jeweils begleiten.
Gegen 4 Menschen , zwei ehemalige Gefangene aus der RAF Günter Sonnenberg und Karl-Heinz Dellwo sowie 2 weitere Menschen, u.a. Ariane, haben Besuchsverbote. Gegen 5 Genoss*innen (u.a. Günter, Fritz und Ariane), die bei den Zeug*innenvorladungen die Aussagen verweigert hatten, wurden Ordnungsgelder verhängt. Bei Ariane ist das Bußgeld rechtskräftig geworden. Nun hat sie im März anstatt ursprünglich im Februar eine weitere Vorladung durch das BKA. Es ist klar, auch diesmal wird sie keine Aussagen machen, daher könnte ihr jetzt bis zu 6 Monate Beugehaft drohen.
Durch die Besuchsverbote und die Vorladungen werden Menschen abgeschreckt, mit Daniela in Kontakt zu treten. Daniela soll isoliert werden, soll von den Diskussionen, die draußen laufen, abgeschnitten werden. Isolation zielt auf die Vernichtung des Menschen, der eigenen Identität. Eine Zensur findet statt. Die Repression ist alltäglich. Es ist wichtig, dass wir gegen die Vorladungen öffentlich und offensiv vorgehen. Öffentlichkeit ist der beste Schutz für alle Betroffene.
Kontakt: Gruppe: Solidarität mit Daniela, solidarisch-mit-daniela@t-online.de
3. Kommt zum Prozess gegen Daniela Klette und zur Kundgebung am 25. März 2025 um 9 Uhr vor dem Oberlandesgericht Celle, Schlossplatz 2!
Am 25. März 2025 beginnt im Staatsschutzsaal im Oberlandesgericht Celle um 10 Uhr der erste Prozess gegen Daniela wegen der Geldbeschaffungsaktionen, Prozessdauer wahrscheinlich 1 Jahr. Der Prozess wird vom Landgericht Verden geführt, die Anklage ist von der Staatsanwaltschaft Verden erhoben worden. Nach einigen Wochen wird der Prozess in Verden fortgesetzt, der genaue Zeitpunkt ist noch unklar. Der nächste Prozesstag ist am 1. April 2025. Bei den anstehenden Transporten zu den Prozessterminen soll Daniela nach dem Willen der Bundesanwaltschaft immer an Händen und Füßen gefesselt werden und Spezialeinsatzkräfte mit Maschinengewehren sollen sie jeweils begleiten.
In den ersten Wochen war Daniela, nach ihrer Verhaftung am 26. Februar 2024 in Berlin, im Knast Vechta in Isolationshaft, sie hatte keinerlei Kontakt zu anderen Gefangenen. Vor ihrem Zellenfenster war eine Metallblende angebracht, so dass sie kein Sonnenlicht und kein natürliches Tageslicht in ihrer Zelle hatte. Sie hatte frühmorgens allein Hofgang. Inzwischen hat sie Hofgang und Aufschluss unter der Woche für insgesamt 4 Stunden, aber aus Personalmangel sind es oft nur 3 Stunden. Daniela darf, wenn sie Hofgang und Aufschluss hat, nicht allein zur Toilette gehen. Ein halbes Jahr konnte Daniela keinen Sport machen, jetzt ist es wieder angelaufen.
Erst nach öffentlichen Solidaritätsaktionen im In- und Ausland wurden die Haftbedingungen von Daniela gelockert.
Es gibt aber gegen 4 Menschen, zwei ehemalige Gefangene aus der RAF Günter Sonnenberg und Karl-Heinz Dellwo sowie 2 weitere Menschen, u.a. Ariane, haben Besuchsverbote. Gegen 5 Genossinnen (u.a. Günter, Fritz und Ariane), die bei den Zeug*innenvorladungen die Aussagen verweigert hatten, wurden Ordnungsgelder verhängt. Bei Ariane ist das Bußgeld rechtskräftig geworden. Nun hat sie im März eine weitere Vorladung durch das BKA. Es ist klar, auch diesmal wird sie keine Aussagen machen, daher könnte ihr jetzt bis zu 6 Monate Beugehaft drohen.
Es ist wichtig, dass wir gegen die Vorladungen öffentlich und offensiv vorgehen.
Durch die Besuchsverbote und die Vorladungen werden Menschen abgeschreckt, mit Daniela in Kontakt zu treten. Sie soll isoliert werden und der Briefverkehr von uns zu ihr und zurück dauert bis zu 12 Wochen. Einige Briefe werden beschlagnahmt. Sie soll so von den Diskussionen abgeschnitten werden. Isolation zielt auf die Vernichtung des Menschen, der eigenen Identität.
Das alles aber zielt vor allem auch auf Daniela, sie durch Zensur und Schikanen zu isolieren, desorientieren, somit weiterhin sie politisch – somit als Mensch und Genossin – zu vernichten.
Wir haben die anfängliche Sonderhaftbedingungen durch öffentlichen Druck zurückdrängt und jetzt geht darum die weiteren Angriffe gegen einige von uns aus der Solidaritätsbewegung sowie gegen Daniela und so auch gegen unsere Geschichte die Stirn zu bieten!
Öffentlichkeit ist daher der beste Schutz für alle Betroffene!
Wenn wir das schaffen, werden wir siegen!
Solidarität ist eine Waffe!
Freiheit für Daniela!
Gruppe: Solidarität mit Daniela
Netzwerk Freiheit für alle politische Gefangene

4. Ein Bericht von der Demo für die Freiheit von Daniela Klette am 22.2.2025 in Berlin-Kreuzberg
An der Demonstration für die Freiheit von Daniela Klette und die Solidarität mit allen Verfolgten und Untergetauchten beteiligten 300 Personen. Die Demonstration zog lautstark Parolen rufend durch Kreuzberg am Medienkonzern der Bild-Springer-Hetzer und am letzten Wohnort von Daniela Klette vorbei.
Bei der Auftaktkundgebung am Oranienplatz wurde eine Grußadresse von Daniela Klette vorgetragen. In dieser betont sie die Bedeutung der Solidarität in der linken Bewegung. Es gab weitere Beiträge für die Freiheit für Daniela Klette und es wurden auch antikoloniale Reden verlesen und die Freiheit der eingeknasteten Antifas gefordert sowie Burkhardt und Volker alles Gute in der Illegalität gewünscht.

Auch „Anarchist*innen für ein freies Palästina” hatten zu dieser Demonstration aufgerufen (Demo-Aufruf) und einen Redebeitrag auf der Demo verlesen. Mit einem Banner mit der Aufschrift „From JVA Vechta to SDE Teiman – Ⓐbolish all prisons – free them all!” machten sie außerdem auf die palästinensischen Gefangenen aufmerksam.
Für diese doch recht überschaubare Demo war das Bullenaufgebot unverhältnismäßig hoch, jedoch kam es zu keinen Übergriffen oder Festnahmen.

Ein Redebeitrag, der auf der Demo verlesen wurde:
Die Repression ist alltäglich
Erstmal vielen Dank, dass ich, Ariane, von der Gruppe „Solidarität mit Daniela“ einen kurzen Redebeitrag halten darf, auch wenn ich persönlich nicht bei euch auf der Demo sein kann. Ich wünsche euch eine kraftvolle Demo.
2 ehemalige Gefangene aus der RAF, Günter Sonnenberg und Karl-Heinz Dellwo haben von Anfang an ein Besuchsverbot bekommen, 2 Genossinnen, die Daniela schon mehrmals besucht hatten, haben seit September/Oktober ein Besuchsverbot. Die eine davon bin ich. Begründet wird dieses Besuchsverbot, ich bin die Vermittlerin zwischen Daniela und den Gesuchten, so dass Daniela ihre Flucht planen kann. Außerdem wird mir vorgeworfen, ich habe Kontakt zu ehemaligen Gefangenen aus der RAF.
Gleichzeitig laufen Zeug*innenvorladungen einerseits durch die Staatsanwaltschaft Verden und anderseits Vernehmungen beim BKA. Hier sind in erster Linie die Genoss*innen davon betroffen, die entweder Besuchsverbote oder Daniela besuchen. Einige haben bei den Vorladungen die Aussage verweigert. Prompt bekamen sie Ordnungsgelder aufgebrummt, vom BGH 500 Euro und von der Staatsanwaltschaft Verden 1000 Euro, ersatzweise 10 Tage Beugehaft. Es wurden Rechtsmittel eingelegt. Meine Vernehmung war im Oktober 2024. Ich sollte u.a. aussagen, was ich so in den letzten 50 bis 60 Jahren gemacht hatte(ich hatte mich 1967 politisiert), und wann, woher, welche und wie ich ehemaligen RAF-Mitglieder kennen würde/kennengelernt habe. Im Januar dieses Jahres gab es einen richterlichen Beschluss am BGH, so dass ich die Ordnungsstrafe vom 500 Euro zum 31. Januar bezahlen musste. Ich bin die erste, die wegen einer Aussageverweigerung ein Bußgeld zahlen musste. Es ist wichtig, dass wir die Vorladungen öffentlich machen. Wir müssen dagegen offensiv vorgehen. Öffentlichkeit ist der beste Schutz für alle Betroffene. Dies hindert das BKA nicht, mich Ende Februar erneut zu einer Zeuginnenvernehmung vorzuladen. Es hat sich nichts geändert. Ich werde weiterhin keine Aussagen machen. So könnte diesmal der Fall eintreten, dass die Behörden mich in Beugehaft nehmen, bis zu 6 Monate wären es möglich. Wollen sie mich möglichst noch vor dem Prozess aus dem Verkehr ziehen? Nachdem ich den Antrag auf Akkreditierung beim Landgericht Verden gestellt hatte, dass ich als Journalistin den Prozess gegen Daniela für die Tageszeitung junge Welt beobachten und darüber berichten soll. Dies ist auch ein Angriff gegen freie Journalist*innen und gegen freie Pressearbeit. Seit einem Jahr bin ich aktiv in der Solidaritätsarbeit zu Daniela. Dies ist dem Staatsschutz ein Dorn im Auge. Seit Mitte der siebziger Jahre hatte ich mehrere Ermittlungsverfahren wegen Unterstützung der RAF gehabt. Diese mussten sie alle wieder einstellen. Und jetzt bin ich seit einem Jahr aktiv in der Solidaritätsarbeit zu Daniela. Dies ist dem Staatsschutz ein Dorn im Auge, das ärgert sie, dass ich mich nicht in all den Jahrzehnten habe kaufen lassen. Und auffällig ist zumal auch, dass diese Vorladung gekommen ist, nachdem ich eine weitere Kundgebung am 15. März (steht im Kontext zum Tag der politischen Gefangenen) vor dem Knast in Vechta angemeldet hatte. Seit fast einem Jahr spüre ich die Repression.
Durch die Besuchsverbote und die Vorladungen werden Menschen abgeschreckt, mit Daniela in Kontakt zu treten. Daniela soll isoliert werden, soll von den Diskussionen, die draußen laufen, abgeschnitten werden. Der Briefkontakt zu Daniela ist zwar einigermaßen gegeben. Aber sehr oft dauert ein Brief von draußen nach drinnen und wieder zurück bis zu 12 Wochen, so ist doch eine Diskussion, ein Austausch absolut erschwert ist. Flugblätter z.B. werden angehalten, unterliegen einer Zensur.
Als ich die erste Kundgebung vor dem Knast in Vechta angemeldet hatte, wurde ich von meiner Arbeit als Intensivkrankenschwester (ich habe seit 1974 im Krankenhaus gearbeitet) freigestellt und als freigestellte Betriebsrätin abgewählt. Die Geschäftsführung und der Betriebsrat hatten Hand in Hand zusammengearbeitet, um endlich einen Grund zu haben, mich aus dem Krankenhaus zu schmeißen. Ich war als Betriebsrätin zu kritisch habe mich nicht von der Geschäftsführung und der Direktion kaufen lassen, hatte zu den Kolleg*innen einen sehr guten Draht gehabt. Ich hatte bei den letzten Betriebsratswahlen die meisten Stimmen bekommen. Ich bekam ein Hausverbot und ich durfte keinen Kontakt zu meinen Kolleg*innen aufnehmen. Dieses Berufsverbot ist nicht neu für mich, ich hatte schon einmal von 1978 bis 1979 ein Berufsverbot im öffentlichen Dienst (damals waren die meisten Krankenhäuser in öffentlicher Hand) wegen Unterstützung der RAF und Bewegung 2. Juni. Im März und April 2024 haben viele Medien eine regelrechte Hetzjagd auf meine Person betrieben. Einige negative Randerscheinungen habe ich erlebt. Aber überwiegend waren sehr viele Menschen mit mir solidarisch.
Solidarisch im Kampf für eine andere Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung weltweit
Solidarisch im Kampf gegen Kapitalismus, Imperialismus, Faschismus, Rassismus und Patriachat
Freiheit und Solidarität für Daniela und sowie allen politischen Gefangenen weltweit
Weg mit den Besuchsverboten und Vorladungen
Ariane für die Gruppe „Solidarität mit Daniela“

5. Thomas Weisbecker (RAF), 24. Februar 1949 – 2. März 1972
Tommy Weisbecker und Carmen Roll, beide in der RAF organisiert, wollten am 2. März 1972 eine angemietete Wohnung in Augsburg aufsuchen, die aber von Polizei und Geheimdiensten observiert wurde. In der Nähe der Wohnung wurde Tommy durch einen gezielten Schuss mitten ins Herz aus 2 Metern hingerichtet. Seine Pistole steckte im Rückenbereich hinter dem Hosengürtel. Er hatte absolut keine Chance, seine Waffe zu ziehen. Die Polizei, das LKA, stellte es in der Öffentlichkeit so dar, dass die Bullen in Notwehr ihn erschossen hatten. Dies war und ist eine dreiste Lüge.
Die RAF schreibt dazu: „Die Polizei hat Thomas Weisbecker bewusst nicht gefangen genommen, sondern erschossen“. Deshalb griff zwei Monate später am 12. Mai das „Kommando Thomas Weisbecker“ der RAF das Polizeipräsidium in Augsburg und das Landeskriminalamt in München mit drei Bomben an.
Weisbeckers Mutter erstattete Strafanzeige wegen des Verdachts der vorsätzlichen Tötung; das Ermittlungsverfahren durch die Staatsanwaltschaft Augsburg wurde am 28.August desselben Jahres eingestellt. Tommy ging in der 2. Jahreshälfte ganz bewusst in die RAF, war nicht Mitglied in der Bewegung 2. Juni, wie es oft zu lesen ist, die gab es damals noch gar nicht.
Im Februar 1970 verprügelte Thomas Weisbecker u.a. mit Georg von Rauch einen Quick-Reporter als Rache für einen im Januar 1970 in der Quick erschienenen Fotobericht „Ganz Berlin muss brennen“ über Bombenanschläge in Berlin. Quick war eine wöchentliche Illustrierte, die von 1948 bis 1992 in der BRD erschien. Anfang Juli 1971 standen sie deshalb in Berlin vor Gericht. Der zuständige Richter entsprach dem Antrag der Verteidigung auf Haftverschonung für Tommy, nicht für Georg. Er sollte wegen weiterer Anklagen in Untersuchungshaft bleiben. Tommy und Georg hatten sehr viel Ähnlichkeit gehabt, beide hatten damals einen sogenannten Wuschelkopf. Anstelle von Tommy verlies Georg unbehelligt den Gerichtssaal. Als Georg in Freiheit war, machte Tommy darauf aufmerksam, warum er immer noch keine Haftverschonung bekommen hatte. Erst dann bemerkte die Justiz den Irrtum. Tommy musste daraufhin freigelassen werden. Am 4. Dezember 1971 wurde Georg in der Eisenacherstaße in Berlin-Schöneberg von Zivilfahndern erschossen.
Carmen wurde verhaftet. Sie wehrte sich heftig gegen eine Erkennungsdienstliche Behandlung (ED-Behandlung). Um diese durchführen zu können, wurde Carmen betäubt.
Ungeheuerlich! Wir halten diese Fakten für enorm wichtig und erwähnen sie, damit diese Infos nicht vergessen werden.

6. Am 8. März, dem internationalen Frauentag, gab es u.a. auch in Deutschland mehrere Aktionen. Wir veröffentlichen hier stellvertretend drei Aktionen aus drei Städten.
Köln:
Anlässlich des 08. März haben wir unsere Solidarität mit Daniela in das Kölner Stadtbild getragen.
Daniela sitzt seit dem 26. Februar 2024 in Haft, nachdem sie sich über Jahrzehnte den staatlichen Repressionen entzogen hat.
Noch diesen Monat wird ihr Prozess beginnen.
Wir als Revolutionärinnen erkennen Daniela und ihre Geschichte als wichtigen Teil unseres revolutionären Kampfes an. Schon immer waren Frauen an vorderster Front im Kampf gegen Kapital, Imperialismus und Patriarchat mit dabei. Nur mit dem zerschlagen des Kapitalismus können wir auch die Fesseln des Patriarchats zerschlagen. Dennoch kann eine Revolution, welche die Befreiung der Frau ausklammert oder auf die lange Bank schiebt nicht vollständig sein.
Wir stehen solidarisch hinter Daniela Klette und allen andren Frauen die für ihren Kampf gegen das System in Haft sitzen oder noch gesucht werden.
Deswegen haben wir die Parolen:
Ohne Frauen keine Revolution – Freiheit für Daniela Klette!
an den Wänden Kölns verewigt.
Auf einen klassenkämpferischen und revolutionären Frauenkampftag!

Karlsruhe
In der Nacht vom 06. auf den 07. März – 1 Tag vor dem 8. März – haben wir an die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe „Ohne Frauen keine Revolution – Freiheit für Daniela !“ gesprüht.
Daniela sitzt seit dem 26. Februar 2024 in Haft. Hinter Gittern gesteckt von dem höchsten Gericht in Deutschland dem Bundesgerichtshof mit der Bundesstaatsanwaltschaft.
Am 25. März beginnt Ihr Prozess am Landgericht Verden. Bei den anstehenden Transporten zu den Prozessterminen soll Daniela nach dem Willen der Bundesanwaltschaft an Händen und Füßen gefesselt und von Spezialeinsatzkräfte mit Maschinengewehren begleiten werden.
Daniela ist Teil unserer revolutionären Geschichte und immer noch Teil unseres revolutionären Kampfes heute. Im Kampf gegen den Kapitalismus sind es immer wieder Frauen die mutig voranschreiten und sich diesem ausbeuterischen System entgegenstellen. Die Befreiung der Frau ist ohne Bruch mit diesem System nicht zu erreichen und eine Revolution ohne die Beteiligung von Frauen kann nicht die Unsere sein.
Wir sind Teil einer langen Geschichte von Klassenkämpfen. Lernen aus schon gemachten Erfahrungen und tragen unsere Geschichte und unsere Perspektive für eine bessere Welt weiter.
Freiheit für Daniela und alle anderen Frauen die für ihren politischen Überzeugungen im Knast sitzen oder vom Staat gejagt werden.
Wir gehen morgen am 8. März, für euch und mit euch im Kampf vereint, auf die Straße. Unsere Solidarität hat keine Grenzen. Sie macht keinen Halt vor Knastmauern und auch nicht vor der Wand der Bundesanwaltschaft.
Der Klassenfeind wird markiert!
Auf einen revolutionären Frauenkampftag 2025

Stuttgart:
Im Vorfeld des internationalen Frauenkampftags am 8. März haben wir das Stuttgarter Stadtbild mit revolutionären Graffittis verschönert:
„Ohne Frauen keine Revolution – Freiheit für Daniela Klette“ und „Freiheit für alle politischen Gefangenen“
Die Widersprüche des Kapitalismus eskalieren und der Kurs der Herrschenden wird immer reaktionärer. Gerade in diesen Zeiten, ist es wichtig uns vor Augen zu halten, dass es immer auch die andere Seite gab und gibt:
Die Seite derjenigen, die eine befreite Gesellschaft, einen revolutionären Bruch mit diesem System anstreben und dafür selbst in die Konfrontation mit den herrschenden Institutionen gehen.
Diese Machtverhältnisse anzugreifen bedeutet für uns dabei auch die Geschlechterverhältnisse des Kapitalismus, das Patriarchat, anzugreifen. Ohne Kampf für die Befreiung der Frau und Präsenz von Frauen in allen Teilen revolutionärer Bewegungen, wird es keinen Prozess hin zu einer Gesellschaft der Gleichheit und Solidarität, einer kommunistischen Gesellschaft geben.
Mit unserer Aktion senden wir revolutionär-feministische Grüße und ganz viel Kraft an Daniela – Eine, die sich nicht nur in vorderster Front mit dem Staatsapparat angelegt hat, sondern sich seinem aufgerüsteten Repressionsapparat auch mehrere Jahrzehnte lang erfolgreich entziehen konnte. Applaus und höchsten Respekt dafür!
Auf einen kämpferischen 8. März – und für mehr Signale der Solidarität z.B. am 18. März, dem Tag der politischen Gefangenen und am 25. März, dem Prozessbeginn gegen Daniela in Celle!

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