Schüsse in Berlin: 26-Jähriger stellt sich auf der Davidwache in Hamburg

Ein Unbekannter hatte am Sonntagmorgen in Charlottenburg auf mehrere Männer geschossen. Die Polizei geht mittlerweile von einem fremdenfeindlichen Motiv aus.

Berlin – Nach Schüssen auf offener Straße in Berlin-Charlottenburg hat sich ein 26-Jähriger in Hamburg gestellt. Der Mann sei festgenommen worden, sagte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner. Es werde bislang nicht von Streitigkeiten im Clan-Milieu ausgegangen. Der Verdächtige hatte sich in der Nacht zu Montag auf der Hamburger Davidwache in St. Pauli gestellt und Beamten erklärt, er habe die Schüsse in Berlin abgefeuert.

Die Hamburger Polizei nahm daraufhin Kontakt mit den Kollegen in Berlin auf, woraufhin der in Hamburg wohnhaft gemeldete Verdächtige festgenommen wurde. Bei anschließenden Durchsuchungen in der Wohnung des 16-Jährigen haben Polizisten neue Anhaltspunkte gefunden. Wie eine Polizeisprecherin der Berliner Zeitung sagte, sei eine fremdenfeindliche Motivation sehr wahrscheinlich. Deshalb hat nun der Polizeiliche Staatsschutz die weiteren Ermittlungen übernommen, hieß es.

Laut Berliner Polizei sollen mehrere Männer am frühen Sonntagmorgen aus drei Autos in der Nürnberger Straße gestiegen sein. Nach einer Begrüßung soll ein Fußgänger mit einer scharfen Waffe aufgetaucht sein und von der Fahrbahn und vom Gehweg aus mehrere Schüsse in Richtung einiger der Männer abgefeuert haben. Der Schütze sei zu Fuß geflüchtet.

Zwei der Autofahrer, beide 28 Jahre alt, wurden in der Nähe des Tatorts von Polizisten befragt. Sie sollen einem stadtbekannten Clan angehören. Das wurde von der Polizei bislang nicht bestätigt, sodass unklar ist, ob sich die Personen zufällig in der Nähe des Tatorts aufhielten. Beide erklärten, weder zur Tat noch zu den Beteiligten etwas sagen zu können. Verletzt wurde bei dem Angriff niemand. Die Polizei konnte Kugeln und Patronenhülsen sicherstellen.