Dachaktion in Solidarität mit den Untergetauchten und Gefangenen am 1.Mai in Berlin- Kreuzberg
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Momentan befinden sich viele Freund*innen, Gefährt*innen und bekannte und unbekannte Genoss*innen im Untergrund, im Exil oder im Knast. Die Repression gegen die Bewegung und der Rechtsruck sind international spürbar und haben Konsequenzen für viele von uns, die entschlossene Antworten erfordern. Wir wollten den ersten Mai nutzen, um für all jene ein Zeichen zu setzen, die aufgrund der Repression nicht bei uns sein können.
Vor wenigen Wochen wurde Berlin einmal mehr zum Schauplatz öffentlicher Menschenjagd und diente den Bullen als Spielwiese, welche mit Helis, Panzern und Waffen durch die Straßen und Lüfte jagten. Sie waren nach der Verhaftung von Daniela auf der Suche nach Burkhard und Ernst-Volker, die wie Daniela die letzten 30 Jahre im Untergrund gelebt haben – ohne Erfolg. Doch die Suche geht weiter und Daniela befindet sich seither in der JVA Vechta, wo sie von den Behörden massiv unter Druck gesetzt wird, Angaben zum Aufenthalt ihrer Genossen zu machen, um „ein zweites Bad Kleinen zu verhindern.“ (https://de.indymedia.org/node/347900)
Seit über einem Jahr werden viele, vor allem junge, Genoss*innen nach Angriffen auf Nazis in Ungarn rund um den „Tag der Ehre“ europaweit gesucht. Die Cops bedienen sich dabei einer Vielzahl ihnen zur Verfügung stehender Mittel und gehen gegen all jene vor, die sie zum Umfeld der Gesuchten zählen. Diverse Türen wurden gesprengt, Familien und Freund*innen von Schlapphüten belästigt und in den Medien diverse Bilder und Geschichten über sie verbreitet. Im Dezember letzten Jahres wurde Maja verhaftet und sitzt seither in der JVA Dresden, während in Berlin darüber entschieden wird, ob eine Auslieferung nach Ungarn umgesetzt wird oder nicht. (basc.news) Erst gestern wurde Hanna im selben Komplex in Nürnberg verhaftet und sitzt seither in Untersuchungshaft. (https://de.indymedia.org/node/357307)
Weiter setzen die Behörden, um einmal mehr die deutsche Tugend des Verrats in der breiten Bevölkerung zu wecken, auf das Mittel der Öffentlichkeitsfahndung u.a. in Form von riesige Tafeln mit Bildern, Daten und Lösegeldversprechen. So wird mit diesen und weiteren Mitteln seit September 2023 nach einer Person aus dem Antifa Ost-Komplex gefahndet. (https://www.antifa-frankfurt.org/2023/09/25/grossflaechige-fahndung-gegen-antifas/). Das nur wenige Monate, nachdem vier weitere Gefährt*innen am OLG in Dresden zu mehrjährigen Haftstrafen wegen Angriffen auf Neonazis verurteilt wurden und die Solidarität mit ihnen in einem Kessel in Leipzig endete.
Seit Januar 2024 sitzt Benni in Untersuchungshaft, weil ihm vorgeworfen wird, bei einer Solidaritätsdemonstration nach dem Urteil im ersten Antifa Ost-Prozess, einen Molotowcocktail auf die Schläger des USK Dachau geworfen zu haben. (https://www.freexantifas.org/spendenaufruf-fur-benni/)
Ein*e Genoss*in aus Stuttgart hat sich ebenso im letzten Jahr dazu entschieden, nicht in den Knast zu gehen und sich der Klassenjustiz bewusst nicht auszuliefern, da auch hier mehrjährige Haftstrafen im Raum stehen. (https://barrikade.info/article/5934) Auch Dy und Jo befinden sich seit 2020 bzw. 2022 in Haft, nachdem das OLG Stuttgart sie zu mehrjährigen Haftstrafen wegen des Angriffs auf das „Zentrum“ verurteilt hat. (https://antifainfoblatt.de/aib137/solidaritaetskampagne-fuer-inhaftierte-antifaschisten)
https://notwendig.org/solidaritaet/
Ab und an bekommen wir Grüße aus dem Nirgendwo, die uns immer wieder verdeutlichen, wie wichtig es ist, unsere Gefährt*innen, die sich der Repression entziehen, nicht zu vergessen und die uns Kraft geben, zu kämpfen und die Solidarität mit jenen zu leben, die in der Ferne bei uns sind.
(https://de.indymedia.org/node/83402)
Schon 1995 legte das K.O.M.I.T.E.E. ein Osterei am im Bau befindlichen Abschiebeknast in Berlin-Grünau. (https://keine-auslieferung.site36.net/files/2014/10/Broschuere_01-32.pdf) Seither befanden sich die drei Gefährten im Exil und zwei von ihnen leben noch in Venezuela. Bernd Heidbreder ist im Mai 2021 im Exil verstorben (https://rdl.de/beitrag/bernd-heidbreder-ist-gestorben). Die vorgeworfenen Taten sind noch immer nicht verjährt und die deutsche Justiz verfolgt das K.O.M.I.T.E.E. weiter.
Die Repression gegen all jene im Untergrund und Knast macht deutlich, wie notwendig es ist, zu zeigen, dass wir noch immer viele sind und unsere Solidarität mit den Aktionen und Menschen sich nicht brechen lässt.
Knäste sprengen, Nazis boxen, Abschiebungen verhindern, Mollis schmeissen und vieles mehr sind Mittel im Kampf gegen dieses unterdrückerische System!
Solidarität mit allen Untergetauchten und Gefangenen
Freiheit für alle
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Roof Action in solidarity with the people in hiding and prisoners on May 1st in Berlin-Kreuzberg
At the moment, many friends, companions and known and unknown comrades are underground, in exile or in prison. The repression against the movement and the shift to the right can be felt internationally and have consequences for many of us that require decisive responses. We wanted to use the first of May to make a sign for all those who cannot be with us because of the repression.
A few weeks ago, Berlin once again became the scene of a public humanhunt and served as a playground for the cops, who chased through the streets and skies with helicopters, tanks and weapons. After Daniela’s arrest, they were looking for Burkhard and Ernst-Volker, who, like Daniela, had been living underground for the last 30 years – without success. But the search continued and Daniela has since been held in Vechta prison, where she is under massive pressure from the authorities to provide information about the whereabouts of her comrades in order to prevent“ a second Bad Kleinen“. (https://de.indymedia.org/node/347900)
For over a year now, many comrades, especially young ones, have been wanted across Europe after attacks on Nazis in Hungary around the „Day of Honor“. The cops use a variety of means at their disposal and take action against all those they consider to be part of the wanted persons‘ environment. Various doors have been blown open, families and friends have been harassed and various pictures and stories about them have been spread in the media. Maja was arrested in December last year and has since been held in Dresden prison while Berlin decides whether or not to extradite her to Hungary. (basc.news) Just yesterday, Hanna was arrested in the same complex in Nuremberg and has been in custody ever since. (https://de.indymedia.org/node/357307)
Furthermore, in order to once again awaken the German virtue of betrayal in the general population, the authorities rely on the means of public searches, including in the form of huge boards with pictures, data and promises of ransom. These and other means have been used to search for a person from the Antifa Ost complex since September 2023. (https://www.antifa-frankfurt.org/2023/09/25/grossflaechige-fahndung-gegen-antifas/). This was just a few months after four other comrades were sentenced to several years in prison at the Higher Regional Court in Dresden for attacks on neo-Nazis and solidarity with them ended in a kettle in Leipzig.
Benni has been in custody since January 2024 because he is accused of throwing a Molotov cocktail at the USK Dachau thugs during a solidarity demonstration after the verdict in the first Antifa Ost trial. (https://www.freexantifas.org/spendenaufruf-fur-benni/)
A comrade from Stuttgart also decided last year not to go to prison and deliberately not to hand himself over to class justice, as he was also facing several years in prison. (https://barrikade.info/article/5934) Dy and Jo have also been in prison since 2020 and 2022 respectively, after the Stuttgart Higher Regional Court sentenced them to several years in prison for the attack on the „Zentrum“. (https://antifainfoblatt.de/aib137/solidaritaetskampagne-fuer-inhaftierte-antifaschisten)
https://notwendig.org/solidaritaet/
Every now and then we receive greetings from nowhere, which remind us again and again how important it is not to forget our comrades who are escaping repression and which give us strength to fight and live in solidarity with those who are far away with us.
(https://de.indymedia.org/node/83402)
As early as 1995, K.O.M.I.T.E.E. laid an Easter egg at the deportation prison under construction in Berlin-Grünau. (https://keine-auslieferung.site36.net/files/2014/10/Broschuere_01-32.pdf) Since then, the three comrades have been in exile and two of them still live in Venezuela. Bernd Heidbreder died in exile in May 2021 (https://rdl.de/beitrag/bernd-heidbreder-ist-gestorben). The alleged crimes are still not time-barred and the German judiciary continues to prosecute the K.O.M.I.T.E.E.
The repression against all those in the underground and in prison makes it clear how necessary it is to show that we are still many and that our solidarity with the actions and people cannot be broken.
Blowing up prisons, boxing Nazis, preventing deportations, throwing mollis and much more are means in the fight against this oppressive system!
Solidarity with all those in hiding and prisoners
Freedom for all
passiert am 01.05.2024