Monatsrückblick Januar-April 2024
Zum Anfang ein Lied, das anonym eingereicht wurde:
„Gemeinsam singen stärkt die Kampfkraft“
Und der Tesla, der hat Zähne,
und die trägt er im Gesicht,
und Vulkan, die ham ein Streichholz,
doch das Streichholz sieht man nicht.
An ‘nem schönen blauen Dienstag
brennt ein Strommast lichterloh,
und die Zähne von dem Tesla
stehen stille, das macht froh!
Denn das Wasser bleibt im Boden,
Pflanzen leben, geben Duft,
und die Brandenburger Menschen
wittern endlich Frühlingsluft.
Die zu schützen und das Wasser
und das ganze Land für uns,
müssen wir Vulkan verstecken
vor den Häschern, und wir tun’s.
Das hilft auch in weiter Ferne,
wo die Zähne vom Tesla
aus der Erde Lithium holen,
und jetzt fehlt es, fehlt es da.
Er muss fallen, das hilft allen,
und wir haben allen Grund,
dass er fällt so schnell wie möglich
in den tiefsten Höllenschlund!
Dass er fällt so schnell wie möglich
in den tiefsten Höllenschlund!
Eure Termine
Liebe Punk Rock Lyriker*innen, aber auch an Gruppen, wie das Zilona Góra (Einzeiler zum politischen Café im März) oder das Anarchist Dinner, die ihre monatlichen Termine mit wenigen Zeilen einreichen: Auf Kontrapolis gibt es die Kategorie „Aufrufe“. Wir finden aber, dass monatliche Termine etwas für z.B. den Stressfaktor sind. Es gibt keine klare Regelung, welche Termine veröffentlicht werden. Wir wollen vor allem die Vielfalt der Termine in Berliner Räumen abbilden. Erstens ist uns dabei wichtig, dass mit den Aufrufen auf Kontrapolis Inhalte vermittelt werden, die im Stressi z.B. keinen Platz haben. Und zweitens geht es um Aufrufe, die eine größere oder auch langfristige Mobilisierung erfordern und daher mehr Präsenz benötigen, wie Demos, Gedenken, Aktionswochen, Solidaritätsaufrufe etc.
Seid daher nicht verwundert wenn einige Termine, die diesen Kriterien nicht genügen, nicht erscheinen. Noch dazu wurden etliche Termine fehlerhaft eingereicht und daher nicht veröffentlicht.
Nochmal zur Presse
Wir haben im „Monatsrückblick April-August 2023“ schon geschrieben, warum wir finden, dass Artikel über Untergetauchte oft als Sprachrohr der Bullen und Justiz fungieren. Jene angeblichen Informationen aus Ermittlerkreisen bedienen am Ende vor allem die Sensationslust und bereiten den Boden für Spekulationen. Daher werden Presseartikel zu Ermittlungen (Antifa, Tesla, RAF) oder über die linksradikale Szene (1. Mai) mit Vorsicht behandelt.
Abgelehnte Artikel
Es wurde zweimal der Einzeiler: „19 april 2024: Commemoration for fallen antifascist fighters in Ukraine“ mit einem kaum lesbaren Poster eingereicht. Indymedia hat diesen auf der Seite. Wir haben den Aufruf nicht veröffentlicht. Wir sind keine Expertinnen auf dem Gebiet dieses Krieges. Was wir jedoch feststellen, ist eine Aufrüstungsbegeisterung und ein Kriegstaumel, nicht nur in den deutschen Parlamenten, sondern in der Gesellschaft und auch der sogenannten Linken. Nachdem „unsere“ Sicherheit am Hindukusch verteidigt werden sollte, soll jetzt die Ukraine als Brandmauer der EU gegen autoritäre Regime aus dem Osten aufgerüstet werden. In diesem Krieg werden von allen Seiten Herrschaftsansprüche mit staatlicher militärischer Gewalt durchgesetzt, um kapitalistische Unterdrückung fortzuführen. Wir können nicht erkennen, warum eine Beteiligung am Morden, von überwiegend zwangsrekrutierten Männern, etwas mit Antifaschismus oder Anarchismus zu tun haben soll. Wir verweisen auf zwei veröffentlichte Debattenbeiträge: „Keine Kriegsveranstaltungen im Mehringhof“ und „When ideology gets in the way of solidarity“ von Anarchist Black Cross Belarus.
Der Artikel „Attaque contre Tesla“ (Angriff auf Tesla) wurde bei uns mit einem schönen Foto eingereicht, aber auf französisch. Haben Menschen Zeit ihn zu übersetzen und nochmal einzureichen? Hier zu finden.
Die Informationen in dem Artikel „Wurde die Website linksunten.indymedia niemals gelöscht?“ waren für uns leider zu unklar zusammen getragen. Daher haben wir ihn nicht veröffentlicht.
Wir haben die Werbung für die Bücher: „Palestine, mon Amour / Anti-Semitism and the Beirut Pogrom“ und „The “Good War” of Italian Immigrant Anarchists in the United States 1914-1920“ nicht veröffentlicht, da uns eine Einordnung gefehlt hat, warum es wichtig ist, das hier zu veröffentlichen. Unter rupture.noblogs.org könnt ihr nach diesen und weiteren Büchern stöbern.
Im Januar erreichte uns eine Kritik an den staatlichen Demonstrationen gegen den Faschismus unter dem Titel: „Ich war todesmutig auf der Demo zur Rettung der Demokratie am Kanzleramt und bin nachhaltig verstört.“ Dieser wurde nicht veröffentlicht, da wir finden, dass Kontrapolis für diese Form eines wohlmöglich hastig geschriebenen Kommentars nicht geeignet ist. Die Kritik des Textes teilen wir, da sie auf die „Selbstbestätigung gegen rechts“ einer abgesicherten Mittelschicht abzielte.
Wir haben eine Kritik zu den Moderationskriterien von de.indymedia.org erhalten. Es geht im speziellen um die Befürchtung der Einflussnahme auf die Moderationskriterien durch eine kriegsbefürwortende „anarchistische“ Gruppe. Wir haben diese hier nicht veröffentlicht, da sowohl die Form, in der die Kritik verfasst war als auch die Vorwürfe für uns nicht ausreichend einzuordnen sind. Wir schätzen die kontinuierliche und jahrelange Arbeit durch das Indymedia Kollektiv. Über die Gründe von Nicht-Veröffentlichungen können auch wir nur spekulieren, jedoch schreibt Indymedia dazu: „Wenn du dir einen auf Grund der Moderationskriterien versteckten Artikel einsehen möchtest, dann melde Dich an und klicke auf Müllarchiv„.
Den Artikel „Or Just Say Nothing: A Response to CrimethInc.’s Initial Statement on Aaron Bushnell“, haben wir nicht veröffentlicht, da auch der Text von Crimethink, auf den sich die Kritik bezieht, bei uns nie eingereicht wurde. Die generell interessante Debatte könnt ihr auf crimethinc und the anarchist library verfolgen.
Wir haben den Artikel: „Verfolgung abschließbar und unabschließbar – Der zionistische Kreislauf der vergeltenden Gewalt“ abgelehnt. Wir finden, dass dieser Essay aus dem Magazin der „Psychosocial Foundation in Oakland (Kalifornien)“ nicht auf Kontrapolis – als „Debatten Plattform für den Raum Berlin“, auf der „Einzelpersonen und Gruppen ihre eigenen Berichte und Analysen anonym“ veröffentlichen können – Platz finden muss. Ihr könnt ihn im Untergrund-Blättle lesen.
Der Artikel: „Resistance is a viable and continuous effort,“ von Basil al-Araj wurde schon im Dezember eingereicht und wurde bei den Debatten leider übersehen. Entschuldigung dafür. Jetzt wurde er veröffentlicht.