Linksextremisten bekennen sich zu Anschlag auf mutmaßlichen AfD-Treffpunkt in Berlin
Seit Jahren sollen sich Politiker der AfD in einem Friedrichsfelder Biergarten treffen. Nach einem Anschlag auf das Lokal bekennen sich Linksextreme dazu. Der Staatsschutz ermittelt.
Eine Gruppe Linksextremer hat sich am Mittwoch zu einem Anschlag auf einen Biergarten in Berlin-Friedrichsfelde bekannt. Das bestätigt ein Bekennerschreiben auf der linken Plattform „indymedia“.
Aus dem Schreiben geht hervor, dass die Friedrichsfelder Gaststätte „Märkische Aue“ als Treffpunkt von AfD-Politikern gedient haben soll. Mit einem Hammer, Buttersäure und Farbe hätten die Extremisten ihre Tat verübt. Seit 2016 würde sich dort die Bezirks- und Bundesprominenz der Partei versammeln, so heißt es im Bekennerschreiben. Mehrmals sei dagegen interveniert worden. Irgendwann hätte die AfD die anstehenden Treffen im Lokal nicht mehr veröffentlicht.
Die Berliner Polizei bestätigt den Vorfall am Freitag. In der Nacht zum 4. März hätten Unbekannte Farbe gegen die Hausfassade geworfen, eine Scheibe sei zu Bruch gegangen. Außerdem registrierten die Beamten einen Kleber mit der Aufschrift: „Good Night White Pride“. Ursprünglich entstand der Slogan in der linken Punk-Szene. Die Täter konnten nicht gefasst werden. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt hingegen wegen einer politisch-motivierten Straftat.
Den Vorfall konnte auch der Betreiber des Lokals dem Tagesspiegel am Freitag bestätigen. Dass sich in seinem Restaurant ranghohe Funktionäre der AfD einfinden würden, hingegen nicht. Die Partei hätte sich auch nicht als solche bei ihm gemeldet. Allenfalls seien die Politikerinnen und Politiker „als Privatpersonen“ im Berliner Biergarten erschienen. Bereits 2016 kam es auf die Lokalität aufgrund der mutmaßlichen Nähe zur Partei zu einem Anschlag. Der Tagesspiegel war einige Tage nach dem Angriff vor Ort und hatte berichtet.
Der Besitzer des Biergartens habe „kein Verständnis“ für den Vorfall. Neben einem zerstörten Werbeschild muss der Inhaber jetzt auch die Scheibe ersetzen und eine Wand neu verputzen. Laut dem Eigentümer soll die Schadenssumme mehr als 3000 Euro betragen.
passiert am 15.04.2023