„Keine Bühne für Täter“: Anschlag auf Rammstein-Büro in Berlin – linkes Bekennerschreiben veröffentlicht
In der Nacht zu Dienstag haben Unbekannte einen Anschlag auf den Sitz der „Rammstein GbR“ verübt. Laut einem mutmaßlichen Bekennerschreiben wurden auch Scheiben eingeschlagen.
In der Nacht zu Dienstag ist es zu einem Angriff auf das Büro der Berliner Band Rammstein an der Reinickendorfer Hertzstraße gekommen. Die Berliner Polizei bestätigte am Dienstagabend auf Tagesspiegel-Anfrage einen Farbanschlag. Laut einer Sprecherin sei eine Strafanzeige wegen Sachbeschädigung gestellt worden, es gehe um das Aufbringen eines Schriftzugs. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung berichtet.
Auf der linksgerichteten Internetseite „Kontrapolis“, die sich selbst als „offene Nachrichten- und Debatten-Plattform für den Raum Berlin“ bezeichnet, wurde am Dienstag ein mutmaßliches Bekennerschreiben publiziert. Darin ist auch von eingeschlagenen Scheiben die Rede. Die Berliner Polizei bestätigte dies am Dienstagabend nicht.
In dem Schreiben heißt es: „In der Nacht auf den 26. Juni haben wir den Firmensitz von Rammstein in Berlin-Reinickendorf angegriffen. Unter dem hässlichen Rammstein-Logo steht nun ‚Keine Bühne für Täter’.“
An der Herzstraße befindet sich die „Rammstein GbR“, deren Inhaber laut Impressum auf der Homepage die sechs Bandmitglieder sind. Rammstein steht seit Wochen in der Kritik, nachdem weibliche Fans Vorwürfe gegen Frontman Till Lindemann erhoben haben, sich gezielt Frauen für sexuelle Handlungen bei Aftershow-Partys zuführen zu lassen.
Im Raum steht auch der Verdacht, dass Frauen im Rahmen der Partys K.o.-Tropfen verabreicht worden seien. Am 7. Juni war gegen Lindemann ein Verfahren wegen Tatvorwürfen aus dem Bereich der Sexualdelikte und der Abgabe von Betäubungsmitteln eingeleitet worden. Die Anwälte des Rammstein-Sängers weisen die Vorwürfe zurück.
Entlasten könnte Lindemann auch ein von seinen Anwälten in Auftrag gegebenes Gutachten. Demnach gebe es Hinweise darauf, dass die Verletzungen der irischen Klägerin Shelby Lynn „ohne Fremdeinwirkung“ entstanden sein. Lynn hatte angezeigt, nach einem Rammstein-Konzert im litauischen Vilnius im Mai unter Drogen gesetzt worden zu sein. Am nächsten Morgen sei sie mit Hämatomen und Erinnerungslücken aufgewacht.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/keine-buhne-fur-tater-anschlag-auf-rammstein-buro-in-berlin–linkes-bekennerschreiben-veroffentlicht-10058680.html
passiert am 27.06.2023