politischer Spielfilm DECKNAME JENNY – frei im Netz
Seit 2014 sind mehr als 26.000 Menschen alleine im Mittelmeer bei dem Versuch ertrunken, in die Festung Europa zu gelangen. Das Klima kippt und die Verantwortlichen schauen zu. 100 Milliarden Euro werden kurz mal frei gemacht, um die Bundeswehr fit für die zukünftigen Gemetzel zu machen. Ein Rechtsruck geht durch Europa.
Wo ist die Hoffnung?
Als wir 2015 die ersten Testdrehs für den Spielfilm DECKNAME JENNY machten, entschieden wir, einen Langfilm zu produzieren, der längere Zeit politisch vorausschauend und somit aktuell bleibt. Der Film sollte Kraft geben, aber auch nichts beschönigen.
Nun stellen wir den Film umsonst ins Netz. Das ist auch ein großer Schritt für uns, ehrlich. Und es ist ein Dankeschön an alle Menschen, die für eine bessere Gesellschaft kämpfen.
2016 haben wir dann mit viel Unterstützung den Film gedreht und 2017 war der Dreh bereits abgeschlossen und eine Filmfassung auf dem großen Filmfestival in Hof platziert. Seitdem sind wir mit dem Film fleißig umher gereist und konnten viele Filmvorführungen mit Diskussionen verbinden. Wir waren in besetzten Häusern, in großen Städten und auf dem Land, in tollen Kinos und Gemeindesäalen, im Hambi und in linken Widerstandsinseln – inmitten von Nazihochburgen. Auf diese Weise konnten bis zu 10.000 Menschen den Film sehen. Die Vorführungen und Diskussionen waren meist sehr spannend und intensiv und immer sehr unterschiedlich.
Für einen Kinofilm sind 10.000 Zuschauer*innen nicht viel, aber für einen politischen Spielfilm, der aus der Bewegung kommt, für die Bewegung ist und über keine Produktionsfirma oder kommerziellen Verleih verfügt, ist das beachtlich.
Nun stellen wir den Film umsonst ins Netz. Das ist auch ein großer Schritt für uns, ehrlich. Und es ist ein Dankeschön an alle Menschen, die für eine bessere Gesellschaft kämpfen.
Wir geben damit alle Kontrolle über den Film und die Diskussionen ab und wünschen viel Freude dabei, den Film im kleinen Kreis anzuschauen, auf dem Land, in der Stadt, europaweit und international. Ihr könnt eine Vorführung mit Diskussion organisieren. Ihr könnt uns weiterhin einladen: https://archive.org/details/code-name-jenny
Zahlt bitte nirgendwo Eintritt oder nur für politische Soliprojekte. Oder sammelt für uns, damit wir den nächsten Film machen können.
Wir haben eine gute Idee für einen weiteren Film, dessen Thema wir sehr wichtig finden.
DECKNAME JENNY haben wir mit ungefähr 40.000 Euro Spendengelder gedreht. Das ist ein Witz für das, was alle Menschen an Kraft, Liebe, Schweiß und Fähigkeiten in diesem Film zusammen eingebracht haben. Es wäre toll gewesen alle Beteiligten zu entlohnen, denn die meisten von uns lebten sehr prekär. Aber unabhängige Filmprojekte wie dieses fallen durch das Raster der Filmförderung. Und Produktionsfirmen sind orientiert an Gewinn und nehmen meist inhaltlichen Einfluss. Dem haben wir uns entzogen. Achtet im Abspann auf die bis zu 200 Menschen, die an dem Film mitgewirkt habe – nochmal ein Dankeschön an alle.
(Für einen neuen Film brauchen wir mindestens 50.000 Euro, und auch dann ist das Projekt nur wieder mit sehr starker Unterstützung von kritischen Filmschaffenden, tollen Schauspieler*innen und Aktivst*innen zu bewerkstelligen.
Eine Auszug aus dem zukünftigen Film EUNOMIA haben wir testweise abgedreht. Ihr könnt auf der Webseite mehr dazu finden: https://eunomiashortfilm.wordpress.com/
Wenn ihr in ein zukünftiges Team einsteigen wollt, oder eine fette Erbschaft verteilen wollt (anstatt z.B. Eigentumswohnungen zu bauen), meldet Euch.
Wir möchten auch an zwei Menschen erinnern, die am Film mitgewirkt haben, und gestorben sind:
Fritz, der eine diebische Freude hatte, einen korrumpierten 68er zu spielen. In einem persönlichen Gespräch sagte er – der er ein bekannter Schauspieler war – er habe auch gelitten hat an der Ausgrenzung in der linksradikalen Szene, die auch ihn betraf. Seine Mitwirkung in DECKNAME JENNY ist bei Wikipedia nicht aufgeführt. Ihm gefiel der Film.
https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Fritz_Roth_(Schauspieler)&stable=0
Und Ronny, der als ehemaliges Mitglied der Stadtguerilla „Bewegung 2.Juni“ dem anarchistischen Flügel angehörte, hatte das Drehbuch gelesen und sein okey gegeben. Seine Änderungen sind in das Drehbuch eingeflossen. Auch er war happy mit dem Film. https://www.nadir.org/nadir/archiv/PolitischeStroemungen/Stadtguerilla+RAF/2_juni/2_juni.pdf Foto im Anhang.
Eine Verneigung beiden Menschen gegenüber. Rest in Power.
„Deckname Jenny“ ist von unabhängigen Filmemacher*innen an der selbstverwalteten Berliner Filmschule „filmarche“ und von und mit Aktivist*innen entstanden. Die Filmmusik machten die beiden wunderbaren Bands: „Guts Pie Earshot“ und „Nomi & Aino“.
Es ist ein Film, in dem keine kommerzielle Produktion reinquatschte und Richtlinien vorgab. Der von kritischen Filmemacher*innen und Aktivist*innen trotz bescheidener Geldmittel umgesetzt wurde. Gedreht an widerständigen Orten in Berlin, wo richtigerweise sonst keine Kamera hinkommt.
Verbreitet den link zum Film rund um den Globus. Ladet uns ein, wenn Ihr politische Diskussionen wollt oder wissen wollt, wie so ein Film überhaupt als No-Budget-Film entstehen kann.
DECKNAME JENNY 108 min
Deutsch mit Untertiteln in Englisch, Spanisch, Französischen, Russisch, Griechisch
Content:
Rechtsruck in Europa. Ertrunkene Menschen im Mittelmeer. Die Festung Europa wächst gegen Refugees. Das Klima geht kaputt. Und die Kriege kommen näher.
Jennys Bande schaut nicht mehr zu. Und handelt. Doch als Jennys Vater deren militante Ambitionen herausfindet, muss er sich seiner eigenen Vergangenheit als Mitglied einer deutschen Stadtguerillagruppe stellen. Und nun wird es für alle Beteiligten eng...
Eine Geschichte zwischen Liebe und Verrat, Hoffnung und Resignation, Widerstand und Freundschaft.
Aus einem anarchistischen, feministischen und queeren Blickwinkel gedreht, subversiv und selbstironisch, aber immer liebevoll parteilich…und generationsübergreifend.
That’s it.
Filmkollektiv Schwarzer Hahn*
(Weiterer Film des Filmkollektivs Schwarzer Hahn frei im Netz. Zum Thema „Linke Mittelschicht investiert in Eigentum und verdrängt Menschen. Ein Film über Gentrifizierung und Verdrängung in Berlin und eine Milieustudie ehemaliger Linker:
https://archive.org/details/verdraengung-hat-viele-gesichter-film )
WEBSEITE DECKNAME JENNY: https://jenny.in-berlin.de/
FILM DECKNAME JENNY: https://archive.org/details/code-name-jenny
FILMMUSIK GUTS PIE EARSHOT : http://gutspieearshot.de/
WEBSEITE AKTUELLES FILMPROJEKT EUNOMIA: https://eunomiashortfilm.wordpress.com/