Requestioning our structures

We are a group of people that gathered after the call out on rape culture in Köpi that was published ­on the 14th of December 2022, in order to support the affected persons there and try to collectively find ways of dealing with the topic. The discusions on the subject of sexualized violence within self organized spaces has a long history. Still, the recent call out emphasizes the need to keep the discussion going, our aim is not to focus on this specific case (for this there is a seperate meeting), but to view it as a general problematic in our scene and communities. We realise that there is lack of reflexes, networking and definition of community. Therefore, we invite all collectives, those who are active in political groups, self-organized spaces in Berlin, people who live in house-projects along with individuals ­— either they are organized in any sort of group or not —, to take part in an open discussion, in order to share and exchange thoughts and ideas about rape culture and sexualized violence within self-organized spaces and talk about own experiences.

Rape culture consists of normalised interpersonal attitudes that uses misogynist language, patriarchal behavior and sexualized violence. Rape culture is often trivialized, reproduced and tolerated in our spaces. As a consequence the perpetrators are protected and the needs of the affected people are being ignored or overlooked. This shows that our efforts are not enough. For us it is important to have intersectional feminist struggles against any oppression based on skin color, ethnicity, gender, religion, class, sexuality and ability. We will not be able to talk about a common struggle, if we do not find a space neither time to confront situations that are oppresing and diminishing half of the scene. Most of the call outs on sexualised violence or rape culture made by FLINTA* people are treated with neglection, denial and aggressiveness.
Our fight is not recognised as part of this (so called) common struggle, but as a division and separation of it. A struggle based on confronting the state and the power, cannot (re)create or allow hierarchies, witch huntings or paternalistic attitudes.

Reflection and progress within our self-organized spaces have to be part of the struggle to destroy the system/state. FLINTA* people and allies, should not abandon these spaces, but instead reclaim them and make them safe for all of us.

We are calling for an open assembly to keep the discussion going, to find together the tools and the ways
to take care of each other and to feel safe within the spaces where we co-exist as political subjects.

*In our effort to ensure as much as possible a safe space at our discussion, there will be an awareness team.

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Unsere Strukturen wieder in Frage stellen
Wir sind eine Gruppe von Individuen/Menschen, die sich nach dem Callout über Rape Culture in der Köpi, der am 14. Dezember 2022 veröffentlicht wurde, zusammengefunden haben, um die Betroffenen zu unterstützen und gemeinsam zu versuchen, Wege zum Umgang mit dem Thema zu finden. Sexualisierte Gewalt in selbstorganisierten Räumen hat eine lange Geschichte, aber der jüngste Aufruf zeigt, dass es Bedarf an Kontinuität gibt. Unser Ziel ist es, uns nicht auf diesen speziellen Fall zu konzentrieren (dafür gibt es ein separates Treffen), sondern das Thema als generelle Problematik in unserer Szene und unseren Communities zu sehen. Wir stellen fest, dass es an Reflexen, Vernetzung und Definition von Gemeinschaft mangelt. Deshalb laden wir alle, die Veranstaltungen von Kollektiven besuchen, die in Hausprojekten leben, die in politischen Gruppen, Kollektiven und selbstorganisierten Räumen in Berlin aktiv sind, zusammen mit Individuen – egal ob sie in irgendeiner Gruppe organisiert sind oder nicht – ein, sich an einer offenen Diskussion über Rape Culture und sexualisierte Gewalt in selbstorganisierten Räumen zu beteiligen und über eigene Erfahrungen zu sprechen.

Rape Culture besteht aus zwischenmenschlichen Haltungen, die frauenfeindlicher Sprache, patriarchaler Ver­haltensweisen und sexualisierter Gewalt, normalisieren. Sie wird in unseren Räumen verharmlost, reproduziert und toleriert, was zeigt, dass unsere Bemühungen nicht ausreichen. Daraus resultiert, dass die Täter geschützt werden und es nicht genug Unterstützung für die betroffenen Menschen gibt. Für uns ist es wichtig, einen intersektionalen feministischen Kampf gegen jede Unterdrückung zu führen, die jemand aufgrund von Hautfarbe, ethnischer Zugehörigkeit, Geschlecht, Religion, Klasse, Sexualität und Fähigkeiten ausgesetzt ist.
Wir werden nicht in der Lage sein, über einen gemeinsamen Kampf zu sprechen, wenn wir keinen Raum und keine Zeit finden, uns mit Situationen auseinanderzusetzen, die
die Hälfte der Bewegung unterdrückt und herabwürdigt.

Die unmittelbare Reaktion auf die meisten Aufrufe von FLINTA*-Leuten zu sexualisierter Gewalt oder Rape Culture ist Ablehnung, Verleugnung und Aggressivität. Unser Kampf wird nicht als Teil dieses so genannten gemeinsamen Kampfes gesehen, sondern als eine Spaltung und Abtrennung davon. Ein Kampf, der sich auf die Konfrontation mit dem Staat und der Macht stützt, kann keine Hierarchien, Hexenjagden oder paternalistische Haltungen dulden.

Reflexion und Fortschritt in unseren selbstorganisierten Räumen müssen Teil des Kampfes zur Zerstörung des Systems und des Staates sein. Wir als FLINTA*-Menschen sollten diese Räume nicht aufgeben, sondern sie zurückfordern und für uns alle sicher machen.

Wir rufen zu einer fortlaufenden Diskussion in Form einer offenen Versammlung auf, um gemeinsam die Mittel und Wege zu finden, wie wir aufeinander aufpassen und uns in den Räumen, in denen wir als politische Individuen zusammenleben, sicher fühlen können.

*Um einen möglichst sicheren Raum bei unseren Diskussionen zu schaffen, wird es ein Awareness-Team geben.

passiert am 14.05.2023