Spindlershof mit Farbe und Steinen angegriffen
Voller Wut über die Räumung der Liebig34 gestern Morgen und angetan von dem darauf folgenden Scherbenfest auf der Konsummeile rund um den Hackeschen Markt, haben wir gestern Nacht den Spindlershof am Spittelmarkt mit Farbe und Steinen angegriffen. In dem frisch sanierten Gebäude, wo auf knapp 20 000 m² ein weiterer Standort für Start-ups und Co-Working-Büros von „Spaces“ entsteht, klaffen nun große Löcher in den Scheiben und bunte Flecken schmücken die prunkvolle Fassade. Ein paar übriggebliebene Steine haben ihren Weg dann noch in die Schaufensterscheiben eines leerstehenden Erdgeschosses im Häuserblock daneben gefunden.
in einer Stadt, in der seit Jahren eine Wohnraumknappheit herrscht, braucht es sicher nicht noch weitere Büroflächen für Start-ups. welche maßgeblich für die Aufwertung von einst einfachen Nachbarschaften mitverantwortlich sind und mit ihrer Existenz an solchen Orten unentwegt an der Aufwertungsspirale schrauben.
Wenn nun der Innensenator Geisel davon spricht, dass „Wer Scheiben einschlägt und Autos anzündet sich aus der politischen Diskussion verabschiedet hat“, ist das einfach nur lächerlich. Welche Diskussion denn bitte sehr? Es wurden eben 40 Menschen kurz vor dem Winter von tausenden Bullen in einem martialischen Einsatz voller Gewalt in die Obdachlosigkeit getrieben. Euer soziale Frieden habt ihr längst selbst aufgekündigt. Es gibt nichts zu diskutieren und deshalb lassen wir das Feuer und die Steine sprechen, bis die heuchlerische Politik an ihren Lügen zerbricht.
Jede Räumung hat ihren Preis!
Liebig 34 lebt!