Kundgebung gegen die Lesung von Thilo Sarrazin in der Bibliothek des Konservatimus
Mittwoch – 13. November 18Uhr – Fasanenstraße 4, 10623 Berlin
Thilo Sarrazin – Wer ist das
Geboren am 12.02.1945 in Gera im Osten Thüringens
Aufgewachsen in Recklinghausen
Studium: VWL an der Uni Bonn Promotion an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät
Seine berufliche Laufbahn
Ein ehemaliger Sozialdemokrat-47 Jahre Mitglied der SPD von 2002 bis 2009 für die SPD im Berliner Senat als Finanzsenator Weitere leitende Positionen bei der Deutschen Bahn AG, deutschen Bundesbank, etc. Nach 2020 nach vielen Verfahren aus der SPD ausgeschlossen
Sarrazin – auf der schiefen Bahn
2010 veröffentlicht er das stark umstrittene rassistische Buch „Deutschland schafft sich ab“, indem er die Folgen des Geburtenrückgangs und der steigenden Zuwanderungsrate in Deutschland, vor allem aus islamisch geprägten Ländern thematisiert. Durch diese und durch die wachsende Unterschicht werde Deutschland immer ärmer und dümmer“.
Vor allem gegen muslimische Personen & Harz-IV Empfänger/-innen schiesst er regelmäßig:
- „Man kann sich vom Transfereinkommen vollständig, gesund und wertstoffreich ernähren.“(im Februar 2008 über den Regelsatz für Hartz-IV-Empfänger, der damals bei täglich 4,25 Euro lag)
- „Eine große Zahl an Arabern und Türken in dieser Stadt [gemeint ist Berlin] (…) hat keine produktive Funktion, außer für den Obst- und Gemüsehandel, und es wird sich vermutlich auch keine Perspektive entwickeln.“ (im Herbst 2009 in „Lettre International“)
Problem: Trotz dieser und diversen anderen Aussagen hat er immer noch das Recht, weiter Bücher zu veröffentlichen & diese vorzustellen
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Die Bibliothek des Konservatismus: Eine gefährliche Tarnung
In der Nähe des TU Campus befindet sich die Bibliothek des Konservatismus (BdK), die auf den ersten Blick wie eine gewöhnliche Bibliothek wirkt. Doch hinter ihrer Fassade verstecken sich über 30.000 Werke, darunter Schriften der Denkschule der „Konservativen Revolution“, einer ultranationalistischen Strömung der Weimarer Republik die als Wegbereiter für den Nationalsozialismus fungierte, das rechtsextreme Compact-Magazin und zahlreiche Texte, die gegen feministische und progressive Werte gerichtet sind. Die BdK bietet somit eine Plattform für Ideologien, die weit über den demokratischen Konservatismus hinausgehen.
Wissenschaftlichkeit als Deckmantel
Die BdK nutzt den Deckmantel der Wissenschaftlichkeit, um rechtsextreme und diskriminierende Positionen akademisch zu legitimieren und salonfähig zu machen. Unter dem Vorwand einer „konservativen Bildungsstätte“ dient sie tatsächlich als Treffpunkt für die extreme Rechte und fördert gezielt eine ideologische Agenda, die gegen Gleichberechtigung und Toleranz gerichtet ist. Regelmäßig finden Veranstaltungen und Vorträge von Szenegrößen aus der rechten Szene statt, darunter Akteure der Identitären Bewegung und der AfD, die offen gegen die Grundwerte unserer Demokratie auftreten.
Eine bedenkliche Verbindung zum akademischen Alltag
Kürzlich wurde die BdK in den Kooperativen Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg (KOBV) aufgenommen. Dies bedeutet, dass Studierende, die über diesen Verbund nach Literatur suchen, künftig auch auf die rassistischen und antifeministischen Bestände der BdK stoßen können. Dieser Schritt bringt rechtsextreme und demokratiefeindliche Positionen in den akademischen Alltag und fördert die Normalisierung von Intoleranz und Hass. Der Berliner Senat bewertet diese Aufnahme lediglich als „formale“ Maßnahme und sieht darin keine Gefahr – eine Einschätzung, die wir als gefährlich und naiv kritisieren.
Unsere Forderung: Klarer Kurs gegen Rechtsextremismus
Für eine demokratische Gesellschaft ist es unerlässlich, sich entschieden von Ideologien abzugrenzen, die Gleichberechtigung und Offenheit untergraben. Wir fordern den Senat und den KOBV auf, rechtsextreme Einrichtungen wie die BdK nicht als „Bildungsressource“ zu legitimieren. Gemeinsam müssen wir für eine offene, tolerante und demokratische Gesellschaft eintreten und den rechten Einfluss zurückdrängen! In Berlin ist kein Platz für eine rechtsextreme Kaderschmiede!