YPG und YPJ International: Im Geiste des Internationalismus werden wir die Revolution um jeden Preis verteidigen!

Nachdem der türkische Besatzerstaat am Abend des 19. November mit intensiven Luftangriffen gegen die Regionen in Nord-Ost-Syrien, Rojava begonnen hatte, sind nach den bisherigen Angaben zufolge mindestens 11 Zivilpersonen durch diese Angriffe ums Leben gekommen, unter ihnen ein Journalist der für die Nachrichtenagentur ANHA gearbeitet hatte. Weitere sechs Kämpferinnen und Kämpfer von QSD (Demokratische Kräfte Syriens) und HRE (Befreiungskräfte Efrîn) wurden getötet.

Gegenüber diesen erneuten Versuchen des türkischen Besatzerstaates die befreiten und autonom-demokratisch verwalteten Regionen in Nord-Ost-Kurdistan anzugreifen und unter die eigene Kontrolle zu bringen haben sich die Kämpferinnen und Kämpfer der YPG und YPG-International mit einer schriftlichen Erklärung geäußert.

In der schriftlichen Stellungnahme der YPG und YPJ International heißt es:

KOBANÊ IST DER HISTORISCHE ORT DES WIDERSTANDS – DAS HERZ UND DIE SEELE DER REVOLUTION

„In der Nacht zum Sonntag hat der faschistische türkische Staat schwere Luftangriffe auf Nord- und Ostsyrien geflogen und die historische Stadt Kobanê sowie die Gebiete Şehba, Dêrik und Zirgan bombardiert. Diese Angriffe stellen eine klare Eskalation der Invasionsangriffe auf die Region dar. Die Wahl der Ziele offenbart die niederträchtigen Absichten dahinter. Die türkische Armee hat Kobanê, den historischen Ort des Widerstands von Rojava gegen den IS, sowie Dörfer, in denen Tausende von Binnenflüchtlingen aus dem von der Türkei besetzten Efrîn untergebracht sind, angegriffen.

Mit dem Angriff auf Kobanê greift die Türkei das stärkste Symbol dieser Revolution an, das Symbol des Sieges der Gesellschaft, den es allen Widerständen zum Trotz gewonnen hat. Ein Angriff auf Kobanê bedeutet einen Angriff auf das Herz und die Seele dieser Revolution. Die neue Operation wurde unter dem Titel ‚Zeit der Rache‘ angekündigt und wird als Vergeltung für den jüngsten Bombenanschlag in Istanbul dargestellt. Dieser Anschlag wurde fälschlicher- und bequemerweise der Freiheitsbewegung Kurdistans zugeschrieben. Tatsächlich deutet sich aufgrund der Beweise an, dass der türkische Staat selbst in den Anschlag involviert war oder zumindest davon wusste.“

WELTWEITE REGIERUNGEN TRAGEN MITSCHULD AN DEN VERBRECHEN DER TÜRKEI UND MÜSSEN ZUR VERANTWORTUNG GEZOGEN WERDEN

Die Kämpferinnen und Kämpfer der YPG und YPJ haben in ihrer Stellungnahme hervorgehoben, dass solche Angriffe nicht ohne die Zustimmung der USA und Russlands möglich sind, da diese Mächte den Luftraum über Nord-Ost-Syrien kontrollieren und erklärten:

„Die Vereinigten Staaten zeigen einmal mehr, dass sie in Syrien nur ihre eigenen Interessen verfolgen. Präsident Biden will sich zwar von Trumps Truppenabzug im Jahr 2019 distanzieren, doch seine passive Billigung der türkischen Aggression macht ihn und die USA für die Gewalt verantwortlich. Die absehbaren Folgen der türkischen Invasion sind ein Geschenk an den IS und werden unweigerlich dazu führen, dass Ressourcen von der Terrorismusbekämpfung abgezogen werden müssen, um die Nordgrenze gegen die Türkei zu verteidigen.

Während die Ukraine weiterhin Aufmerksamkeit, Sympathie und Unterstützung aus der ganzen Welt erhält, schweigt die Welt, während das NATO-Mitglied Türkei ihren eigenen Angriffskrieg gegen die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien und ganz Kurdistan führt. Diese Heuchelei entgeht uns nicht. Das werden wir nicht vergessen. Rojava darf nicht allein bleiben. Wir rufen alle, denen Demokratie, Gleichberechtigung und die Befreiung der Frauen am Herzen liegen, dazu auf, die Geschehnisse in Rojava ans Licht zu bringen und Maßnahmen zu ergreifen, um die weltweiten Regierungen für ihre Mitschuld an den Verbrechen der Türkei zur Verantwortung zu ziehen.

ROJAVA DIE GLOBALE FRONT GEGEN DEN FASCHISMUS, WIRD UM JEDEN PREIS VERTEIDIGT

Heute ist Rojava die globale Front gegen den Faschismus, dort stehen sich die Paradigmen der Herrschaft und der Freiheit in einem Kampf um die Zukunft der Menschheit gegenüber. Wir, die wir als Internationalistinnen und Internationalisten vor Ort sind, werden alles Notwendige tun, um die Front zu schützen. Im Geiste des Internationalismus werden wir die Revolution um jeden Preis verteidigen.“

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