Aufruf aus feministischer Perspektive

Am Samstag 22.10.2022 ruft die anarchistische Föderation ERA (Iran und Afghanistan) Exil-Iraner*innen und Internationalist*innen dazu auf, sich am 22. Oktober um 15 Uhr am großen Stern dem anarchistischen und autonomen Block anzuschließen. Die Kämpfe im Iran gehen unentwegt weiter, viele Menschen wurden schon vom Regime umgebracht.

In dieser Revolution wird die Hoffnung, dass die Befreiung aller durch die Befreiung unterdrückter Körper erfolgen kann, zu einer realen Möglichkeit für eine bessere Zukunft. „Az Kurdistan ta Teheran: Zan Zendegi Azadi“ bedeutet: gegen Patriarchat und Unterdrückung und für das Recht auf Selbstbestimmung – von Kurdistan bis Teheran.
Die Werte der kurdischen Befreiungsbewegung spielen eine maßgebliche Rolle in den Aufständen im Iran. Der Befreiungskampf im Iran ist auch der Kampf den wir als anarchistische und queere Feminist*innen kämpfen wollen. Dabei haben wir keinen Bock, dass rassistische Erzählungen über Kopftuch tragen reproduziert werden, so wie es gerade Debatten in Europa tun. Es geht um den Widerstand gegen jegliche Form von Ausbeutung und Unterdrückung.

Aus einem offenen Brief verschiedenster Feminist*innen weltweit ist folgendes Zitat:
„Die Kämpfe unserer Schwestern* im Iran sind sowohl in die historische Entwicklung der Machtverhältnisse in den sogenannten islamischen Gesellschaften als auch in die gegenwärtigen Krisen der sozialen Reproduktionsverhältnisse im globalen Kapitalismus eingebettet. Wir bestehen auf einer queer-feministischen, antikapitalistischen und antifaschistischen Agenda, die die Kämpfe unserer Verbündeten im Iran nicht auf die Probleme reduziert, mit denen wir in Bezug auf den Globalen Norden konfrontiert sind. Vielmehr müssen wir diese Kämpfe als Kontinuum sehen und den Kampf fortsetzen, indem wir unsere gemeinsamen Kämpfe anerkennen. Um ein solches Kontinuum zu schaffen und aufrechtzuerhalten, müssen wir die intersektionellen Kämpfe anerkennen, die Frauen* und andere marginalisierte Körper in Ländern wie dem Iran und unter der derzeitigen islamischen Theokratie erleben. Jetzt ist es wichtiger denn je, eine stärkere
transnationale Solidarität mit Frauen* und anderen marginalisierten Körpern im Iran zu zeigen.“

Kommt alle auf die Straße, am 22. Oktober 2022
Jin Jiyan Azadi!