Heute Morgen haben wir die Bahnstrecke zwischen der Raffinerie Schwedt und Berlin sabotiert.

Kein Öl für Krieg – kein Krieg für Öl!

Rettet das Klima – sabotiert die Kriegswirtschaft!

Sabotiert die militärischen und wirtschaftlichen Nachschubwege!

Stoppt die Züge des Todes!

Raffinerie Schwedt lahmlegen heißt Bahn lahmlegen!

Heute Morgen haben wir die Bahnstrecke zwischen der Raffinerie Schwedt und Berlin sabotiert.

Diese Aktion führten wir Gedenken an Anna Stepanowna Politkowskaja durch.

Diese Erklärung ging folgenden Medien zu: rbb-online, Neues Deutschland, Tagesspiegel, Berliner Zeitung, Morgenpost, Taz, Spiegel online und Märkische Oder Zeitung.

Stündlich verkehren die Tanklastzüge. Dutzende Tanklastzüge mit je zwanzig Kesselwagen. Gefüllt mit bis zu einer Million Liter Flugzeugtreibstoff, Diesel, Heizöl und Benzin pro Zug! Sie rollen in engen Abständen nach Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Polen. Geliefert über die Pipeline „Druschba“ aus Russland. Russlands militärische Macht stützt sich bis zum heutigen Tag auf ihre riesigen Öl- und Gasvorkommen.

Jeden Tag werden dadurch Menschen ermordet. Weil mit diesem Öl immer noch die russische Kriegsmaschine geschmiert wird. Weil damit die klimaschädliche deutsche Wirtschaft geschmiert wird, um Profite einzufahren. Weil der Rubel rollt. Weil Deutschland in Rubeln bezahlt. Weil die deutsche Regierung lieber über Leichen geht und noch mehr Waffen in den Krieg pumpt. Die Sanktionen sind halbherzig und heuchlerisch. Bis Januar 2023 sollen die Züge für den Krieg rollen. Dann will man soweit sein, um die Raffinerie mit Öl aus anderen zweifelhaften Quellen zu beliefern. Die Zerstörung des Klimas zugunsten des Profits soll durch einen Lieferantenwechsel weitergehen. Es geht nicht um Menschen, nicht um den Planeten mit allen Lebewesen darauf. Jeder Tanklastzug bedeutet tote Menschen, tote Lebewesen.

Zwischen die Eisenbahnbrücken der A10 und über das Rinnsal „Panke“ haben wir heute morgen Brandsätze in Kabelschächte der Deutschen Bahn gelegt. Dadurch haben wir die Signalanlagen der Bahn auf Rot geschaltet. Der Ausfall der Signalanlagen stoppt alle nachfolgenden Züge durch Zwangsbremsung. Die zum Halten gezwungenen Züge verbleiben in ihren jeweiligen Streckenabschnitten und können diese nicht mehr verlassen ohne Freischaltung durch das zuständige Stellwerk. Grundsätzlich: ein Zug in einem Abschnitt verhindert die Einfahrt eines nachfolgenden Zuges. Durch entsprechende Zwangsbremsungen, die für Reisende ungefährlich sind, schließt die Bahn Auffahrunfälle aus. Eine Gefahr für Menschen bestand zu keinem Zeitpunkt. Dies hat bei einer Sabotage in unserem Sinne höchste Priorität.

Die aktuellen Bauarbeiten auf der Strecke haben wir einkalkuliert. Wir gehen von einem Rückstau der Züge aus, der bis Schwedt Auswirkungen hat. Dadurch haben wir die Bahnstrecke von Schwedt nach Berlin sabotiert und lahmgelegt.

Warum wir das tun?

Wir sind voller Wut. Über die Heuchelei. Über die Lügen. Über die Verbrecher:innen, die uns regieren. Wir sind voller Wut über den Hunger, den Menschen erleiden, obwohl dieser Planet für alle Menschen Essen bereithält. Wir sind voller Wut, dass die Wirtschaft einfach weitermacht, dass wir alle als Schafe des Konsums gehalten werden, um den Profit zu maximieren. Wir sind es leid, dass wir wegen der Anhäufung des Reichtums in diesem Land, andere Menschen in anderen Ländern meist still und ungesehen sterben lassen. Wir sind voller Scham, dass wir heute Nacht nicht mehr tun können, als diese beschissenen Züge des Todes aus Schwedt zu stoppen. Wir sind voller Trauer, dass die weltweiten Bewegungen im Moment noch nicht die Kraft haben, den Regierungen eine faire, soziale, ökologische und den Tieren, Pflanzen und Menschen respektvolle Wirtschaftsweise abzutrotzen. Oder besser noch, die Regierungen hinfortzufegen, und nicht durch neue Unterdrückung und einen anderen Kapitalismus zu ersetzen. Das wäre unser größtes Anliegen.

Wir haben deshalb die Bahnstrecke sabotiert, auf der die Tankzüge nach Berlin fahren. Wer wir sind?

Wir sind in Belarus zu Hause, in der Ukraine, in Russland und Brandenburg. Wir kämpfen in Deutschland, in China, in den USA, in Afrika und Asien.

Wir sind Partisan:innen der weltweiten Klimagerechtigkeitsbewegung.

Wir sind die vulkanologische Eisenbahner:innengewerkschaft in dem Staatskonzern DB und schmelzen die Signalanlagen.

Wir sind die Überlebenden der Machnobewegung in der Ukraine, aufgerieben zwischen zaristischer und bolschewistischer Unterdrückung, wieder auferstanden, um den Kampf gegen die neuen Herren aufzunehmen.

Wir sind die Natives in Mexiko und stoppen den „DB Tren Maya“ durch den Regenwald.

Wir sind die Eisenbahner:innen in Belarus und stoppen die russischen Militärtransporte unter Einsatz unseres Lebens.

Wir sind Kriegsgegner:innen und sabotieren Waffen von Rüstungskonzernen und Militär.

Wir sind Feminist:innen und kämpfen für das Recht auf Abtreibung und gegen Feminizide, den Fundamentalismus und das Patriarchat, in Polen, in den USA, in Deutschland und global.

Wir sind Antifa in Sachsen und greifen Nazis militant an, um Diversitäten zu schützen. Dafür werden wir gejagt von einem Staat, der den NSU gewähren ließ.

Wir sind die Leidtragenden des Tesla-Konzerns und kämpfen um jeden Tropfen Trinkwasser in Brandenburg.

Wir sind die letzte Generation und verteidigen das Leben!

Wir sind unterschiedlich.

Wir sind viele.

Wir sind überall.

Wir sind bereit.

Warum Sabotage?

Sabotage, Blockaden, Besetzungen, Hacking und Aufstände sind Notwehrmaßnahmen. Sekundenkleber, Brandsätze, Graffitis, Computer, Brechstangen, Transparente, Steine und einiges mehr sind unsere Waffen.

Wenn der SUV brennt, wenn ihm die Luft ausgeht, wenn er vor unserer Sitzblockade halten muss, ist uns egal – Hauptsache er steht. Niemand hat das Recht einen SUV zu fahren.

Wenn die Zerstörung des Klimas und die Subventionierung des Krieges weitergeht und fröhlich das Öl in die Hauptstadt rollt, damit dort gefeiert werden kann, bis die Welt untergeht, setzen wir die Sabotage dagegen.

Unsere Schwäche zu beklagen und die Ignoranz der Politik und der Wirtschaft zu kritisieren oder auf andere zu hoffen, die den Karren aus dem Dreck ziehen, das ist nicht zielführend. Wer soll das denn sein? Wer soll denn handeln, wenn nicht wir? Wenn wir erkennen, etwas stimmt ganz grundsätzlich nicht, dann müssen wir handeln. Also haben wir zur Sabotage gegriffen.

Wir haben keine Zeit mehr für Kompromisse.

Der Klimanotstand ist jetzt.

Das Wasser wird weltweit knapp. Die Erde erwärmt sich jedes Jahr mehr. Die Wälder brennen. Die Flüsse verschwinden. Längere Laufzeiten für Atommeiler. Kippen des Kohleausstiegs. Das sagt eigentlich schon alles. Die Aufzählung ist endlos lang.

Wir werden grundsätzlich umdenken und radikale ökonomische Veränderungen gegen die destruktive Wirtschaftsweise und ihre Vertreter:innen durchsetzen. Wir werden uns nicht zwischen Putins Gas und der Erpressung der Wirtschaft zerreiben lassen, nicht zwischen Klimazerstörung und der unbegrenzten Verfügung der Energie für die Wirtschaft.

Es gibt Möglichkeiten des Handelns, des Stopps, des Nicht weiter so! Es gibt Auswege. Echte Sanktionen – gegen alles, was unsere Welt zerstört. Dazu gehört ein Stopp des Energietransfers aus Russland, dazu gehört vor allem, die Wirtschaft neu auszurichten. Es gibt die Möglichkeit des non-profits und des Stopps von Raubbau und Zerstörung des Planeten.

Nur noch das produzieren, was für das Leben aller Menschen gebraucht wird und nicht das, was uns eingeredet wird, was wir brauchen sollten. Business as usual war gestern. Die bisherigen ökonomischen Modelle, die auf Krieg und Zerstörung beruhen, verschwinden aber nicht einfach. Appelle helfen nichts, es zählen Taten.

Es ist Zeit für die Sabotage als militante Massenbewegung

Der Frieden, in dem wir zu leben glauben, war schon immer faul. Wir haben uns in diesem Land davon beeinflussen lassen, dass hier gerade keine Bomben fallen – dabei werden sie hier hergestellt. Wir haben hier keine Hungertoten, aber trotzdem sind die Lebensmitteltafeln bundesweit überlaufen.

Wir haben das Leid außerhalb der reichen Länder zwar gesehen, aber wir haben zu wenig dafür getan, es zu beenden. Wir alle wurden bequem und schläfrig, weil der Kapitalismus lauter feine Angebote für uns produziert.

Es gibt keinen Kapitalismus, der den Herausforderungen gewachsen ist. Schon gar nicht wird uns ein grüner Kapitalismus retten. Keine Flüssiggasteminals an der Küste, keine Lieferung aus Diktaturen wie Katar, kein Fracking, kein Hochfahren der Kohlekraftwerke oder sogar neuerdings wieder der Atomkraft.

Es ist Ende Gelände für eine zerstörerische Wirtschaft! Es ist Ende Gelände für Kolonialismus! Es ist Ende Gelände für das Patriarchat.

Wir rufen zur Sabotage, an allen Orten, an denen wir leben. Prüfen wir unsere eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten verdeckter militanter Strukturen und revolutionärer Aktivitäten. Der Besitz von Luxusgütern ist nicht unantastbar. Die Suffragetten bevorzugten die Zerstörung von Besitz und Reichtum, um das englische Parlament zum Frauenwahlrecht zu zwingen. Um den Zauber des zerstörerischen Konsums zu brechen, kann Angriff auf Luxusverheißendes ein Türöffner sein.

Wenn einige Wenige von lebensnotwendigen Gütern zu viel haben und damit noch Geschäfte machen, dann müssen wir ihnen diese wegnehmen und weltweit umverteilen.

Die „Last Generation“ stört das politische Tagesgeschäft der Regierung. Entsprechend aggressiv ist der Gegenwind. Lassen wir sie nicht alleine auf der Straße im Kampf mit der Selbstjustiz von Autofahrern, mit der Polizei und der Justiz. Die Klimagerechtigkeitsbewegung repräsentiert jetzt auch die Antikriegsbewegung!

Wir rufen an dieser Stelle alle Bewegungen und Menschen auf, loyal und unterstützend für Gefangene aus den Bewegungen einzustehen und diese in unsere Mitte zu nehmen. Seien es Antifas wie Lisa, seien es Klimaaktivist:innen, seien es die Menschen, die sich auf Straßen festkleben oder nachts erwischt werden.

„Wir befinden uns in einem Krieg um Brennstoffe. Es ist ein fossiler Krieg. Es ist klar, dass wir so nicht weiterleben können.“ März 2022 Svitlana Krakovska, ukrainische Klimawissenschaftlerin

Freiheit für die wegen Sabotage von Militärzügen inhaftierten Gewerkschafter:innen in Belarus, denen die Todesstrafe droht!

Freiheit für alle Zugpartisanen und Denis Dikun (aus Belarus und Russland)!

Freiheit auch für Sergej Konowalow, Eisenbahner, angeklagt der Planung eines Anschlags aufs Eisenbahnnetz!

Sofortige und bedingungslose Freilassung von Giannis Michailidis, im Kampf gegen seine Präventivhaft in Griechenland!

Freiheit für Dy und Jo für Lina und allen verfolgten und untergetauchten Antifas in Sachsen!

Stoppt die Todeszüge aus Schwedt!

Stoppt die LNG-Terminals!

Stoppt die Braunkohlekraftwerke Schwarze Pumpe und Jänschwalde und die LEAG!

Stoppt die Wasserräuber TESLA, die LEAG, COCA-COLA und Nestle!

Stoppt RWE vor Lützerath!

Stoppt den Tren Maya in Mexiko!

Stoppt die Kriegswirtschaft global!

Diese Aktion führten wir Gedenken an Anna Stepanowna Politkowskaja durch. Die Journalistin wurde 2006 durch Putin ermordet, um ihrer mutigen Arbeit zu den Kriegsverbrechen in Tschetschenien und dem korrupten russischen Apparat ein Ende zu setzen.

Revolutionäre Eisenbahner:innen in der Klimagerechtigkeitsbewegung – Anna Stepanowna Politkowskaja

Wir sind inspiriert von folgenden Sabotageaktionen und stellen uns in diese Zusammenhänge:

Die freundliche Hakenkralle“

https://de.indymedia.org/node/213515

Vulkangruppe: Gegen den Fortschritt der Zerstörung“

https://de.indymedia.org/node/149209

Bekenner*innenschreiben – Schienensabotage am Kalkwerk Wülfrath

https://de.indymedia.org/node/215075

Aktion gegen SUV-Reifen-Inflation

https://de.indymedia.org/node/220632

Klima- und Antikriegsaktivist:innen für den wirtschaftlichen Lockdown

bei Tesla und DB- Tren Maya

https://kontrapolis.info/6626/

Gemeinsam für das gute Leben für alle

geht auch mit der Hakenkralle!

https://de.indymedia.org/node/217025