From the residents of Køpi 137

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Von den Bewohnern*innen der Køpi 137:
Lieber Køpiplazt, uns werden die sommerlichen Grillpartys, die Pizza Küfas, die Gemüsegärten, die Live-Konzerte und die Cocktailbars fehlen, aber am meisten werden wir es vermissen, mit euch gemeinsam zu lachen, zu weinen, zu straiten. Einfach den ganzen Spaß den wir mit euch allen hatten!

Es gibt keine Worte, die die Trauer und den Hass beschreiben können, den wir angesichts dieser ungeheuerlichen Situation empfinden.
Auch wenn wir, die Bewohner*innen des Køpi-Hauses, nicht direkt unseren Wohnraum verlieren, so verlieren wir doch einen großen Teil unserer Familie, unserer Freunde und unserer Gemeinschaft. Wir wissen immer noch nicht, wie wir uns geistig auf diesen Moment und dessen Folgen vorbereiten sollen. Durch diese Räumung zerbricht eine Familie, die über Jahre hinweg entstanden ist. Eine Familie, die seit mehr als 26 Jahren Seite an Seite gelebt hat. Wir sind gemeinsam durch gute und schlechte Zeiten gegangen, sind zusammen älter und weiser geworden.

Deshalb können wir nicht akzeptieren, dass der Køpiplatz in wenigen Stunden verschwunden sein soll. Dass wir nicht einfach die Treppe runterlaufen und unsere Freunde*innen und Nachbarn*innen besuchen können. Anstatt gemeinsam zu leben, zu schaffen, unsere Fähigkeiten zu teilen und ein Projekt zu organisieren, werden wir auseinandergerissen und können uns nicht einmal mehr vom Fenster aus zuwinken.

Aber diese extremen Umstände haben uns mehr denn je klar gemacht: Wenn ihr versucht, uns  trennen, werden wir noch enger zusammenstehen!
Nachdem der Räumungsbescheid kam, hatten wir eine Frist von 3 Wochen, um Barrikaden zu errichten und uns von einander zu verabschieden. Auch wenn diese letzten Wochen anstrengend waren, sind wir bereit zu kämpfen! Wir werden den Køpiplatz nicht aufgeben und ihn weiter verteidigen.

Wir können uns nicht vorstellen, wie der Ort, an dem wir leben, ohne die Hälfte unserer Community aussehen wird. Wir müssen mit ansehen, wie die Bullen, der Gerichtsvollzieher und die Bauunternehmer den Køpiplatz zerstören und die Wägen einer nach dem anderen abtransportiert werden. Ein Teil der Køpi wird einfach ausgelöscht. All die Geschichten, Kunst aus aller Welt, Musik, Konzerte und Erinnerungen werden für immer unter einer weiteren Baustelle begraben. Die uns ständige Erinnerung an das erinnern wird was einmal war und was daraus geworden ist.

Aber die Zukunft ist noch ungeschrieben! Die Baugenehmigung von Sigfried Nehls endet am 24. November diesen Jahres. Wenn er bis dahin nicht das gesamte Gelände geräumt und mit dem Bau begonnen hat, läuft die Genehmigung aus. Wir werden nicht zulassen, dass ein weiterer Luxuskomplex die Nachbarschaft erobert.

Wir werden alles tun, um den letzten Tropfen bunten Widerstands in diesem Betongefängnis am Leben zu erhalten. Und, wir sind nicht allein. Die Stadt ist mit ihrer Gier zu weit gegangen. Wir müssen alles in unserer Macht stehende tun, um den Namen Køpiplatz am Leben zu erhalten! An alle unsere Freunde*innen und Unterstützer*innen: Macht heute Abend auf der Demo deutlich, dass der Køpiplatz nicht ohne Widerstand gehen wird!

Wir sehen uns am 15.10 um 20 Uhr am Zickenplatz!
Bringt eure Wut auf die Straße!

english –

From the residents of Køpi 137:

Dear Køpiplazt, we gonna miss the summer grill parties, pizza küfas, vegetable garden, live concerts, and cocktail bars we had together. But for the most, we will miss to laugh, cry, argue and have fun with all of you!

No words can describe the sadness and hate we feel toward this outrageous situation. Even if we, the residents of Køpi building, don’t lose directly our living places, we lose a big part of our family, friends, and community. We still don’t know how to mentally prepare ourselves for this moment and aftermath. This eviction is breaking up a family that’s been created over years. A family who has been living for more than 26 years side by side. We have been going together through both bad and good times, growning older and wiser together.

Therefore, we can not accept, that in just a matter of hours Køpiplatz will be gone. That we can not just run down the stairs and visit our friends and neighbors. That instead of living, creating, sharing skills, and organizing a project together, we will be torn apart and can´t just wave to each other from windows.
But these extreme circumstances have made it clear now more than ever: if you try to break us up, we will always stay united! Since the letter of eviction arrived, we had a deadline of 3 weeks to build up barricades and prepare to say goodbye. Even if these last weeks have been exhausting, we are ready to fight! We will not give up on Køpiplatz and we will keep on defending it.

We cannot imagine how the place that we live in will be like without half of the community. To have to witness the cops, bailiffs, and developers destroying the Køpiplatz and carrying out the wagens one by one. To see a part of Køpi been swiped out. All the history, art from all over the world, music, concerts, and memories = buried forever under another construction site. As a constant reminder of what once was and what is becoming.

But the future is not written yet! Sigfried Nehls‘ building permission will end on the 24th of November this year. If he doesn’t clear all the area and start to built before that date, the permit will expire. We will not let another luxury complex take over the neighborhood. We will do everything we can to keep the last drop of colorful resistance alive in this concrete prison. And we are not alone. The city has gone too far with its greed, we need to do everything in our power to keep the name Køpiplatz alive!

To all our friends and supporters: make it loud and clear today evening at the demo that Køpiplatz will not go without resistance!

We see each other at 15.10. – 8pm at Zickenplatz!
Bring your anger to the streets!

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passiert am 14.10.21