Aufruf zur Demonstration in Hamburg: Rigaer94 verteidigen!

Aufruf zur Demonstration in Hamburg: Rigaer94 verteidigen!

Seit Jahren schon wehren wir uns in Großstädten wie Hamburg und Berlin gegen die von Investor*innen, Spekulant*innen und nicht zuletzt von den Städten selbst vorangetriebene Gentrifizierung und die Verdrängung von Orten, an denen Menschen selbstorganisiert und solidarisch miteinander leben und sein können.

Allein im letzten Jahr wurden in Berlin bereits zentrale linke Orte wie Liebig 34, Syndikat, Meuterei und weitere von martialischen Polizeiaufgeboten geräumt. In Hamburg verhinderte die Stadt den Kauf des Wohnprojekts Fährstr. 115 durch die Bewohner*innen und das Mietshäuser-Syndikat indem sie im letzten Moment von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch machte und plant, das Gebäude abzureißen.
In Berlin ist nun neben dem Köpi-Wagenplatz und dem Jugendzentrum Potse auch die Rigaer 94 wieder akut räumungsbedroht.

Nachdem der Versuch unter Vorwand einer Brandschutzprüfung Zugang in die Rigaer 94 zu bekommen zunächst gescheitert ist, versuchen Eigentümer und Berliner Senat nun mit einer Räumungsklage gegen die im Erdgeschoss befindlichen Räume des autonomen Jugendclubs Keimzelle und der Kadterschmiede legal Zutritt zum Haus zu bekommen.
Gleichzeitig will der Eigentümer am 17. oder 18. Juni eine erneute Brandschutzbegehung selber durchführen und verlangt, dass die Rigaer94 dafür freiwillig ihre Türen öffnet.

Dass die bereits zuvor stattgefundene Brandschutzprüfung dem Eigentümer nicht genügt, sowie Drohbriefe an die Mieter*innen mit der Aufforderung das Mietverhältnis schnellstmöglich zu kündigen und dass das Gebäude online als bereits leere Immobilie zum Verkauf angeboten wurde, zeigt offensichtlich, dass die erneute Brandschutzbegehung nur ein fadenscheiniger Vorwand ist, um eine Möglichkeit zur Räumung des Hauses zu legitimieren oder diese zumindest vorzubereiten.

Nicht nur weil die Rigaer 94 – solange ungeräumt – nicht kapitalistisch verwertbar ist, ist sie seit Jahren unter verschiedenen politischen Führungen kontinuierlicher staatlicher Angriffe, Belagerungen und Räumungsversuche ausgesetzt. Auch weil sie sich stets offen angriffslustig und kämpferisch positioniert und sowohl in internationalen revolutionären als auch in nachbarschaftlichen, rebellischen Kämpfen involviert ist, will die Stadt spätestens nach der Beseitigung der Liebig 34 nun auch der Rigaer 94 endgültig den Gar aus machen.
Umso mehr verdient sie unsere kämpferische Solidarität!

Wir werden unsere Räume nicht kampflos aufgeben. Weder in Berlin, Hamburg und auch sonst nirgendwo.
Unsere Utopien von einem emanzipatorischen, solidarischen Zusammenleben lassen sich nicht räumen!

Deshalb wollen wir angesichts des voraussichtlichen Räumungsversuchs der Rigaer94 unsere Wut darüber auf die Straße tragen. Egal wie die Begehung Mitte Juni abläuft, sicher bleibt, dass weitere Angriffe auf das Hausprojekt folgen werden.
Überlegt euch in euren Bezügen, wie wir kreative offensive Solidarität auf der Straße zum Ausdruck bringen können. Lassen wir unsere kollektive Wut nicht unterdrücken.

Kommt zur Demonstration am 25. Juni 2021 | 19 Uhr | Park Fiction

Von Hamburg nach Berlin: Unsere Leidenschaft für die Freiheit ist stärker als jede Autorität!!

PlakatHamburggeändert

passiert am 25.06.2021