Feuer dem Ordnungs- und Mietenwahnsinn

Am frühen Morgen des 25. März, kurz vor der Räumung der Kollektivkneipe Meuterei, platzierten wir einen 5-Liter Kanister mit Benzin plus Zünder und einen Autoreifen vor der Eingangstür des Ordnungsamtes Reinickendorf. Gleichzeitig setzten wir ein Auto der Wohnungskonzerns Vonovia in Brand.

Dadurch haben wir den Betrieb dieser Behörde massiv gestört, die Renovierungsarbeiten dauern noch länger an, der Ausbau des Ordnungsamtes im Märkischen Viertel wurde erstmal gestoppt. Äußerst sinnvoll – so können die selbstgefälligen Ordnungshüter:innen vielleicht weniger Obdachlose vertreiben, Parkscheine ausstellen, Radfahrer:innen belästigen oder ihre antisoziale Haltung gegenüber den Menschen in den Parks in Kontrollen ausdrücken. Sie sind die kleinen Helferlein unserer Unterdrückung. Wenn wir ihre Uniformen sehen, sollen wir kuschen und das wenige, was an Münzen noch in unseren Taschen ist, an den Staat blechen. Bestenfalls sollen wir ihre Anwesenheit schon in unseren Köpfen haben, uns gegenseitig denunzieren und selbst regulieren. Kein Wunder also, dass der Beauftragte für Ordnungsangelegenheiten im Bezirk Reinickendorf von der faschistischen AfD gestellt wird.

Während Bullen und Ordnungsamt neben der Angst in unseren Köpfen, meist durch direkt sichtbare Gewalt unsere Leben in Law und Order-Schubladen pressen, ist die Gewalt, die vom Eigentum an Häusern, Wohnungen und sozialen Orten ausgeht erstmal unsichtbarer. Doch Mieten, Zwangsräumungen, Verdrängung sind Ausdruck eines strukturell ungerechten Systems. In der aktuellen Krise sind Immobilienkonzerne die Gewinner, die ungehindert Profit mit unserem Wohnraum einstreichen. Vonovia, als einer der agressivsten und größten Player im Immobilliengeschäft ist deswegen schon öfters zum Ziel wütender Aktionen geworden.

Zeigen wir Eigentümer:innen wie Vonovia, Deutsche Wohnen und Co. und Hausverwalter:innen, was eine entschlossene Mieter:innenbewegung von ihnen hält: Nichts! Die Häuser gehören uns, die in ihnen leben – ihre Autos und Firmensitze hingegen auf den Müll!

Sabotieren wir die menschenfeindlichen Tätigkeiten von Bullen und Ordnungsämtler:innen!

Wir müssen ihre Scheisse nicht erdulden, wir können uns dagegen zusammentun und wehren!

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passiert am 25.03.2021