Anarchistischer Aufruf gegen die Gründung der jungen Patrioten in Gießen in der Hessenhalle:

Wir rufen alle Anarchist*innen und antiautoritären Menschen auf am 29.11./30.11 nach Gießen zu fahren, um die Gründung der jungen Patrioten, die neue AfD Jugendpartei mit allen Mitteln zu verhindern. Wir rufen Euch, liebe Kompliz*innen und Kämpfer*innen, dazu auf bereits im Vorfeld zu mobilisieren, um auch tatkräftig gegen den Parteitag und ihre Helfer*innen zu kämpfen. Lasst uns die Ideen und Orte der AfD, der jungen Patrioten, aller Neo-Nazis, Rechten und ihren Freund*innen zerstören und ihnen das Leben so schwer wie möglich machen!

Bis jetzt ruft hauptsächlich das Bündnis widersetzen zu Gegenprotesten auf. Mehr Infos auf www.widersetzen.com. Sie rufen zu Massenaktionen des zivilen Ungehorsams, zu Demonstrationen und Online Aktivismus auf. Es gibt viele Gründe widersetzen als Bündnis zu kritisieren, aber wir denken es wäre ein falscher Schluss aus diesem Grund nicht zu versuchen die Gründung der jungen Patrioten zu verhindern. Ja es reicht nicht die Straße zu blockieren und die Gründung für ein paar Stunden zu verhindern. Es braucht mehr. Wir rufen darum alle Menschen dazu auf autonom dafür zu sorgen, dass die Gründung der Jungen Patrioten nicht stattfinden kann; mit allen Mitteln die notwendig sind. Antifa war schon immer Handarbeit und wird es bleiben!

Neben dem offensichtlichen Grund, dass die Ideen der AfD und ihren Jungfaschisten scheiße sind, gibt es einige andere Gründen diese spezielle Veranstaltung zu blockieren:
Durch die Gründung einer Jugendpartei, bekommen junge Neo-Nazis und Rechte eine Organisation, die durch ihre Rechtsform so abgesichert ist, wie die der Jusos, der jungen Union etc. Damit unterscheiden sie sich von der Jungen Alternative, einem AfD nahen Jugendverein, der an derem letzten Parteitag aufgelöst wurde. Als Jugendpartei erhalten sie Zugang zu mehr Ressourcen, staatlichen Geldern und rechtlicher Sicherheit. Sie bilden ein Sammel- und Netzwerkbecken für und von jungen Neo-Nazis und Rechten. Dadurch bekommen sie mehr Reichweite: Ihre Ideen und der Rechtsruck werden noch mehr normalisiert, als sie es sowieso schon sind.

Für uns ist das Verhindern auch eine Kritik an den bestehenden Verhältnissen: Der Gründungsprozess der Jungen Patrioten wird innerhalb der parlamentarischen Demokratie ermöglicht. Dies ist nur einer von tausend Gründen der uns zeigt, dass wir uns nicht auf die parlamentarische Demokratie verlassen können – wir müssen es deshalb selbst in die Hand nehmen: Uns geht es darum, nicht nur ein Zeichen gegen den Rechtsruck zu setzen, sondern konkret die Arbeit von Neo-Nazis und Rechten zu sabotieren und diese zu verhindern.

Wir sind sicher, dass eine Massenaktion die Gründung maximal verzögern und sie nicht verhindern wird. Mit unseren Taten und Aktionen, außerhalb des Appellierens an den Staat, wollen wir Feuer in unseren Herzen entfachen, welches andere dazu inspiriert auch selbstbestimmt zu fühlen und zu handeln!
Darum: egal ob wir in der Messehalle die Durchführung sabotieren, ob wir die Autobahnen stilllegen, die Stadt Gießen zum brennen bringen, oder in anderen Städten solidarische Aktionen machen – wir widersetzen uns alle. Wann und wie wir es wollen!

passiert am 2.11.2025