Einladung zu einem digitalen Treffen, am 23.06. um 18Uhr

Einladung zu einem digitalen Treffen, am 23. 06. um 18Uhr
Du hast Angst vor der ansteigenden patriarchalen und faschistischen Gewalt?
Dich frustriert die kapitalistisch feministische Selbstinszenierung?
Du möchtest die Vereinzelung und Isolation von feministischen Ideen in der Gesellschaft beenden?
Gestalte mit uns ein bundesweites feministisches Netzwerk!
Komm zu unserem nächsten digitalen Kränzchen. Um genauere Infos und den Link zum Call zu kriegen, schreib uns eine Mail: feministischefront@systemli.org
Analyse: Warum Feministische Front?
Im Laufe der letzten Jahre ist Feminismus im Mainstream angekommen. Bürgerlich feministische Selbstinszenierungen begegnen uns auf Social Media und Kinoleinwänden — sie sind fester Bestandteil der Popkultur geworden. 45 Staaten haben die sogenannte Instanbul Konvention, die als völkerrechtlicher Vertrag zur Prävention von patriarchaler und häuslicher Gewalt erarbeitet wurde, unterzeichnet, 34 davon ratifiziert. Doch noch immer sind zahlreiche Frauen und queere Menschen von kapitalistischer, patriarchaler und sexualisierter Gewalt und Ausbeutung betroffen, verdienen weniger als Männer, haben keinen oder nur schlechten Zugang zu Abtreibungen und leisten überdurchschnittlich viel Care-Arbeit. Noch immer wird in Deutschland jeden zweiten Tag ein Feminizid begangen.
Gegen Frauen, queere Menschen und andere marginalisierte Gruppen gerichtete strukturelle, physische und psychische Gewalt ist noch immer allgegenwärtig. Sie basiert auf tief verankerten patriarchalen, rassistischen und kolonialen Machtlogiken, die Ungleichheit und Ausbeutung legitimieren. Diese Gewalt ist ein grundlegender Bestandteil sowohl kapitalistischer als
auch patriarchaler Strukturen. Auch deshalb müssen feministische und sozialistische Kämpfe untrennbar miteinander verbunden werden.
Dafür fehlt uns eine starke und geeinte feministische Bewegung, die es in Deutschland so zuletzt im vergangenen Jahrhundert gegeben hat. Wir wollen und müssen deshalb raus aus der strukturellen Vereinzelung, um uns als Bewegung besser zu organisieren: Lasst uns eine gemeinsame feministische Front aufbauen!
Perspektive & Anspruch
Oft führen inhaltliche Differenzen unter Feminist:innen zu Spaltung und struktureller Vereinzelung. Zu Themen wie Transinklusivität, Sexarbeit, Religion oder Staat und Feminismus existieren unterschiedliche, teils widersprüchliche Positionen. Häufig fehlen Kapazitäten, Kraft und Ausdauer, um miteinander ins Gespräch zu kommen, zu diskutieren und Widersprüche auszuhalten.
Die Frage, wie ein nachhaltiger Umgang mit bestehenden Meinungsverschiedenheiten zwischen Gruppen oder Einzelpersonen gefunden werden kann, steht daher im Zentrum der Arbeit der Feministischen Front.
Von beteiligten Akteur:innen erfordert das die Bereitschaft, Widersprüche auszuhalten. Ebenso gilt es für eine gemeinsame Struktur ein Grundkonsens auszuhandeln, der die Basis der Zusammenarbeit bildet.
Worin wir uns einig sind
Wir streben eine feministische Bewegung an, die queer- und transinklusiv, antifaschistisch und solidarisch mit dekolonialen sowie internationalen feministischen Kämpfen ist. Eine Bewegung, in deren Zentrum das uneingeschränkte Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper steht und die sich darin einig ist, dass Patriarchat und Kapitalismus untrennbar miteinander verknüpft sind – und gemeinsam bekämpft werden müssen.
Die Feministische Front soll zu einer starken und bundesweit organisierten Kraft heranwachsen. Feminist:innen aus bestehenden Strukturen abzuwerben und ausschließlich in der Feministischen Front zu organisieren, widerspricht unserem Grundgedanken.
Denn obwohl die Fragmentierung feministischer Akteur:innen eine der größten Herausforderungen der aktuellen feministischen Bewegung darstellt, liegt die Stärke der Bewegung auch in ihrer Pluralität.
Ziele & Ausrichtung
Die Feministische Front soll vorhandene Strukturen nicht aufsaugen, sondern in ihrer politischen Arbeit bestärken. Sie kann als Plattform agieren, auf der etwa Wissen geteilt und ausgetauscht wird. Sie kann genutzt werden, um bundesweit Aktionen zu koordinieren. Sie stellt einen ersten Anlaufpunkt für alle dar, die an feministischer politischer Arbeit interessiert sind.
Alle Feminist:innen und feministischen Gruppen sind dazu eingeladen, Teil der Feministischen Front zu werden. Wir freuen uns, wenn ihr an der Feministischen Front mit eurem Wissen und euren Perspektiven mitwirkt.
Wir rufen daher alle Feminist:innen, die sich von unserer Idee angesprochen fühlen, dazu auf, sich am Aufbau der Feministischen Front zu beteiligen!
Wer wir sind & was wir (gerade) machen:
Wir sind deutschlandweit vernetzt und noch in der Aufbauphase. Um einen Überblick über die feministischen Strukturen und Akteur:innen in Deutschland zu erhalten, führen wir ein umfassendes Mapping durch. Dafür werden feministische Journalist:innen, Hochschulgruppen, Nachbarschaftsinitiativen, Räume, politische Gruppen, aber auch z.B. Social-Media-Accounts erfasst und kategorisiert. Durch das Mapping kann erschlossen werden, welche Strukturen bereits existieren, wie diese miteinander in Kontakt stehen und wo fehlende Verbindungen noch geknüpft werden müssen.
In einem ersten Schritt soll eine digitale Infrastruktur entstehen, um eine lokale sowie bundesweite Vernetzung zu stärken.
Lasst uns die kämpfe verbinden und unsere Kräfte in einer Bewegung bündeln!