Der Herbst wird heiß – FAntifa Berlin lädt ein

Die Bedrohung von Rechts nimmt weiter zu und radikaler Antifeminismus wird verbreitet. Besonders Marzahn-Hellersdorf ist ein Hot-Spot rechter Aktivitäten. Nicht nur die Zustimmung zur AfD ist im Ostberliner Randbezirk größer als anderswo in Berlin. In den vergangenen Monaten haben rechte Bedrohungen in Ostberlin weiter zugenommen. Queere Menschen werden auf der Straße angefeindet, mehrfach wurden Antifaschist*innen in Marzahn-Hellersdorf von Neonazis überfallen, rassistische Vorfälle in der Bahn sind Alltag. Mittlerweile haben sich neue gewaltbereite Neonazigruppen gegründet. Sie fahren bundesweit zu CSD-Veranstaltungen, um queere Menschen zu bedrohen und einzuschüchtern. Zahlreiche Neonazis, die bei den Störaktionen der CSDs in Magdeburg, Leipzig, Wismar und Görlitz organisatorische Aufgaben übernommen haben, wohnen in Marzahn. Mit ihrer Präsenz wollen sie Angsträume für Betroffene schaffen. Das wollen wir nicht so stehen lassen! Wir wehren uns! Kommt zu unserer kämpferischen Demo am 19.10. nach Marzahn! Erscheint zahlreich, denn wir wollen den Faschos nicht das Spielfeld überlassen und einen starken feministischen Ausdruck dort hinbringen, wo er besonders notwendig ist!

// Alle Termine rund um die Demo

– Donnerstag, 03.10. „III. Weg, DJV, JS – queerfeindliche Neonazigruppen in Marzahn-Hellersdorf & feministische Gegenwehr“
18 Uhr, JFE Ann Landsberger (Prötzeler Ring 13, Marzahn)

– Samstag, 05.10. „Zwischen Ablehnung und Instrumentalisierung: Antifeminismus und Femonationalismus“
20 Uhr, Bandito Rosso (Lttumstraße 10a, Prenzlauer Berg)

– Dienstag, 08.10. „III. Weg, DJV, JS – queerfeindliche Neonazigruppen in Marzahn-Hellersdorf & feministische Gegenwehr“
18 Uhr, Kadterschmiede (Rigaer Straße 94, Friedrichshain)

– Samstag, 19.10. „Demo: Patriarchat Sterben Lassen – Antifaschistisch kämpfen!“
16 Uhr, Start S-Bahnhof Raoul-Wallenberg-Straße (Marzahn)

– Donnerstag 24.10. Kennenlern-Tresen nach der Demo – Support your local FAntifa
18 Uhr, JFE Ann Landsberger (Prötzeler Ring 13, Marzahn)

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Aufruf zur feministischen Demo in Marzahn!
—English below—-

Es reicht nicht, im Herbst mit einem Pumpkin Spice Latte im „the future is feminist“ Shirt gemütlich auf dem Sofa den Fall des Patriarchats herbei zu manifestieren. Ein PSL hat noch kein Patriarchat zu Fall gebracht.
Taten müssen folgen! Wir organisieren uns und nehmen uns die Straße mit einer Agenda: Patriarchat Sterben Lassen!

Denn das Patriarchat lebt. Das sehen wir überall. Das spüren wir jeden Tag.
Wir werden auf der Straße belästigt, im Club, im Internet, im Taxi auf dem Weg nach Hause, das wir uns gerufen haben, um nicht in der Bahn belästigt zu werden. Selbst im Kreise der Familie, in unseren eigenen vier Wänden, sind wir nicht sicher.
Und wenn wir darüber sprechen, dann „übertreiben“ und „lügen“ wir. Während inzwischen alleine in Deutschland jeden zweiten Tag ein (cis) Mann seine (Ex-)Partnerin ermordet, behaupten sie WIR wären „hysterisch“ und unser Feminismus würde daraus bestehen, Männer zu hassen – das stimmt zwar so nicht, aber wer könnte es uns aktuell noch verübeln?!

Neue und Alte extreme Rechte, Konservative, Antifeminist*innen und Fundis stehen sich in nichts nach, wenn es dann darum geht, diese Gewalt zu instrumentalisieren, um die rassistische Erzählung des „gefährlichen Ausländers“, der die weiße Frau bedroht, weiter zu befeuern. Damit bedienen diese Faschos nicht nur alte KKK-Propaganda, sondern beweisen einmal mehr, dass sie gar nichts raffen. Denn geschlechtsspezifische Gewalt kennt keine Klasse, keine Herkunft und keine Hautfarbe. Sie kommt in jeder Schicht und in jedem Milieu vor. Täter sind Familienväter, Krankenpfleger,Journalisten, Feuerwehrmänner, Klempner, Unternehmer.

Und die Gewalt ist überall. Ihre tiefe gesellschaftliche Verankerung zeigt sich auch durch die Notwendigkeit, Schutzsuchende an Frauenhäusern abweisen zu müssen, weil es einfach nicht genug Plätze gibt und im Haushaltsplan munter weiter gekürzt wird, durch systematische Transfeindlichkeit, durch Victimblaming bei Gerichtsprozessen oder durch mediale Berichterstattung, die mal wieder von „Eifersuchtsdrama“ spricht, statt verdammt noch mal von Femizid.

Gleichzeitig werden Rechte, Fundis und Co. nicht müde, die Queere Community zum Feindbild zu erklären. Mit ihren so gefährlichen wie falschen Erzählungen von Queers als Bedrohung für die „traditionelle Familie“, cis Frauen oder Kinder, zielen sie darauf ab, die Rechte und die gesellschaftliche Akzeptanz von queeren Menschen zu untergraben.

Und als wenn das nicht alles schon Grund genug wäre, das dampfende Heißgetränk in ein Wurfgeschoss zu verwandeln, fühlen sich Faschos mittlerweile wieder sicher genug, um am helllichten Tag in vermeintlich linken Kiezen Antifas anzugreifen und CSDs in ganz Ostdeutschland zu terrorisieren.

Zeit eine Runde außerhalb des Rings zu drehen! Kreuzberger Gratismut ist vorbei, gerade in Berliner Außenbezirken, wo viele der Faschos wohnen, muss Antifeminismus und Faschismus die Stirn geboten werden!

Kommt zu unserer kämpferischen Herbstdemo nach Marzahn! Wir wollen Präsenz zeigen und den Faschos nicht das Spielfeld überlassen. In ganz Berlin soll sich kein Faschist mehr sicher fühlen!

Patriarchat sterben lassen – und wir gucken beim Ausbluten zu.

Call for a feminist demo in Marzahn!

It is not enough to sit comfortably on the sofa in the fall with a Pumpkin Spice Latte in a “the future is feminist” shirt to manifest the fall of the patriarchy. Action must follow! We organize ourselves and take to the streets with an agenda: Let patriarchy die!
Because patriarchy is alive. We see that everywhere. We feel it every day. We are harassed on the street, in the club, on the internet, in the cab on the way home that we called to avoid being harassed on the train. Even in the family circle, in our own four walls, we are not safe.

And when we talk about it, we “exaggerate” and “lie”. While in Germany alone a (cis) man murders his (ex-)partner every other day, they claim WE are “hysterical” and that our feminism consists of hating men – that’s not true, but who could blame us at the moment?

New and old far right, conservatives, anti-feminists and christian fundamentalists are all the same when it comes to instrumentalizing this violence to further fuel the racist narrative of the “dangerous foreigner” who threatens white women. In doing so, these fascists are not only serving up old KKK propaganda, but also proving once again that they don’t understand anything. Because gender-based violence knows no class, no origin and no skin color. The perpetrators are family men, nurses, journalists, firemen, plumbers, entrepreneurs.

And violence is everywhere. Its deep roots in society can also be seen in the need to turn away people seeking protection at women’s shelters because there are simply not enough places and the budget continues to be cut, in systematic trans hostility, in victim-blaming in court cases or in media coverage that once again speaks of “jealousy drama” instead of fucking femicide.

At the same time, right-wingers, christian fundamentalists and the like never tire of declaring the queer community to be the enemy. With their dangerous and false narratives of queers as a threat to the “traditional family”, cis women or children, they aim to undermine the rights and social acceptance of queer people.

And as if that wasn’t reason enough to turn the steaming hot drink into a projectile, fascists now feel safe enough again to attack antifas in broad daylight in supposedly left-wing neighbourhoods and terrorize CSDs across East Germany!

Time to take a spin outside the ring! Especially in Berlin’s outer districts, where many of the fascists live, anti-feminism and fascism must be confronted!

Come to our militant autumn demo in Marzahn! We want to show our presence and stand up to the fascists! No fascist should feel safe in Berlin anymore.

Let the patriarchy die – and we watch it bleed out.

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