Der preis ist heiß – Heraus zur Demo gegen Teslas Giga-Factory [+eng]

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Gegen grünen Kapitalismus, Land- und Wassergrabbing und noch mehr Individualverkehr – gegen Tesla und alle kapitalistischen Produktionsweisen und Beziehungsformen

Die Firma Tesla setzt auf eine „grüne Politik“, die Technologien für „erneuerbare Energien“ wie die elektrischen Batterien fördert. Diese schaden sehr den Ökosystemen in den Abbaugebieten, indem sie die Artenvielfalt zerstören, das Wasser verseuchen und den lokalen indigenen Gemeinschaften sozialen und ökologischen Schaden zufügen. Tesla baut seine Profite auf dem Leben von Menschen und anderen Lebewesen im globalen Süden auf, indem es Lithium abbaut und z.B. nach Deutschland bringt, um mehr Autos und Batterien zu bauen. Durch die Verseuchung von Wasser, die Aneignung von Land und die Schaffung von Fantasien für die Reichen, kreieren sie die Illusion, dass sie den Planeten vor dem Klimawandel retten werden. Hier treibt Tesla den Individualverkehr voran und damit auch die Gefährdung unserer Leben und des Planeten. Wir brauchen nicht noch mehr Autos – auch keine elektrischen!

Grüne Energie ist eine Umverteilung zu den Profiten der Reichen. Der deutsche Staat und das Kapital lassen natürlich keine Chance aus und werden zu aktiven Unterstützern dieses Unternehmens und seiner Expansion. In einer Zeit, in der die Inflation und die kapitalistische Krise zur Normalität geworden sind, in der soziale Absicherung quasi nicht existiert, besteht der Vorschlag des Staates darin, den Einheimischen Land und Wasser zu stehlen und Elektroautos zu kaufen. Elektroautos, die sich nur die Reichen leisten können und die wir gar nicht brauchen!

Wasser ist Leben – Tesla’s griff nach dem Wasser

Verbunden mit der Landnahme in großem Stil und genauso systematisch ist der massenhafte Aufkauf von Trinkwasser, den Tesla in Grünheide betreibt. Brandenburg leidet mit der Klimaveränderung bereits zunehmend an Wassermangel, was sich einerseits bei den Menschen in der Gegend durch Wassersparverordnungen bemerkbar macht und andererseits die Ökosysteme wie den Spreewald akut gefährdet. Wasser, das allen zusteht, wird von Tesla einfach weggekauft und verbraucht. Verbraucht bedeutet in diesem Fall, dass es stark verschmutzt an die Wasserbetriebe zurückgegeben wird, die es auf Kosten der Allgemeinheit aufbereiten. Eine Zurückgabe in den Boden und damit das Grundwasser ist nicht möglich, sprich das Wasser das Tesla nutzt ist tatsächlich weg. In der Gegend von Grünheide macht sich aber Widerstand gegen dieses „Wassergrabbing“ Teslas und gegen die korrupte Politik breit, die jeden Anspruch von Tesla auf die Verschmutzung von Frischwasser über die gesetzlichen Grenzen hinaus untersützt (https://de.indymedia.org/node/343975). Wir unterstützen diesen Widerstand, weil Land- und Wassergrabbing die Ressourcen der Allgemeinheit privatisiert. Wenn Land und Wasser privatisiert werden, dann bedeutet dies auch, dass sie knapper werden, dass die Preise steigen und dass Natur und Mensch mehr dem Diktat des Marktes unterworfen werden.

Elon Musks Feindschaft gegen Arbeiter*innen und Gerwerkschaften

Elon Musk betreibt eine offen gewerkschaftsfeindliche Politik und will zudem jede Organisierung der Arbeiter*innen verhindern. Die Wahl des Betriebsrat vor der eigentlichen In-Betriebnahme der Fabrik zeigt dies so wie der Widerstand Teslas gegen Tarifverträge. Tarifverträge zwischen den Arbeiter*innen und dem Unternehmen würden für letztere einen Gewinn an Sicherheit bedeuten – sowohl finanziell als auch in Fragen von Arbeitsschutz. Von Tesla wird eine langfristige Verantwortung für die Arbeiter*innen abgelehnt und um nicht negativ ins Rampenlicht zu geraten, wird aktuell mehr Lohn gezahlt als in üblichen Verträgen. Ziel ist es, wie bei der Missachtung der Umwelt auch, das Unternehmen Unabhängig von gesellschaftlichen Bedürfnissen zu machen. Die Arbeiter*innen sollen das schwächste Glied des Systems sein, das man flexibel je nach Konjuktur und politischer Lage maximal auspressen kann. In der Arbeiter*innenfeindlichen Politik Teslas zeigt sich für uns der Charakter des Kapitalismus sehr deutlich.

Wie grundlegend für Tesla die Zerschlagung jeglicher Organisierung ist, zeigt das Beispiel in Schweden. Dort sind seit mehr als vier Monaten Arbeiter*innen der Tesla-Werkstätten im Streik für Tarifverträge. Dem Streik schlossen sich nacheinander Hafenarbeiter*innen an, die keine Teslas mehr verladen, dann Post-Angestellte, die keine Nummernschilder mehr für Tesla lieferten, dann finnische, norwegische und dänische Hafenarbeiter*innen, die es den schwedischen gleichtaten, dann Arbieter*innen des Abfallmanagements von Tesla und nun wird wohl bald die Wartung der Super-Ladestationen zum erliegen kommen. Elon Musk gibt trotz der Verluste an Geld und Ansehen nicht nach. Er sieht sich als Vorkämpfer gegen eine Arbeiter*innenbewegung und gegen die Macht der Arbeiter*innen.

Wir denken aber auch nicht, dass die Gewerkschaften die Lösung des Problems sind, denn sie haben sich der Partnerschaft mit den Konzernen verschrieben. Hier sei der Kommentar zur Giga-Factory von IG-Metall-Chef Jörg Hofmann erwähnt: „Dass der US-Konzern hier ein Werk eröffnet, ist ein sehr positives Signal für den Investitionsstandort Deutschland, für die gesamte Mobilitätsindustrie…“

Wir wollen nach Grünheide, um mit denen in Verbindung zu treten, die nicht dem Hype um Elektroautos oder einer totalvernetzten und überwachten Welt verfallen sind. Wir geben und wir fordern (praktische) Solidarität auf der Grundlage des Bewusstseins, dass der Kapitalismus und Unternehmen wie Tesla uns versklaven und ausbeuten. Unsere Solidarität gilt den Menschen, die in Grünheide von der Wasserknappheit betroffen sind, den Menschen, die ihr Land gegen Lithiumminen verteidigen müssen, den sich organisierenden Menschen im Tesla-Betrieb und sie gilt auch der leidenden Erde und ihren Lebewesen. Widerstand und Organisierung von Unten werden Tesla zu Fall bringen und uns helfen, ein besseres Leben aufzubauen!

Wir finden, es ist Zeit, dem Kampf gegen Tesla und insbesondere die geplante Erweiterung der Giga-Factory beizutreten. Kommt zur Demo am 10.03.2024 um 14:00 am Bahnhof Fangschleuse! Macht mit bei den Aktionstagen gegen Tesla vom 8. bis 12. Mai.

Reiht euch bei der Demo gerne hinter dem DerPreisIstHeiss Transparent ein!

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The price is hot – Join the Demo against Tesla’s Gigafactory!

Against green capitalism, land- and water-grabbing and increasing individual transport – against Tesla and every capitalist form of production and relations

The company Tesla uses green policies promoting “renewable energy” technologies such as electric batteries. This in fact causes huge damages to ecosystems in extraction areas by destroying biodiversity, contaminating water, and causing social and environmental damage to local communities. Tesla builds its profits on human and non-human lives, from the Global South by extracting lithium and bringing it for example to Germany to build more cars and batteries. By contaminating water, grabbing land and creating fantasies for the rich, they pretend that they will save the planet from climate change. Here, Tesla promotes more individual transport means, and therefore continues to endanger our livelihoods and the planet. We don’t need more cars, even electric ones!

Green energy means redistribution of wealth to the profits of the rich. The German state and capital of course don’t lose any chance and become an active supporter of this company and its expansion. During a period where inflation and their capitalistic crisis have become a normality, where social welfare nearly does not exist and does not compensate the rising costs of living, the state’s proposal is to steal land and water from locals and buy electric cars. Electric cars that only the rich can afford and we do not even need!

Water is life – Tesla’s Water-grabbing

Linked to large-scale and equally systematic land grabbing is the mass grabbing of drinking water that Tesla is carrying out in Grünheide. Brandenburg is already suffering from increasing water shortages as a result of climate change, which affects people in the area through water conservation regulations on the one hand, and acutely endangering ecosystems such as the Spreewald on the other. Water that is a common for human and non-human lives is simply being bought away by Tesla and consumed. In this case, „consumed“ means that it is returned heavily polluted to the water companies, which treat it at the public’s expense. There is no way to return it to the ground, meaning that the water Tesla uses is actually gone. Around and in Grünheide, however, resistance is spreading against the water-grabbing by Tesla and against the corrupt policies that support any claim by Tesla to pollute fresh water beyond the legal limits (https://de.indymedia.org/node/343975). We support this resistance because land and water grabbing privatizes the public’s resources. When land and water are privatized, it also means that they become scarcer, that prices rise, and that nature and people become more subject to the dictates of money.

Elon Musk’s hostilities towards workers and unions

Elon Musk pursues an openly anti-union policy and of course wants additionally to prevent any workers‘ organization. The election of the workers’ council before the actual commissioning of the factory shows this, as does Tesla’s resistance to collective agreements. Collective agreements between the workers and the company would mean a gain in security for the latter – both financially and in terms of occupational health and safety. Tesla rejects long-term responsibility for the workers and, in order to avoid being in the spotlight, is currently paying higher wages than in usual contracts. As with the disregard for the environment, the aim is to make the company independent of societal needs. The workers are supposed to be the weakest link in the system, which can be flexibly squeezed to the maximum depending on the economic and political situation. Tesla’s anti-workers policy shows us in a very clear way the character of capitalism.

The example in Sweden shows how fundamental the destruction of all forms of organization is for Tesla. Workers at Tesla workshops there have been on strike for collective agreements for more than four months. The strike was joined one after the other by dock workers who stopped loading Tesla cars, then postal workers in Sweden who stopped delivering license plates for Tesla, then dock workers in Finland, Norway and Denmark, who did the same as their colleagues in Sweden, then Tesla waste management workers and now the maintenance of the super charging stations will probably soon come to a standstill. Elon Musk is not backing down despite the loss of money and reputation. He sees himself as a vanguard against the labor movement and against the power of the workers.

However, we don’t think that the trade unions are the solution to the problem either, because they are committed to partnering with the corporations. As the IG Metall general secretary says about the Giga-Factory: „The opening of a factory of this US-company is a very positive sign for the investment location Germany [and] for the whole mobility industry…“

We want to go to Grünheide because we want to connect with those who have not fallen for the hype of electric cars or a totally networked and monitored world. We show and expect (practical) solidarity based on being conscious about the fact that capitalism and companies like Tesla enslave and exploit us. Our solidarity is with the people affected by the water shortage in Grünheide, the people who have to defend their land against lithium mines, the organizing people in the Tesla company and it is also with the suffering earth and its living beings. Resistance and organizing from below will bring down Tesla and help us build better lives!

We think, it is time to join the struggle against the Tesla-Factory and especially it’s planned expansion. Come to the demo on 10.03.2024 at 14:00 Bahnhof Fangschleuse! We call also for participation in the actiondays against Tesla on 8th until 12th May.

Feel invited to join behind the Banner of DerPreisIstHeiss at the demo!

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