Call for the demonstration in Solidarity with Daniela Klette and all persecuted and imprisoned people (eng+de)

We would like to refer to the events that took place last Monday 26th of February in Berlin Kreuzberg. The arrest of Daniela Klette, a former RAF militant who had been in the underground for about 30 years, accused of armed robbery of cash transporting vehicles and placing explosives during and after her participation in the former urban guerrilla.

The 70’s and 80’s were politically very active years in Germany, the cold war, the Vietnam war and the imperialist intervention of the United States mobilized many young people, generating the right conditions for a few who dared to venture into a particular experience of urban guerrilla, which after many actions and controversies, ended with most of its members in prison, dead or in the underground.
At that time, solidarity with the prisoners of militant actions was present from various political spheres and not only from the radical left.

Daniela Klette and her two comrades Burkhard Garweg and Ernst-Volker-Staub belonged to the so called third generation of RAF and are accused for placing explosives in a new prison construction in Weiterstadt, which postponed the imprisonment of people there for years.
Back then, they were not the only ones fighting the prison system in that way. Also comrades from the K.O..M.I.T.E.E. tried to sabotage the building of the prison in Berlin Grünau. All of them were forced to be in underground for decades. For us it does not matter whether they did it or not, but we stand in solidarity with these actions and the people accused of them. Every action against the prison society is an action that is to be supported.

Today the German state saves neither resources nor energy to accuse them of terrorism and of being a danger to society, but we are well aware that one of the greatest risks to society are the so-called „legal“ weapons in the hands of the Authorities, such as the police and the military. We can see in all the press, constantly, the faces and names of the accused and a police deployment as we have not seen for a long time. The figure of the armed terrorist the German state is trying to establish only masks its actions outside the German borders. Germany is historically one of the largest weapons manufacturers and distributors in the world. The German weapon industry is responsible for the fascist and colonialist terror that is spreading to so many territories around the world, as is currently happening in the Gaza Strip for example.

Humanhunt has become popular again. Since the G20 in Hamburg 2017 we have seen how the state, the media and the cops started to use public calls for wanted people, including rewards to those who would provide data to help arrest those involved. (1) This practice, almost as if it were a Western movie, began to promote snitching again to the civilian population, which is now responsible for both the pursuit and finding the persecuted.
Judges, prosecutors, cops and secret services have no problem harassing the families and inner circles of the accused in underground, generating more pressure on them, a well-known old repressive practice of all authorities. (2)

Against this attack by the state, we call for solidarity with the arrested people, and with those who are currently in underground, such as those in the Budapest case, the K.O.M.I.T.E.E., the RAF and many others.
The voluntary or forced choice of clandestinity, as a response to repression, and its sustainability over time shows us how the struggle against the state is conducted from different trenches. It is important to make the situation of the persecuted people visible and to begin to destroy the narratives that the state and the press impose.

Solidarity is our weapon – Freedom and Happiness for all in underground and imprisoned people

Saturday, 09.03.24 – 18:00 – Mariannenplatz

Aufruf zur Demonstration in Solidarität mit Daniela Klette und allen Verfolgten und Gefangenen

Wir möchten auf die Ereignisse vom vergangenen Montag, den 26. Februar, in Berlin Kreuzberg hinweisen. Die Verhaftung von Daniela Klette, einer ehemaligen RAF-Kämpferin, die seit ca. 30 Jahren im Untergrund lebte, wird beschuldigt, während und nach ihrer Mitgliedschaft in der ehemaligen Stadtguerilla, bewaffneten Raub von Bargeldtansportern begangen zu haben und Sprengstoff gelegt zu haben.

Die 70er und 80er Jahre waren politisch sehr aktive Jahre in Deutschland, der kalte Krieg, der Vietnamkrieg und die imperialistische Intervention der Vereinigten Staaten mobilisierten viele junge Menschen und schufen die richtigen Bedingungen für einige wenige, um sich in eine besondere Erfahrung der Stadtguerilla zu wagen, die nach vielen Aktionen und Kontroversen mit den meisten ihrer Mitglieder im Gefängnis, tot oder im Untergrund endete.
Die Solidarität mit den Gefangenen militanter Aktionen kam damals aus verschiedenen politischen Bereichen und nicht nur von der radikalen Linken.

Daniela Klette und ihre beiden Gefährten Burkhard Garweg und Ernst-Volker-Staub gehörten zur so genannten dritten Generation der RAF und werden beschuldigt, an einen Knastneubau in Weiterstadt Sprengstoff platziert zu haben, der die Inhaftierung von Menschen dort um Jahre verzögerte.
Sie waren damals nicht die einzigen, die sich auf diese Weise gegen das Knastsystem zur Wehr setzten. Auch Gefährten des K.O..M.I.T.E.E. versuchten, den Bau des Knastes in Berlin Grünau zu sabotieren. Sie alle waren gezwungen, für Jahrzehnte in den Untergrund zu gehen.

Für uns spielt es keine Rolle, ob sie es getan haben oder nicht, aber wir sind solidarisch mit diesen Aktionen und den dafür angeklagten Menschen. Jede Aktion gegen die Gefängnisgesellschaft ist eine Aktion, die unterstützt werden muss.

Heute scheut der deutsche Staat weder Mittel noch Energie, um sie des Terrorismus und der Gefahr für die Gesellschaft zu beschuldigen, aber wir wissen sehr wohl, dass eine der größten Gefahren für die Gesellschaft die so genannten „legalen“ Waffen in den Händen der Autoritäten, wie der Polizei und der Armee, sind. Wir sind in allen Medien ständig mit den Gesichtern und Namen der Beschuldigten sowie einem Polizeieinsatz konfrontiert, wie wir ihn schon lange nicht mehr gesehen haben. Die Figur des bewaffneten Terroristen, die der deutsche Staat zu konstruieren versucht, verschleiert nur sein Handeln außerhalb der deutschen Grenzen. Deutschland ist historisch gesehen einer der größten Hersteller und Lieferer von Rüstungsgütern in der Welt. Die deutsche Waffenindustrie ist verantwortlich für den faschistischen und kolonialistischen Terror, der sich in so vielen Gebieten der Welt ausbreitet, wie zum Beispiel gerade jetzt im Gazastreifen.

Menschenjagd ist wieder populär geworden. Seit dem G20-Gipfel in Hamburg 2017 konnten wir beobachten, wie der Staat, die Medien und die Polizei damit begannen, öffentliche Fahndungsaufrufe zu nutzen, einschließlich einer Belohnung für diejenigen, die Daten liefern würden, die zur Verhaftung der Beteiligten beitragen würden. (1) Diese Praxis, die fast wie ein Western anmutet, begann, den Verrat in der Zivilbevölkerung wieder zu fördern, die nun auch für die Verfolgung und Auffindung der Untergetauchten verantwortlich ist.

Richter:innen, Staatsanwälti:innen, Polizei und Geheimdienste haben kein Problem damit, die Familien und engen Kreise der im Untergrund befindlichen Angeklagten zu schikanieren und den Druck auf sie zu erhöhen – eine altbekannte repressive Praxis aller Behörden.(2)

Angesichts dieser staatlichen Offensive rufen wir zur Solidarität mit den Verhafteten und denjenigen auf, die sich derzeit im Untergrund befinden, wie die Personen im Budapest Komplex, das K.O.M.I.T.E.E., die RAF und viele andere.
Die freiwillige oder erzwungene Entscheidung für die Klandestinität als Antwort auf die Repression und ihre Nachhaltigkeit im Laufe der Zeit zeigt uns, wie der Kampf gegen den Staat von verschiedenen Gräben aus geführt wird. Es ist wichtig, die Situation der Verfolgten sichtbar zu machen und damit zu beginnen, die Narrative zu zerstören, die der Staat und die Presse durchsetzen.

Solidarität ist unsere Waffe – Freiheit und Glück für alle Verfolgten und Gefangenen

Samstag, 09.03.24 – 18:00 – Mariannenplatz

(1) https://de.indymedia.org/node/16495
(2) https://de.indymedia.org/node/337551; https://de.indymedia.org/node/340914; https://www.basc.news/eltern-gegen-die-auslieferung-junger-menschen-nach…

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